Komm, wir gehen – 6 Gründe, warum Gehen so wunderbar ist
Harry und ich gehen viel. Sowohl zuhause in unserer Heimatstadt Graz („Komm, wir spazieren auf ein Eis“), auf den herrlichen Bergen in unserer Umgebung zum Wandern, als natürlich auch auf unseren Reisen. Nicht selten verzichten wir entweder generell oder zwischendurch auf die Öffis, und schlendern durch die Dörfer und Städte, die wir besuchen. Auch für mehrtätige Wandertouren können wir uns hoffnungslos begeistern.
Warum ist Gehen so schön?
Erst als ich über Zitate von berühmten Personen über das Gehen gestoßen bin und drüber nachgedacht hab, ist mir klar geworden, wie viele Kilometer wir eigentlich zu Fuß zurück legen. Und wie sehr ich es liebe. Daher habe ich mir einmal ein paar Gründe durch den Kopf gehen lassen, warum das denn so ist. Hier ist das Ergebnis meiner „Walking Reflection“ 🙂
1) Die Perspektive
Bei Fahrten in der U-Bahn sieht man nichts, im Bus rauscht alles vorbei, am Rad sieht man etwas und beim Gehen kriegt man einen echten Eindruck von den Dingen, die vor einem liegen. Ich habe, wenn ich durch Gassen, Straßen oder die Natur spaziere, Zeit, alles herum genau zu betrachten, und kann mich nicht nur visuell, sondern auch haptisch und durch Information mit den Gegebenheiten beschäftigen. Viele Kleinigkeiten erschließen sich auch erst dadurch, dass man an ihnen vorbeigeht, und viele Sehenswürdigkeiten sind für die Perspektive des Fußgängers wie geschaffen.
2) Slow Travel
Für mich ist Gehen der Inbegriff von „Slow Travel“. Intensives Erleben der Umgebung ist doch am besten möglich, wenn man seine eigenen Beine benützt, oder? Man ist langsam zu Fuß, na klar, aber so erschließt sich einem auf kleinem Raum so viel. Beim Gehen hat man Zeit – um die Umgebung wahrzunehmen, für einen Plausch mit anderen Menschen, um Dinge zu betrachten, das Leben zu spüren. Man verliert vielleicht viel Zeit, aber gewinnt dabei so viel Erkenntnis.
3) Fitness
Ein Grund, der wohl auf der Hand liegt – Gehen ist gesund! Wir Menschen sind nicht dazu gemacht, den ganzen Tag irgendwo herum zu sitzen (oder zu liegen). Das Fitnessstudio kann man sich getrost ersparen, wenn man viel draußen unterwegs ist. Und seine Beinmuskulatur durch viel Gehen und Wandern aufbaut. Gutes Schuhwerk natürlich vorausgesetzt – bei Märschen von mehreren Kilometern pro Tag werden es die Füße danken. Jedenfalls kann man sich ohne schlechtes Gewissen ein Eis mehr gönnen, wenn man durch ausgedehnte Touren zu Fuß vorher schon viele Kalorien verbrannt hat.
4) Sich selbst spüren
Den Sand unter den Füßen, die Wiese, durch die man läuft, das Erfolgserlebnis, einen Gipfel zu erklimmen – all diese Empfindungen erlebt man nur „a piedi“. Natürlich, nach einem 12km-Marsch einer Stadterkundung bin ich erschöpft – aber auch diese Erschöpfung ist ein gutes Gefühl. Man bekommt damit die Gelegenheit, den eigenen Körper, die eigenen Grenzen wahrzunehmen. Müde nach einer langen Wandertour? Ja schön, so solls sein! Wieder ein Erfolgserlebnis mehr, das man verbuchen kann, und das Essen am Abend schmeckt meistens viel besser 😉
5) Flexibilität
Ist man zu Fuß auf Stadterkundung, bietet das einen großen Vorteil: man ist unglaublich flexibel. Beim Schlendern durch die Straßen entdeckt man vielleicht ein interessantes Museum, ein nettes Lokal, ein hippes Geschäft – ja nix wie rein mit einem! Man kann über Märkte spazieren, sich in den kleinsten verwinkelten Gassen verlieren oder mal zum Verweilen ein hübsches Plätzchen suchen. Man kann in ein Boot einsteigen und woanders hinfahren, oder lässt sich mal mit einem Bummelzug ein paar Meter kutschieren, wenn man müde wird. Was sich mir einfach dadurch erschlossen hat, dass ich Wege gegangen statt gefahren bin, ist so vielseitig und großartig.
6) Spart Geld
Nicht ausschlaggebend, aber auch nicht unwichtig ist der Grund, dass es oftmals Geld spart, viel zu Fuß zu gehen. Immerhin sind öffentliche Verkehrsmittel oder andere Transportarten meist teuer, und zu Fuß gehen kostet genau gar nichts! Bei Bedarf kann man sich nach einer langen Tagestour immer noch ein Ticket zurück ins Hotel kaufen – aber eine Einzelfahrt ist eben günstiger als eine Tageskarte. Auch das Auto stehen zu lassen, spart Sprit und Parkgebühren. Und das ist dann wertvolles Geld, das man für das verdiente zusätzliche Eis verwenden kann 🙂
Das ist Barbara, eine reisesüchtige Psychologin. Sie liebt Sonne, Italien, gutes Essen und Wein. Und denkt gern über sich selbst und andere nach. Meistens mag sie sich ganz gern und plant ständig irgendwelche Reisen.
Schöner Beitrag! Ich hab manchmal das Gefühl – man lebt nur auf Reisen so richtig. Man ist den ganzen Tag draußen, lebt im Hier und Jetzt. Ich könnte nicht ohne. Lg Moni
Danke für deine Worte 🙂 So geht es mir auch meistens! Auf Reisen genieße ich einfach bewusster und bin generell achtsamer und aufmerksamer, was sich um mich herum so tut!