Neapel für Anfänger – Tipps für den ersten Besuch

Neapel für Anfänger – Tipps für den ersten Besuch

„Vedi Napoli e poi muori“ besagt ein Sprichwort. Wenn man Neapel gesehen hat, kann man also beruhigt sterben. Und da ist schon ein Stückchen Wahrheit dabei, denn Neapel ist ein Bollwerk an Eindrücken, ein gefallenes Paradies, der vielleicht italienischste Flecken Italiens – und jedenfalls eine Welt für sich. Um sich in dieser Welt besser zurechtzufinden, habe ich ein paar Tipps für den ersten Besuch in der süditalienischen Stadt aufgeschrieben – damit Neapel für Anfänger nicht zur Überforderung wird 😉 .

Denn eines habe ich bei meinen drei Besuchen dort bereits herausgefunden: ist man das erste Mal in Neapel, ist die Gefahr sehr groß, von den Eindrücken dort erschlagen zu werden. Der Hektik-Level im Zentrum ist beachtlich, sowohl das Schöne als auch das Hässliche faszinieren hier gleichermaßen.

Neapel ist auch keine Stadt, die mit großartigen Sehenswürdigkeiten glänzt (ok, vom Vesuv mal abgesehen), sondern als Stadt an sich ein einziges Erlebnis ist. Nirgends habe ich das Leben so sehr gespürt wie in den Straßen und Gassen Neapels, in denen man gleichzeitig oft dem Tod sehr nah ist.

bewachsener Balkon in Neapel im Palazzo Venezia
Es gibt so schöne Ecken in Neapel

Neapel für Anfänger – 7 Tipps zum Überleben und Verstehen

1) Der Straßenverkehr

Und somit bin ich auch schon bei meinem ersten Tipp für Neapel: PASS IN DEN STRASSEN AUF! Natürlich fahren sie in Süditalien generell etwas eigenwillig wild, aber Neapel setzt dem ganzen nochmal eine Schaufel drauf. Ein Zeichen dafür, wie wenig ernst es den NeapolitanerInnen mit Verkehrsregeln und Vorsicht auf der Straße ist, sind die Scharen an beschädigten Autos am Straßenrand.

Ich habe mich redlich bemüht, ein Auto oder Mofa ausfindig zu machen, das noch heil ist – es gelang mir nicht. Zerkratzter Lack, eingebeultes Blech, fehlende Spiegel, Plastikfolien statt Fensterscheiben und zerbrochene Lichter dominieren das Erscheinungsbild.

Belebte Straße in Neapel
Einfach einzigartig – die Gassen von Neapel

Wem das Suchen von unbeschädigten Fahrzeugen zu schwierig ist, kann sich ja auf die Suche nach Zebrastreifen begeben. Abseits vom Corso wird man auch hierbei seine Probleme haben, da es sie fast nicht gibt. Und eigentlich sind sie auch unnötig. Denn wo sie sind, dienen sie zu nicht mehr als Zierde am Asphalt. Ampelfarben haben nur Empfehlungscharakter und an ungeregelten Zebrastreifen bleibt sowieso niemand stehen – weder Autos und Mofas noch FußgängerInnen.

Selbstbewusstsein ist gefragt!

Und so bleibt hier nur eines übrig: sich sehr selbstbewusst zwischen den fahrenden Fahrzeugen über die Straße zu schummeln. Man kann das durchaus mit den alten, einfachen Computerspielen vergleichen, in denen man sich auf sechsspurigen Fahrbahnen Step-by-Step sicher an die andere Seite bringen musste.

Generell gilt: wer wartet, wartet lang! Also Augen auf, Arm zu einem Haltezeichen zur Seite gestreckt und los geht´s. Freunde der gepflegten Verkehrsregeln laufen so zwar Gefahr, vor Stress einen Herzinfarkt zu erleiden, aber will man in Neapel ans Ziel kommen, geht es nicht anders. Das ist für Anfänger in Neapel oftmals erschreckend und überfordernd.

Und wer meint, sich im Zentrum, der innersten Innenstadt, vor dem Verkehr retten zu können, den muss ich leider enttäuschen. Selbst in der Via Tribunale – eine schmale, aber stark frequentierte, bedeutende Straße der historischen Altstadt – fahren Autos und vor allem Vespas. Es ist sozusagen der Ursprung einer „Begegnungszone“ oder eines „Shared Space“.

Wobei hier nicht immer langsam und vorsichtig gefahren wird. Mit viel Glück warnen die Fahrer:innen mit kurzem Hupen, dass sie da sind. Mit etwas weniger Glück spürt man plötzlich einen Kotflügel an seinen Beinen (das ist keine Übertreibung, mich hat ein Mofafahrer wirklich beinahe „mitgenommen“). Einen Gehsteig gibt es nicht, Fahrzeuge und Fußgänger müssen sich die knapp vier Meter breite Straße teilen. Somit gilt: Augen auf, und immer bereits sein zum Sprung auf die Seite.

Neapel Vespafahrer mit Handy und Fußgänger
Ein Mofafahrer mit Handy in der Hand – keine Seltenheit

2) Das Essen

Doch kommen wir zu etwas Erfreulicherem als den Gefahren der Motorisierung: dem Essen! Und diesbezüglich befindet man sich in Neapel wirklich im Himmel! Somit lautet mein „Neapel für Anfänger“ – Tipp Nr. 2: VERGISS KALORIEN UND KOSTE DICH DURCH! Nicht nur die Auswahl an richtig außergewöhnlich guten Gerichten und Dolci ist genial, sondern auch der Preis. Denn im Gegensatz zum Norden Italiens isst man in Neapel ziemlich günstig, wenn man nicht auf das erstbeste Touristenrestaurant reinfällt.

Der Stolz Neapels – die Pizza

Das berühmteste neapolitanische Gericht ist natürlich die Pizza. Von hier aus begann sie 1889 ihren Siegeszug um die Welt, als ein Neapolitaner einen dünnen Hefeteig mit Tomaten, Mozzarella und Basilikum belegte und dies der Königin Margherita vorsetzte, die schwer begeistert war. Was man aber weltweit – und teilweise selbst in anderen Teilen Italiens – als Pizza vorgesetzt bekommt, hat nur wenig mit der originalen Pizza Neapolitana gemeinsam.

Aber ich will hier keine wissenschaftliche Abhandlung über ihre Zubereitung schreiben – wer einmal eine richtige Pizza gegessen hat, weiß was ich meine. Ich mag seither keine andere mehr, nur neapolitanische Pizza ist das Wahre 😀 ! Und der Preis unschlagbar, denn im Normalfall zahlt man für eine Pizza Margherita um die 4€.

Originale Pizza Neapolitana
So muss das: eine originale neapolitanische Pizza

Und alles andere ….

Aber auch sonst gibt es noch allerhand Leckereien. Eine kleine Auswahl an köstlichen Speisen aus Neapel gefällig? Hier bitte:

  • frische Fischgerichte
  • Pasta mit den besten Tomaten wie Spaghetti Neapolitana oder Gnocchi Sorrentina
  • alles mögliche mit Ricotta und Mozzarella, wie zum Beispiel die mit würzigem Ricotta gefüllten Kürbisblüten
  • Pizza Fritta für den schnellen Hunger
  • eine schier endlose Auswahl an Süßspeisen

Ich träume heute noch von den Babá (lockeres Germteiggebäck in Form eines Pilzes, getränkt in Rum) oder den Sfogliatelle (einem Blätterteiggebäck mit einer Füllung aus süßem Ricotta).

In jedem Fall gilt: in Neapel verhungert sicher niemand, ganz im Gegenteil. Ich hätte dort wirklich den ganzen lieben langen Tag futtern können 😀 ! Wer also das erste Mal in Neapel is(s)t, kommt wahrscheinlich mit ein paar Kilos mehr nach Hause!

3) Ruheplätze finden

Neapel ist hektisch, Neapel ist laut und in den Gassen der Altstadt ist es auch eng und manchmal gefährlich. So sehr ich dieses Gewirbel liebe, so anstrengend ist es auch. Deshalb mein Tipp: SUCH DIR EINEN RUHEPLATZ ZUM RUNTERKOMMEN. Ich habe dabei zwei Lieblingsplätze, die ich dir hier verraten möchte.

Garten im Zentrum Neapels

Der erste befindet sich wirklich mitten in der Stadt in der Via Benedetto Croce und eignet sich tatsächlich für die schnelle Flucht in die Stille. Der Zufall und meine unbändige Neugier haben mich einmal dorthin geführt: in den Palazzo Venezia.

Das schöne alte Gebäude beheimatet eine Künstlergemeinschaft, die dort zum einen kostenlose Ausstellungen anbieten, und zum anderen ein Cafè betreibt. Und weil der Palazzo über einen wunderschönen Garten verfügt, der wildromantisch bewachsen ist, kann man sein Gläschen Wein ganz gemütlich im Schatten der Bäume im Garten genießen.

Wein im Garten vom Palazzo Venezia in Neapel
Der Palazzo Venezia ist ein idyllischer Ort inmitten von Neapel

Sitzen am Meer

Mein zweiter Lieblingsplatz zum Ruhe tanken ist der Lungomare zwischen dem Castel dell`Ovo und Mergellina. Hierbei ist es nicht unbedingt immer leise, da sich hier viele Leute tummeln, sich die Jugendlichen zum Abhängen treffen und manch einer mit seinem Boot vorbeidüst. Aber sich mit einem Bier auf die großen Wellenbrecher zu setzen, den Fischern beim erfolglosen Angeln zuzusehen und den Blick auf das Meer schweifen zu lassen, hat einfach etwas Beruhigendes.

Ich habe ganze Nachmittage hier verbracht, bin einfach nur in der Sonne gesessen und habe mit einer Freundin oder Harry über Gott und die Welt philosophiert. Wenn ich an Neapel denke, so immer auch an dieses Plätzchen.

Mit Bier am Lungomare in Neapel
Nur wir, das Bier und das Meer am Lungomare

Natürlich hat man in und um Neapel noch weitere Möglichkeiten, Ruheoasen zu finden. Durch die gute Zuganbindung ist man bald an der sorrentinischen Küste, die der anderen Seite der Halbinsel – der Amalfiküste – meiner Meinung um nichts nachsteht. Hier kann man einen ganz gemütlichen Strandtag einlegen oder in den kleinen Städtchen flanieren. Da ich weiß, wie stressig sich Neapel für Anfänger präsentiert, rate ich auf alle Fälle zu einem Abstecher an einen ruhigeren Ort, um die Stadt weiterhin genießen zu können.

Neapel ist chaotisch und laut - und genau das macht seinen Charme aus
Neapel ist chaotisch und laut – und genau das macht seinen Charme aus

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4) Das Nachtleben

Wer meint, Neapel sei am Tag sehr lebhaft und laut, war noch nie am Abend dort! Wenn die Tagestouristen die Stadt verlassen, erobern die Einheimischen die Innenstadtgassen zurück und machen das auch lautstark deutlich. So hektisch die Stadt am Tag ist, so bebend ist sie am Abend und in der Nacht. Daher mein vierter Tipp für Neapel: WUNDERE DICH ÜBER GAR NICHTS UND SEI AUF LÄRM VORBEREITET!

Die Piazza Bellini

Ein Haupttreffpunkt ist dabei die Piazza Bellini, an der mehrere wichtige Gassen zusammenlaufen und die sich mit einer ordentlichen Anzahl an Lokalen sehen lassen kann. Vor allem am Wochenende trifft sich hier gefühlt ganz Neapel zum Tratschen, Trinken und Rauchen.

Hat man sich also erstmal sein Bierchen um 1€ in einer der kleinen Bars gekauft und ein Plätzchen am Randstein zum Sitzen ergattert, darf man sich nicht über den süßlichen Duft um einen herum wundern 😉 . Die Menge an Marihuana, die hier vor den Augen der duldenden Polizei geraucht wird, ist beachtlich und sorgt schon allein durch das Passivrauchen für Betörung. Wenn dann noch die Süßigkeitenverkäuferin ihr Tischchen aufstellt und einen Schokoriegel nach dem anderen an die hungrig werdenden Hanfkonsumenten verkauft, hat man wirklich ein wunderbares abendliches Livetheater erlebt.

Ausgrabung in Neapel an der Piazza Bellini
Am Tag kann man die Ausgrabung bewundern, am Abend hier feiern – die Piazza Bellini

Lautes Neapel

Etwas weniger erheiternd ist der Lärm auch spät nachts in den Gassen, in denen man vielleicht sein B&B hat. Die Fenster sind meist alt und undicht, die Wände hellhörig. Laute Vespas, sich schreiend unterhaltende Menschen, die Müllabfuhr und zerbrechende Flaschen sorgen da schon einmal schnell für unruhigen Schlaf. Wer also sehr lärmempfindlich ist, sucht sich am besten ein Zimmer mit Fenster in einen Hinterhof oder nimmt sich Ohropax mit, denn sonst wird Neapel für Anfänger vielleicht zur nervlichen Zerreisprobe.

Neapel bei Nacht
Neapel ist in der Nacht auch freundlich – aber laut!

In jedem Fall ist das Nachtleben hier ein großes Spektakel, das man schon mal erlebt haben muss. Wer das erste Mal in Neapel ist, wird sich vielleicht etwas wundern über das rege Treiben auf den Straßen auch zu später Stunde. Damit kommt man aber schnell klar, wenn man ein paar Tage hier verbringt.

5) Kuriositäten

Neapel wäre nicht Neapel, wenn es seine kleinen und großen Kuriositäten nicht hätte. Mein Tipp für Anfänger in Neapel lautet deshalb: MACH DIE AUGEN AUF UND ACHTE AUF ALLES UM DICH HERUM! Hier sieht man Dinge, die es so einzigartig wie interessant machen.

Neapels Untergrund

Dazu gehört zum Beispiel der Untergrund (Sotteranea), der mittlerweile eine sehr begehrte Sehenswürdigkeit ist. Dabei finde ich besonders seine Geschichte faszinierend: seit griechisch-römischer Zeit bis etwa 1850 Aquädukt und Wasserspeicher, danach Müllplatz, später dann Kriegsbunker. Den Müll hat man aber nicht etwa rausgeschafft, sondern einfach über ihn drüber betoniert, was bedeutet, dass man auch heute noch auf dicken Schichten Müll unter dem Boden spaziert.

Raum im Untergrund von Neapel
Hier in der Sottoreanea verbergen sich viele Geheimnisse

Gruselfriedhof

Ebenfalls einzigartig und etwas gruselig ist der Cimitero delle Fontanelle, ein Friedhof der vielen tausenden Pesttoten. Man hat diese zu Zeiten des schwarzen Tods einfach in diesen Steinbruch geworfen, um ihre Knochen viele hundert Jahre später schön zu schlichten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Und die BesucherInnen bedanken sich mit eigenwilligen Schreinen und Opfergaben: Von Rosenkränzen bis Zigaretten und Fahrscheinen ist alles dabei.

Mathematische Straße

Auch die „Strada Matematica“ mit seinem selbsternannten Professor, der sagt, er habe an der „mathematischen Straßenuniversität Neapels“ studiert, ist eine kuriose Besonderheit. Ich habe leider erst durch Recherche herausgefunden, worum es in den mathematischen Rätseln, die hier an der Wand hängen geht: offenbar fordert Giuseppe Passanten mit einem magischen Quadrat heraus. Dabei lässt er sich eine Zahl sagen, und fügt diese mit bis zu 624 anderen, verschiedenen Zahlen in ein Quadrat ein, dessen diagonale Linien immer die Summe 7.825 ergeben.

Strada Matematika / Straße der Mathematik in Neapel
Die Straße für Mathefreaks

Was macht ein Eimer am Balkon?

Was mich bei meinem ersten Besuch in Neapel auch sehr erstaunt hat, sind die vielen halbrunden Eimer an den Fenstern und Balkonen. (o‘ Panaro genannt). Ich habe mich lange gefragt, wozu die denn gut sind, bis ich es live gesehen habe: damit werden Bestellungen hinauftransportiert.

Falls also jemand Essen oder Lebensmittel bestellt, wird der Eimer hinuntergelassen, die Waren hineingelegt, und von den BewohnerInnen wieder hinaufgezogen. Dieses Schauspiel wird natürlich von lautstarker Unterhaltung über das Tagesgeschehen begleitet. Wozu also Stiegen steigen, wenn es auch so geht? 😉

Neapel verwachsener Balkon
In Neapel lohnt sich immer ein Blick hinauf

Neapels Krippen

Auch die Krippen der Neapolitaner sind ein besonders Unikum der Stadt. Diese zeigen aber mitnichten nur die Geburt Christi, sondern jegliche Situation des alltäglichen Lebens. So findet man zum Beispiel Krippen mit Marktfrauen, Wäscheleinen, Pizzabäckern und Vespafahrern genauso wie trinkende Männer in der Trattoria. Diese sind teilweise richtig kunstvoll gestaltet, und in der Via S. Gregorio Armeno kann man selbst auch alles an Krippenfiguren und -zubehör kaufen, was das Herz begehrt.

Via S. Gregorio in Neapel
In der Via S. Gregorio gibt’s alles, was das Krippenherz begehrt

6) Transport

Wie oben schon kurz erwähnt, ist Neapel sehr gut mit den Öffis an das Umland angebunden, sodass man den Vesuv, die phlegräische Felder oder die Amalfiküste problemlos erreichen kann. Aber wie so oft in Italien, darf man sich nicht wundern, wenn nicht alles ganz so gut organisiert ist wie in unseren nördlichen Gefilden. Deshalb mein Tipp Nr. 6: NUTZ DIE ÖFFIS, ABER SEI AUF ÜBERRASCHUNGEN GEFASST!

Raus mit dem alten Zug

Gerade die Strecke Neapel-Sorrento mit der Circumvesuviana ist sehr beliebt, weil die die Metropole mit vielen historischen Stätten wie Pompeij, Herculaneum oder die Villa Oplonti und dann auch mit Sorrent verbindet. Umso unverständlicher ist mir, wie man auf so einer viel frequentierten Strecke so alte Züge einsetzten kann. Eine Fahrt mit der Circumvesuviana gleicht nämlich einer Fahrt mit einer alten U-Bahn aus den 60er Jahren – kontinuierliches Schütteln und unzureichende Belüftung inklusive. Aber gut: so kauft man das Abenteuer gleich mit 😉 .

Öffis in Neapel

Auch der Stadtverkehr mit der U-Bahn und den Bussen funktioniert eigentlich ganz gut. Wichtig ist dabei – wie fast immer in Italien – die Tickets für den Bus schon vorher in einer Tabaccheria (mit einem T gekennzeichnet) zu kaufen. An einem Sonntag Nachmittag ist das beinahe schon ein Ding der Unmöglichkeit, wenn man vom Hafen zum Lungomare möchte, denn dort war weit und breit kein geöffneter Kiosk zu finden.

Es ist also gut, zwei Tickets auf Vorrat zu kaufen, damit man sie zur Hand hat, wenn man sie braucht. Und mit etwas Glück ist wieder einmal der Stempelautomat kaputt, wie es mir gleich zwei Mal passiert ist – dann muss man gezwungenermaßen Schwarzfahren und kann sich die Tickets für die nächste Fahrt aufheben.

Schöne U-Bahnstation Toledo in Neapel
Neapel hat übrigens auch eine der schönsten U-Bahnstationen überhaupt

7) Taschendiebstahl

Neapel ist berühmt-berüchtigt dafür, dass es hier besonders viele Taschendiebstähle gibt. Mir selbst ist es zum Glück noch nie passiert, dass etwas geklaut wurde, aber es kommt vor. Harrys Trolley wurde zum Beispiel einmal völlig unbemerkt geöffnet, als er damit vom Bahnhof zum B&B spazierte. Es fehlte nichts – also entweder war die Zeit zu kurz oder nichts offensichtlich Wertvolles dabei – aber es kann unglaublich schnell gehen, dass die Taschendiebe zuschlagen.

Totenkopf auf der Straße in Neapel
Neapel ist anders – was auch dieser Straßenschmuck beweist

Deshalb mein wirklich eindringlicher Tipp (und das nicht nur für den ersten Besuch in Neapel): PASS AUF DEINE SACHEN AUF! Trage deine Tasche immer nah am Körper und so, dass sie dir niemand schnell herunter reißen kann. Steck nur wenig Wertsachen ein, wenn du raus gehst und platziere nichts in den hinteren Taschen deiner Hose oder deines Rucksacks. Mit ein wenig Aufmerksamkeit und Vorsicht ist schon viel getan und unbeschwerten Tagen in Neapel steht nichts mehr im Weg. Ist ja so schon aufregend genug hier!

Was erwartet dich in Neapel?

Neapel ist ein Abenteuer an sich. Die Stadt hat so viele unglaublich interessante und kuriose Orte, Ecken und Situationen zu bieten und sich im Zentrum von Neapel zu bewegen hat schon etwas von Nervenkitzel. Sei es aufgrund des Verkehrs, der Lebensweisen der Einwohner oder des kulinarischen Überangebots – wer Leben und Lebenslust sucht, wird in hier 100prozentig fündig.

Es ist daher auch nicht unwahrscheinlich, dass man von den vielen Eindrücken – seien es die betörenden Gerüche, die lauten Geräusche oder die erstaunlichen Anblicke – fast erschlagen wird. Ich hatte daher ein großes Bedürfnis, dieser Reizüberflutung lange Ruhephasen entgegen zu setzen, was zum Glück gut möglich ist, wenn man ein feines Plätzchen findet. Danach kann man sich wieder gestärkt ins Getümmel werfen und Neapel in der Lebendigkeit erleben, die sie so einzigartig macht.

Street Art in Neapel
Neapel ist in jeder Gasse eine einzige Sehenswürdigkeit

Ist Neapel gefährlich?

Diese Frage wird mir oft gestellt, daher möchte ich sie beantworten. Ein Blick auf die Kriminalitätsstatistik zeigt, dass Eigentumsdelikte am häufigsten sind. Taschendiebstahl, Einbrüche in Autos und geraubte Taschen, die von flitzenden Mofafahrern heruntergerissen werden, kommen immer wieder vor. Das sind für Touristen aber auch schon die größten Gefahren, deren Risiko sich jedoch mit ein wenig Umsicht und Aufmerksamkeit reduzieren lassen (siehe oben).

Die Drogenkriminalität muss einen nicht kümmern (außer, man kauft sich was 😉 ). Und die Machenschaften der Camorra, der kampanischen Mafia wird man als Tourist:in nicht wahrnehmen. Warum? Weil diese zum Großteil in der Wirtschaftskriminalität daheim ist, Geld wäscht und die Bauszene korrumpiert. Für das Finanzamt ist sie also interessant, für Besucher:innen von Neapel in keiner Weise.

Ich war auch alleine als Frau in Neapel unterwegs und fühlte mich zu keinem Zeitpunkt unsicher. Die Italiener:innen sind großteils freundliche Leute, die einen zur Not auch mal mit der Vespa mitnehmen, bevor sie lang den Weg erklären. Mit ein wenig Verstand und offenen Augen wird einem hier kaum etwas Böses zustoßen. Einzig den wilden Straßenverkehr erachte ich persönlich als durchaus risikoreich für Leib und Leben 😉 .

Entdecke das wundervolle Neapel!

Du siehst, du braucht also keine Angst haben. Nimm‘ einfach genau den Hausverstand nach Neapel mit, den du nach Barcelona oder London mitnehmen würdest.

Meine Tipps helfen hoffentlich dabei, das hektische und aufregende Neapel als Anfänger genießen zu können – um dann vielleicht irgendwann wiederzukommen. Und so schließe ich diesen Artikel mit den Worten Goethes, der 1787 die Faszination Neapels auch in betörender Art und Weise erlebt hat:

„Daß kein Neapolitaner von seiner Stadt weichen will, daß ihre Dichter von der Glückseligkeit der hiesigen Lage in gewaltigen Hyperbeln singen, ist ihnen nicht zu verdenken, und wenn auch noch ein paar Vesuve in der Nachbarschaft stünden“

Enge Gasse mit vielen Pflanzen
Neapel hat so viele interessante, authentische Gassen

Nützliche Links für Neapel

Wer noch weitere interessante Infos und Tipps zu Neapel und dem Umland sucht, wird bei diesen Blogs fündig:

Neapel Tipps - noch mehr Links
  • Karin von Lemons & Vulcanoes hat eine Zeit lang in Neapel gewohnt und tolle Tipps für die Stadt! Sie verrät auch, welche tollen Strände du rund um die Stadt findest.
  • Ilona von Wandernd ist viel in der Gegend um Neapel unterwegs und weiß einiges zu berichten! Ganz besonders viel weiß sie über Sorrent und die Villa Oplontis.
  • Reisebloggerin Gudrun war drei Tage in der wundervollen Stadt und hat dir einige Tipps für den Kurzurlaub mitgebracht!
  • Und natürlich kann man auch bei mir nachlesen, wie ich meine Aufenthalte in Neapel auf der vierten und sechsten Etappe meiner Goethereise durch Italien erlebt habe 

Du hast vor, dir in Neapel viel anzusehen? Dann könnte der Neapel City Pass* für dich interessant sein! Damit erhältst du freien Eintritt in viele Sehenswürdigkeiten und kannst lange Schlangen umgehen.

Unterkunftstipp

Sehr zentral an der Via Tribunale und nicht weit vom Bahnhof entfernt hat Robby sein kleines, aber feines B&B „Robby´s House*„. Hier gibt´s zu tadelloser Sauberkeit auch gern mal einen netten Plausch am Vormittag und viele Insidertipps inklusive 🙂 .

Eine große Auswahl an Unterkünften findest du, wenn du hier einmal durchstöberst. Da ist sicher das richtige für dich dabei! 🙂



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Neapel für Anfänger – Tipps für den ersten Besuch

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63 thoughts on “Neapel für Anfänger – Tipps für den ersten Besuch”

  • Liebe Barbara,

    deine Eindrücke kann ich nur bestätigen 🙂
    Die Eimer habe ich übrigens auch geliebt und war am Ende sogar selbst stolze Besitzerin 🙂

    Danke auch für die Verlinkung <3

    Saluti
    Karin

  • Schöner Artikel… ich war ja in der Stadt selber nur für ein paar gezielte Abstecher, aber irgendwann muss ich mal wirklich länger hin, um die Stadt als solche zu erfahren, sie in meinem Kopf nicht nur als einzelne Ecken abgespeichert zu haben, sondern diese einzelnen Ecken zu einem großen Ganzen zu verbinden. Dafür müsste ich aber wirklich mal mindestens fünf Tage oder ne Woche dort bleiben.

    Irgendwann, Irgendwann…

    Danke auch fürs Verlinken 🙂

    • Hallo Ilona!
      Danke!
      Wir könnten tauschen: ich kümmere mich das nächste Mal mehr um die Gegend rund um Neapel, und du um die Stadt selbst 😉
      Aber es ist immer dasselbe: die Bucket-List wird immer länger! Aber ich bin der Meinung, Neapel als Ganzes zu erleben ist schon eine ganz eigene Dimension! Ich könnte immer wieder hin …
      LG Barbara

  • Ich habe deinen Blog erst vor relativ kurzerZeit für mich entdeckt und freue mich sehr darüber. Ich mag die Beschreibung deiner Eindrücke sowie deine Tipps und Hinweise sehr. Deine Beschreibung Neapels kommt meiner Vorstellung über die Stadt sehr nahe und ich werde vielleicht nächstes Jahr dieses Abenteuer wagen.
    Herzliche Grüße
    Sabine

    • Hallo Sabine!
      Dankeschön, das freut mich riesig! Authentisch zu berichten ist mein oberstes Ziel.
      Da bin ich dann gespannt, wie du Neapel empfindest 🙂
      Lg Barbara

  • Liebe Barbara,
    ich war noch nie in Neapel, aber dein Bericht klingt wirklich spannend, schön und abenteuerlich! 🙂 Wenn ich mal nach Neapel reise, werde ich mir deine Tipps hier noch einmal durchlesen – ich bin in Städten nämlich auch immer auf der Suche nach ruhigen Plätzen und besonderen Ecken!
    Liebe Grüße
    Marcella

  • Ein wunderschöner Beitrag! Mein Mann sagt immer, die beste Pizza seines Lebens hat er in Neapel gegessen. Leider war ich noch nie dort, möchte aber unbedingt mal hin. Generell kenne ich Italien noch viel zu wenig, wie mir jedes Mal bewusst wird, wenn ich hier vorbeischaue. 😉
    Ich mag deinen Schreibstil übrigens sehr. So lebendig und anschaulich – echt toll!
    Ganz liebe Grüße aus Wien
    Julie

    • Ach danke Julie! Ja, dein Mann hat absolut Recht 😀 . Hihi, ich weiß, ich bin seeeehr italienlastig unterwegs, und freue mich, wenn ich andere für die schönsten und interessantesten Ecken begeistern kann! LG Barbara

    • Von Palermo aus geht täglich eine Fähre nach Neapel und umgekehrt, die gar nicht mal so teuer ist (ich hab glaub ich 45€ für die Überfahrt mit Schlafplatz bezahlt). Wäre also durchaus einen Abstecher wert – wobei Sizilien an sich ja schon ein Erlebnis für mehrere Wochen ist 😀 ! Lg Barbara

  • Was für ein ausführlicher Reisebericht, toll! Ich war noch nie in Neapel, geschweige denn in Italien, aber deine Fotos und der Bericht regen mich an, das auf meine Agenda zu nehmen…, liebe Grüße Bettina

    • Genau das waren auch schon meine Worte “Was brauch ich Mexiko City oder Neu Dehli, wenn ich Neapel haben kann“ 😀 Es ist wirklich eine Welt für sich. Ich hoffe, du schaffst es mal dahin! Lg

  • Hallo Barbara,

    wieder ein schöner, übersichtlich aufgebauter Bericht 🙂 Wahrscheinlich würde ich die Kombination aus Punkt 2 und 3 bevorzugen: an einem ruhigen Platz leckeres Essen ausprobieren. Die Pizza muss ja wirklich was ganz besonderes sein, da ein Freund von mir letztes oder vorletztes Jahr sogar einen Pizza-Backkurs in Neapel besucht hat und immer wieder davon schwärmt.

    Vielleicht mache ich das auch nochmal, da ich eh immer noch vor habe mal einen Vulkan zu besteigen. Daher passt das ja in der Kombination aus Neapel und Vesuv 🙂

    Besten Gruß
    Henrik von Fernweh-Koch
    Fernweh-Koch bei Pinterest

    • Henrik, du würdest die Pizza lieben, glaub mir 😉 ! Also Feinschmecker will man dann halt keine andere mehr, also sollte man sich das gut überlegen 😀 . Übrigens gelten die Tomaten vom Vesuv als die besten von ganz Italien! Lg Barbara

  • Ich mag einfach deinen Schreibstil. Es ist so kurzweilig zu lesen und man liest aus jeder Zeile deine Liebe zu Italien heraus. Als ich die Überschrift sah, hatte ich gleich ein Bild von einer quirligen, lauten Sophia Loren im Kopf 🙂 Toller BEricht und sicherlich sehr hilfreich für eine erste REise nach Neapel. Liebe Grüße Claudia

  • Ein echt gelungener Beitrag! Die meisten Reise-Tipps, die auf unterschiedlichen Blogs zu finden sind, beinhalten oft nur typische Touristenattraktionen und wie man am besten zu diesen kommt. Dein Artikel hat viel mehr Tiefe und präsentiert ein authentisches Neapel. Ich war leider selbst noch nie dort, aber sehe es richtig vor mir. Wirklich toll!
    Und die Problematiken des Straßenverkehrs kenne ich nur zu gut aus Asien. Dort heißt es: wenn du zögerst oder stehen bleibst wirst du erwischt. Einfach langsam aber direkt drüber und alles ist gut 😉

    • Vielen Dank Elisa! Freut mich, dass man es herausliest, wie sehr und wie gern ich mich auf diese Stadt einlasse!
      Jep, genau so! Es verlässt sich einfach jeder drauf, dass die Leute zügig gehen, und berechnen ihren Fahrstil danach – zögern und ewig schauen ist schlimmer als einfach loszugehen! LG Barbara

  • Vielen Dank für diesen tollen Eindruck über Neapel. Ich glaube besonders in diesem Künstlercafe würde ich mich pudelwohl fühlen. Das schaut sowas von gemütlich aus… Was mcih erstaunt, dass das Essen so günstig ist. Ich war im Juli am Gardasee und entsetzt über die Preise… Klar, das ist Norditalien und sehr touristisch, aber wenn ich inkl. Gedenk in der Regel bei 12 Euro für eine Pizza bin und 5 Euro für ein Bier zahle…
    Auf jeden Fall bin ich nach deinem Bericht der Meinung, dass es mir in Neapel gefallen würde – einzig vor dem Verkehr habe ich etwas bammel.
    Liebe Grüße
    Jenny

    • Ja, das ist ein feines Plätzchen! Stimmt, oben ist es in der Regel teurer, vor allem dort, wo viele Touristen sind. Im Süden ist das Essen allgemein günstiger. Und wenn man sich an den Einheimischen orientiert, zahlt man sicher nicht drauf. Natürlich, in einem feinen Lokal am Castel dell´Ovo unten ist es auch ein wenig teurer, aber eigentlich kann man in der Stadt günstig essen. Ja, das mit dem Verkehr ist gewöhnungsbedürftig – aber nach einem Tag hat es normal raus 😉 . Lg Barbara

  • Hach, was ein wunderbarer Artikel über Neapel! Die engen Gassen erinnern mich sehr an manche Städte in Andalusien, wie zb Jerez. Ich finde das hat einfach unheimlichen Charme.

    Welche Jahreszeiten würdest du denn für einen Trip empfehlen?

    Viele Grüße
    Isa von  lustloszugehen

    • Ja, Charme hat das ganze mehr als genug!
      Ich war bisher im Sommer und im Frühling dort, daher kann ich nur zu diesen beiden was sagen. Also ich fand den Mai schon sehr entspannt – es ist warm, aber nicht zu warm. Die Leute sitzen und feiern draußen. Im Sommer kann man natürlich mit dem Zug an schöne Strände in der Umgebung fahren, und in den Gassen selbst bleibt es durch die hohen Häuser auch etwas schattig. Aber es ist halt Süditalien und daher ziemlich warm – dafür erlebt man, die Stadt am Abend regelrecht zum Leben erwacht. LG Barbara

  • Hoch interessant und informativ ist dieser Blog. Vielen Dank.

    Mein Interesse an Neapel rührt von etwas ganz anderem her: ich bin eine Leseratte und fand beim Stöbern nach Büchern über Italien zu einer Schriftstellerin namens Barbara Krohn. Sie hat mehrere fortlaufende Romane geschrieben, die allesamt in Neapel spielen und so toll geschrieben sind, dass man neugierig wird.

    „Die Toten von Santa Lucia“
    „Was im Dunklen bleibt“
    „Die 8. Todsünde“

    Und als Extra nicht direkt damit verbunden: „Der Tote unter der Piazza“

    Liebe Grüße Marion

    • Liebe Marion!
      Danke für die Büchertipps! Ich lese selbst ja auch sehr viel und sehr gern – Comissario Montalbano zum Beispiel stillt bei mir immer die Sehnsucht nach Sizilien 🙂 . Dann weiß ich ja, welche Bücher ich lesen muss, wenn mir wieder nach ganz viel Neapel ist!

      Danke auch für dein Lob, das freut mich sehr!
      Lg Barbara

  • Hallo aus Wien!
    Ich war Ende März 2018 in Neapel und war begeistert!
    Die „italienischste“ Stadt in der ich je war – sich treiben lassen – über unerwartetes stolpern – einen Campari bitter und einen Graffo genießen – Leben pur!
    Neapel ist eine Gratwanderung – aber was bleibt ist ENTUSIASMO.
    Ich habe in Pozzuoli gewohnt, quasi einem Vorort von Neapel, und bin immer mit der Bahn/u Bahn reingefahren.
    Pozzuoli ist eine kleine Hafenstadt – Fähren nach Procida etc. legen dort ab und es ist die Heimatstadt von Sophia Loren.
    Ciao …..

  • Hallo Barbara ,
    Dein Bericht gefällt mir..
    Ick habe Neapel nur mal von der Autobahn aus gesehen. Und eben in SPIEGEL TV vom 06.05.2019: Weil die herkömmlichen Mafiosi inhaftiert sind, gibt’s bei den Nachkommen anarchische Schießereien auf den Straßen dort.
    LG von René

    • Naja, also Neapel ist nicht Sizilien der 90er ;-). Die Mafia in Kampanien ist hauptsächlich im Bau- und im Müllwesen aktiv und weniger durch Straßengangs. Möglich dass es sowas ab und zu mal gibt, aber ich habe nur freundliche, wenn auch etwas temperamentvolle Menschen kennen gelernt und mich immer sicher gefühlt. Wie gesagt: die größte Gefahr ist immer noch der Handtaschen Diebstahl, das wars dann aber auch schon. Und die Polizei ist auf den Straßen auch präsent. Von daher: ab nach Neapel! 😀
      Edit: ich habe gerade von einer Schießerei in der Stadt gelesen. Offenbar haben da zwei Clans wirklich ein Problem miteinander. Tragisch, dass eine Zivilistin dabei erwischt wurde. Dennoch: ich fühle mich als Frau in Neapel immer noch sicherer als in Österreich, wo im letzten Jahr 40 Frauen ermordet wurden.
      Lg Barbara

  • Sehr schöner Artikel, der genau das widerspiegelt, was wir letzte Woche erlebt haben. Eine wahnsinnig spannende Stadt mit vielen Gesichtern, die man definitiv gesehen haben sollte, wenn man Italien und nicht nur eine künstliche Touristen Stadt kennenlernen möchte!
    Der Straßenverkehr ist auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig, aber als Großstadtkind kommt man damit schnell klar und kann endlich mal so Autofahren, wie man es immer wollte 😀
    Auch wir haben uns, außer in den Gassen um den Bahnhof am Abend, zu keiner Zeit unsicher gefühlt, was im Zweifel auch dem Leben in einer deutschen Großstadt geschuldet ist, denn auch in Köln sollte man nicht alleine durch dunkle Gassen laufen und auf seine Tasche achten… Fazit: Wir werden wiederkommen. Und jeder der sich von deinem tollen Artikel inspiriert fühlt sollte es wagen! Es loht sich.
    LG Tanja

  • Liebe Barbara,
    danke für diesen super Beitrag..
    Diese Stadt ist ein Abenteuer. Eine Welt für sich.
    Ich habe oberhalb des Yachthafens von Mergellina gewohnt.
    Und insbesondere Deinen wertvollen Tip „Ruhepläte finden“ beherzigt.
    Du hast eine großartige Orientierung gegeben.
    Danke!

    PS Die TV-Serie „Gomorrha“ am besten erst nach dem Neapel-Besuch ansehen, sonst hat man wahrscheinlich doch ein zu mulmiges Gefühl

  • Liebe Barbara,
    ich fahre nächste Woche an die Amalfiküste und 3 Tage nach Neapel. Ich fahre alleine und bin eine Frau.
    Dein Bericht hat mich bestärkt, die Tage zu genießen.
    Vielen Dank.

  • Oh man! Habe bisher nur einen Tagesausflug von Rom aus nach Neapel gemacht, weil ich wenig Zeit hatte, aber unbedingt die echte neapolitanische Pizza probieren wollte! Die beste Entscheidung ever und die Pizza sowie so. 😉 Noch besser ist es, dass ich im September einen längeren Aufenthalt nach Neapel plane und diese tollen Infos, Tipps und Bilder machen soooo unheimlich viel Vorfreude, dass die Vorfreude ins unermessliche steigt! 🙂 🙂 🙂
    Tanti saluti – Julia

  • Tolle Zusammenstellung. Sorry, nur mit einem Satz bin ich nicht einverstanden, dass Neapel gefährlich sein soll. Ich bin jedes Jahr mehrmals und längerfristig aus beruflichen Gründen dort und möchte fragen, was denn in Neapel gefährlich sein soll? In der Nacht kann es wie in jeder anderen grossen Stadt etwas gefährlicher sein aber als Vergleich, sicher weniger gefährlich als in Berlin. Leider ist dieser Irrtum tatsächlich verbreitet und wer wirklich dort mal länger lebt, erkennt dann das Gegenteil. Ich behaupte sogar, dass man von dessen Strukturen Angst hat, die genau dafür sorgen, dass man keine Angst haben sollte. Der Camorra ist die Sicherheit der Touristen sehr wichtig.

    • Hallo! Danke fürs Lob. Aber magst du mir verraten, wo genau ich geschrieben hab, dass Neapel gefährlich ist? Dass mit dem Verkehr, ja! Ich war schon in sehr vielen Städten, aber so oft bin ich noch nirgends fast niedergefahren worden ;-). Auf seine Tasche sollte man in jeder Großstadt aufpassen.
      Dass die Camorra für Ordnung sorgt, mag vielleicht oberflächlich so sein. Mafiöse Strukturen sind dennoch immer Gift für eine demokratische, freie Gesellschaft bzw. entwickeln sich halt immer dort, wo Demokratie nicht genug Platz hat. Aber klar, in Neapel kriegt man als Tourist davon nix mit.

  • Hey hey,

    toller Reiseblog. Meine Freundin und ich möchten im September nach Neapel. Wir reisen beide zum ersten mal dorthin. Wie viele Tage würdest du für den Aufenthalt empfehlen?

    Viele Grüße!

    • Hallo Alex!
      Danke dir! Also 3-4 Tage sollte man schon einplanen, die kriegt man gut rum in Neapel. Wenn ihr länger bleibt, könnt ihr natürlich auch mal einen Ausflug nach Sorrent oder an die Amalfiküste machen.
      Ganz viel Spaß wünsch ich euch! Lg

  • vielen Dank für die nützlichen Tipps. Gibt es für die Öffis einen Plan oder sogar eine Website oder App? Wo ich die Adresse eingebe und dann den besten Weg bekomme? Danke

  • Guten Tag zusammen! Meine Frau und ich planen für das Frühjahr 2022 eine Reise nach Rom und Neapel. Für die Pizza-Metropole hätten wir 5 volle Tage Zeit …
    Bsiher sind wir von vielen Berichten begeistert, würden für unsere Zeit jedoch gerne die bestmögkliche Lösung planen. Angedacht ist über Neapel einschl. Pompeji/Ätna hinaus die Almafi-Küste mit Positano, Capri oder auch Ischia. Nun geht nicht alles auf einmal. Gibt es Vorschläge? Beispielsweise Capri – Positano als Tagesausflug (oder mit Zwischenübernachtung) per Fähre/Schiff? Langes Wandern oder Motorroller fällt für uns leider aus…
    Freue mich auf interessante Vorschläge

    • Mit Pompeji und Ätna geht eh ein ganzer Tag drauf. Kann man vor Ort als Kombiausflug buchen. Nach Pompeji fährt aber auch ein Zug, könnte man also auch selbstständig machen.
      Auf Capri war ich noch nicht, kann dazu nichts sagen. Ich habe einmal einen Tagesausflug gemacht mit folgender Runde: Mit dem Zug nach Salerno, dort mit dem Boot die Amalfiküste entlang bis Positano, von Positano mit dem Bus nach Sorrento und von dort mit der Circumvesuviana (Zug) wieder zurück nach Neapel.

      LG und viel Spaß!

  • Hallo Barbara,
    lese deine Beiträge öfter, hab auch dein Buch gelesen, tolle Infos, deine Seite hat übrigens meine Frau entdeckt.
    Wir sind selber große Italiano-freaks, wollten 2020 schon nach Neapel reisen, wurde leider wegen Corona nichts. Jetzt ist es soweit, übernächste Woche fahren wir für 5 Tage nach Napoli, bin schon gespannt ob die Stadt deinen Berichten entspricht.
    Bis jetzt sind wir in Venedig verliebt, das Miteinander von rumoroso e tranquillo, scheint in Neapel auch so zu sein

  • Danke für Deine geruhsame Beschreibung! Wir waren letztes Jahr dort und haben die zwei Wochen voller Eindrücke gepackt. Es ist erstaunlich a) wieviel an hochkarätigen Besonderheiten es am Golf von Neapel gibt und b) wie phantastisch eine Pizza in Wirklichkeit schmeckt (oder: wie kann man das Erzeugnis anderswo „Pizza“ überhaupt nennen?)

    (unser Reisetagebuch findet sich unter https://urlaub.henter.name/2022italien1.php )

  • Hallo. Eine Frage hätte ich. Erstmal großes Lob für die tollen interessanten Infos über Nspoli. Wir fliegen im August für 1 Woche dort hin. Capri haben wir bereits online gebucht. Ist Ischia auch zu empfehlen? Bei 7 Tagen wird es nachher knapp alles zu schaffen? Wir wollen ja auch 1 Tsg mit dem Zug nach Rom fahren.

    LG Matthias.

    • Hallo Matthias! Vielen Dank für die netten Worte! Auf Ischia selber war ich leider noch nicht, aber nach allem was ich weiß soll es schon lohnenswert sein. Allerdings hast du Recht – es wird dann recht dicht. Man soll sich ja auch Zeit lassen für die Stadt selbst 🙂 Und zum Beispiel spontan rausfahren an die Küste von Sorrent oder die Ausgrabungen oder die phlegräischen Felder kann man immer noch. Lg

  • Deinen wundervollen Artikel habe ich erst verschlungen und dann nochmal in Ruhe gelesen. Ich war selbst schon dreimal in Rom und nächste Woche geht es für 7 Tage nach Neapel. Zum ersten Mal Neapel. Ich bin durch deine Worte sehr neugierig geworden, ob Neapel Rom an „Itialinität“ noch überbieten kann. Es geht natürlich auch nach Pompei, zum Vesuvio und nach Sorrento. Ich möchte auch unbedingt nach Procida, es soll dort nicht so touristisch überlaufen sein. Und natürlich Napoli. Durch deinen Artikel freue ich mich noch mehr. Danke!
    Danach melde ich mich und gebe mein Urteil.

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