Arena di Verona – ein Operntrip in den Süden

Arena di Verona – ein Operntrip in den Süden

Verona, die liebliche Stadt zwischen Venedig und dem Gardasee, ist weltberühmt für seine Opern in der Arena. Aus aller Welt kommen Gäste hierher, um eine Aufführung in der Arena di Verona zu erleben. Zurecht, denn die Opernkulisse ist sicher eine der schönsten der Welt. 

Verona liegt im Norden Italiens, sodass sich ein kurzer Wochenendtrip für Leute aus Österreich, Süddeutschland und dem Osten der Schweiz auf alle Fälle auszahlt. Neben einer Oper in der Arena di Verona sollte dann aber auf alle Fälle noch ein wenig Sightseeing am Programm stehen! Die Stadt hat nämlich sowohl historisch als auch kulturell einiges zu bieten.

Die Arena di Verona

Inmitten der Piazza Bra steht das antike Amphitheater, das mit seiner imposanten Größe Menschen aus aller Welt beeindruckt. 138 x 109 Meter ist es groß und 24 Meter hoch. Erst wenn man davorsteht, erkennt man die Großartigkeit des Gebäudes. Schon Goethe war auf seiner italienischen Reise 1786 unglaublich beeindruckt davon, zumal es das erste altrömische Zeugnis war, das er sah.

Das Amphiteather ist also das erste bedeutende Monument der alten Zeit, das ich sehe, und so gut erhalten! Als ich hineintrat, mehr noch aber, als ich oben auf dem Rande umherging, schien es mir seltsam, etwas Großes und doch eigentlich nichts zu sehen

An die 20.000 Zuschauer haben in der Arena Platz. 20.000! Kein Opernhaus der Welt fasst so viele Menschen. Es ist also nicht alleine die Kulisse, die eine Opernaufführung hier so besonders macht, sondern auch die Atmosphäre, die durch so viele Menschen entsteht.

Vor der Oper in Verona
Vor der weltberühmten Arena – wir sind schon aufgeregt!

Die Geschichte der Arena

Ich will dir kurz etwas über die Geschichte der Arena di Verona erzählen. Damit eindrücklich klar wird, in welch‘ historischem Gebäude man hier eigentlich sitzt, während man Verdis oder Puccinis Klängen lauscht.

Schon wenn man die Arena sieht, wird klar, aus welcher Zeit sie stammt: der römischen Antike. Interessanterweise ist das Amphitheater – die korrekte Beschreibung des Gebäudes – sogar älter als das Kolosseum in Rom. Letzteres wurde nämlich erst um 70 n. Chr. erbaut, während die in Verona die Arena schon um 30 n. Chr. stand.

Verwendet wurde sie wie alle Bauten ihrer Art für Gladiatoren- und sonstige Wettkämpfe. Es ist also durchaus blutiger Boden, den man hier betritt. Zum Glück ist schon sehr lange Gras über diese grausame Sache gewachsen.

In ihrer ursprünglichen Form war die Arena noch etwas größer und höher als heute und fasste sage und schreibe 30.000 Menschen! Ein schweres Erdbeben 1117 ließ einige Außenmauern aber einstürzen, und die Reste wurden teilweise als Steinbruch benutzt.

Doch auch im Mittelalter fand die Arena eine fragwürdige Verwendung. 1278 wurden hier unzählige Katharer, die mit ihrer eigenen christlichen Lehre der römisch-katholische Kirche ein Dorn im Auge waren, hingerichtet. Ansonsten stand die Arena als riesiges Zeugnis seiner römischen Vergangenheit einfach nur da. Es gab zwar die Idee, sie für Aufführungen zu nutzen, doch das geschah schlussendlich erst 1913.

Dass es gerade Aida von Guiseppe Verdi war, das hier zum ersten Mal gezeigt wurde, ist auch heute noch bezeichnend für die Arena di Verona. Denn auf dem Spielplan befinden sich zum großen Teil Opern von Verdi. Auch wir haben mit Rigoletto eine solche gesehen.

Verona Arena VIP Loge
Ob die heutige VIP Loge damals auch schon eine solche war?

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Eine Opernaufführung in der Arena

Weil in Verona Oper einfach dazugehört, darf man sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen. Wir haben mit unserer Vorführung keine schlechte Wahl getroffen. Die Geschichte von Rigoletto ist recht einfach aufgebaut und daher kann man gut folgen. Es schadet generell nicht, sich im Vorfeld mit der Handlung auseinander zu setzen, damit man dann am Opernabend auch weiß, worum es geht.

Schließlich war es endlich soweit: wir betraten die Arena die Verona und wurden an unseren Sitzplatz gewiesen. Wir hatten einen nummerierten Sitz auf den mittleren Rängen, was von Vorteil ist. So hat man einen echten Sitz und muss nicht auf dem Steinboden der höheren, günstigeren Ränge begnügen. Bei den letzteren gibt es außerdem freie Sitzplatzwahl. Wer also nicht rechtzeitig da ist, bekommt mit Pech eher bescheidene Plätze. Das große Plus der Sitzplätze auf den oberen Rängen: der Preis! Wer sich das Spektakel der Oper in Verona also kostensparend geben will, hat so auch Gelegenheit dazu.

Es ist aber auch auf den nummerierten Plätzen ratsam, sich ein weiches Sitzpölsterchen mitzunehmen, denn die Sitze sind hart (auf dem Stein sind sie unbedingt notwendig!). Diese Pölster bekommt man sowohl vor der Arena zu kaufen bzw. sind sie gegen eine Spende an Hilfsorganisationen auch drinnen zu ergattern. Wir haben uns vor der Aufführung noch schnell einen Wein bestellt und schon bald betraten der Herzog und Rigoletto die Bühne.

Die Verona Oper ist fast voll besetzt
Die Ränge füllen sich

Faszinierend ist der richtige Ausdruck für die Eindrücke, die hier auf einen warten: die Akustik, die Kulisse, das Bühnenbild, und das Orchester laden zum Staunen ein. Es wird alles ohne Mikrophon gesungen, und dennoch hört man alles wunderbar. Wenn es finster wird, scheinen die verbliebenen Arkaden der Arena im warmen Licht. Der raffinierte Aufbau auf der Bühne lässt einen wirklich glauben, man sei im alten Modena (wo Rigoletto spielt). Und die Musik beschallt in einer sehr gefühlvollen Art und Weise mit offensichtlich sehr begabten Streichern.

Einzig die lange Dauer des Stücks hat unsere Begeisterung ein wenig in Mitleidenschaft gezogen – insgesamt hat es 3 1/2 Stunden gedauert, wobei zwecks Umbau am Bühnenbild zwei Mal 25 Minuten Pause war. Die Müdigkeit im dritten Akt hat sich dann schon bemerkbar gemacht. Immerhin begleiten auch der Mond und die Sterne diesen Opernabend unter freiem Himmel. Jedenfalls taten wir es langjährigen Operngehern gleich und hielten ein ganz kurzes Nickerchen, ehe sich die Musik mit lautem Tosen zum Tod von Rigolettos Tochter erhob (sorry, Spoiler Alert 😉 ). Der Opernabend endete mit massig Applaus für die Sopranistin, die Tenöre und Bassisten.

Oper Verona in der Arena
Die Kulisse von Rigoletto

Verona Oper – was anziehen?

Generell ist elegante Abendkleidung in der Arena erwünscht, selbst wenn man auf den oberen Rängen am Steinboden sitzen muss. Natürlich wird diese Forderung nicht so streng kontrolliert wie etwa in der Staatsoper in Wien, und der Kleidungsstil der Zuseher ist durchwegs eher leger-elegant. Man muss sich also nicht ins Abendkleid werfen, eine Jeans mit einem Blazer und hübschen Schuhen tut es auch.

Im Übrigen tun selbst in heißen Sommernächten Jacken einen guten Dienst, denn es wird in den Stunden in der Arena dann doch ganz schön frisch. Da der Aufstieg zu den Rängen über die alten Steintreppen führt, empfehle ich bequeme Abendschuhe und nicht unbedingt High Heels.

Arena Verona was anziehen
Ein bisschen hübsch gemacht haben wir uns schon

Was passiert bei Schlechtwetter?

Nun, die Arena di Verona ist eine Freiluftoper. Das heißt, dass die Aufführungen auch von gutem Wetter abhängig sind. Wenn es regnet, kann daher nicht gespielt werden.

Sollte das Wetter vor Vorstellungsbeginn nicht passen, können die Veranstalter die Oper bis zu zweieinhalb Stunden nach hinten verschieben. Das wird eben dann gemacht, wenn es sich abzeichnet, dass nur ein einziger Schauer drüberzieht. Die Annulierung der Veranstaltung erfolgt laut deren Richtlinien niemals im Vorhinein – es wird also immer abgewartet, wie sich das Wetter tatsächlich verhält.

Eine Rückerstattung der Tickets wird nicht gewährt. Man kann seine Karte aber gegen eine gleichwertige Eintrittskarte für eine andere Vorführung umtauschen. Dazu am besten bei der Ticketkassa melden.

Muss die Oper aufgrund von einsetzendem Regen unterbrochen werden, hat man kein Recht auf Rückerstattung. Wenn vor Ende des ersten Akts komplett abgebrochen werden muss, kann man eine neuerliche Eintrittskarte für eine andere Veranstaltung um den halben Preis kaufen.

Eine Führung durch die Arena

Neben einer Opernaufführung lohnt sich auch eine Führung durch die Arena di Verona. Diese finden tagsüber statt und gewähren Einblicke in die Architektur des Amphitheaters.

Man kann dabei in der gesamten Arena herum spazieren (Backstagebereiche ausgenommen) und auch einmal selbst vorne bei der Opernbühne stehen. Als wir uns die Arena einmal auf diese Weise angesehen haben, stimmte vorne spontan jemand eine Arie an.

Führung durch die Arena in Verona
Bei einer Führung sieht man die Arena fast leer

Nützliche Links für Verona

Ich habe Verona auch im Rahmen meiner italienischen Reise auf Goethes Spuren besucht

Außerdem ist der Gardasee nicht weit von Verona. Ein Abstecher nach Verona lohnt sich allemal, wenn man schon mal am Lago ist! Das gilt natürlich auch für die umgekehrte Richtung 😉 .

Ich habe dir auch noch schöne und informative Berichte über Verona von meinen BloggerkollegInnen rausgesucht

>Hier< findest du auch noch die offizielle Seite der Arena di Verona.

Buchtipps*

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14 thoughts on “Arena di Verona – ein Operntrip in den Süden”

    • Liebe Gudrun! Danke 🙂 Naja, Mailand, Sydney oder das Metropolitan in New York wären noch richtig coole Locations für eine Oper – mein Mann meinte, wenn ich noch genug runde Geburtstage hab, geht sich alles aus 😉 Aber Verona ist halt schon ein ganz besonderer Flair.

  • Selbst als Nicht-Opern-Fan (mich schreckt deine schon erwähnte zeitliche Länge einer Oper ab) beneide ich dich um dieses Erlebnis. Ich kann mir gut vorstellen, dass man sich dank beeindruckender Kulisse in eine längst vergangene Zeit zurückversetzt fühlt. Toll! Und auch deine restlichen Fotos von Verona sind spitze – wer ist nicht verliebt in die Städte und Dörfer Italiens ?!
    LG Vero

    • Ja, man braucht schon einen langen Atem 😉 Das stimmt absolut – denn selten wird heute noch so „pur“ Oper gesungen wie hier! Man kann die Arena aber zum Glück auch als Nicht-Oper-Fan tagsüber besichtigen, und manchmal gibt´s hier auch richtig coole Konzerte (Zucchero zum Beispiel spielt öfters hier). Danke, das Kompliment freut mich und geb ich dem Fotografen gleich weiter 🙂
      Du sagst es! Italien MUSS man einfach lieben 🙂

  • Hey, dein Blogbeitrag ist super! Ich war selbst schon in Verona und fliege dieses Jahr zum zweiten mal mit meinem Freund dort hin. Er ist leider kein Kunst- und Geschichtsliebhaber und fühlt sich wohler in der Natur. Danke für die Tipps abseids der Touristenpfade 🙂
    Liebe Grüße,
    Jessi von http://icakgl.wordpress.com

    • Danke für dein Kompliment 🙂 Vielleicht lässt er sich in Verona ja doch ein wenig vom kulturellen Flair anstecken 😉 Und wenn nicht, bietet Verona ja auch für Naturliebhaber schöne Ecken – da findet ihr ganz bestimmt tolle Plätze! Viel Spaß und viele schöne neue Erfahrungen wünsch ich euch!

  • Hi Ihr 2,

    danke für den Link zu unserem Artikel. Euer Artikel gefällt mir sehr gut, weil ihr ein bisschen mehr auf die Details einer Aufführung eingeht. Vor allem die Tatsache, dass wirklich komplett ohne Mikro gesungen wird, ist bei den Ausmaßen der Arena schon echt immer wieder beeindruckend.

    Viele liebe Grüße
    Thomas & Kristina

    • Gerne und danke!
      Ja, wenn man das nicht selbst erlebt hat, kann man es sich kaum vorstellen dass man was hört. Aber die Arena ist ja wie für Opern geschaffen von der Akustik her!
      Lg Barbara

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