Gardasee Norden – Städte, Aktivitäten und Tipps
Einst Grenzgebiet zwischen Österreich und Italien und schwer umkämpft, jetzt das absolute Mekka für Aktivurlauber, die auch was für Kultur und Kulinarik übrig haben: der Norden des Gardasees! Dort, wo die Berge den See einzuquetschen drohen, wo man abenteuerliche Serpentinen fahren und auf Gipfel klettern kann, locken hübsche Städtchen wie Riva del Garda, Malcesine oder Limone. Wer eine Brise Wind, Aussichtspunkte und sportliche Aktivitäten mag, ist im Gardasee-Norden genau richtig.
Wer diesen Artikel liest, könnte meinen, es sei ein sehr ausführlicher Werbetext. Dem ‚ausführlich‘ muss ich zustimmen, es ging einfach nicht kürzer. Dabei sind trotzdem noch nicht mal alle Tipps drinnen, die ich noch geben könnte. Den Werbetext muss ich allerdings vehement bestreiten – die Region lockt mir auch ohne einen Auftrag lobende Worte ab. Viele Male war ich schon am Nordufer des Gardasees, und viele weitere Male werden es noch werden. Ein Stück meines Herzens schlägt hier!
Übrigens: Hier geht’s zu meinem Gardasee – Überblicksartikel
Der Gardasee im Norden
Wenn ich jemandem die Form des Gardasees beschreiben müsste, würde ich sagen, er sieht aus wie ein Bein bis zum Hüftgelenk, das verkehrt aufgestellt wurde. Dort, wo man sich den Fuß denken kann, ist der äußerste Norden des Sees. Eine genau definierte Grenze, wo der nördliche Gardasee beginnt oder aufhört, gibt es nicht. Für manche ist dies schon oberhalb von Saló und Torri del Benaco, für manche sind das nur die Städte oberhalb von Limone und Malcesine. Da ich auch den Westen, Osten und Süden des Gardasees noch genauer beschreiben werde, habe ich den Norden auf die gedachte Linie zwischen dem Gipfel des Monte Baldo und Tignale begrenzt.
Berge und das Seebecken
Und eben dort im Norden ist einiges los! Durch die besondere Geografie ist dieses Fleckchen sowohl bei Bergfüchsen als auch Wassersportlern sehr beliebt. Die höchsten Berge der Gardaseeregion befinden sich hier im Norden, unter anderem das Monte Baldo Massiv mit dem Cima Vadritta (2218 m), dem zweithöchsten Berg der Gegend. Auf der gegenüberliegenden Seite ist der Parco Regionale Alto Garda Bresciano, der ebenfalls viele Berge über 1000 Meter Seehöhe aufweist. Nordwestlich des Gardasees, ein Stückchen hinter dem Ledrosee, findet man den höchsten Gipfel der Gardaseeberge – den Monte Cadria mit 2254 m.
Durch die steil abfallenden Bergrücken ist das Tal, in dem der Gardasee liegt, sehr eng. Daher ist der Norden des Sees recht schmal, an seiner engsten Stelle misst er nur vier Kilometer. Unter der Wasseroberfläche geht es natürlich weiter steil bergab, somit befindet sich auch die tiefste Stelle des Sees hier oben. Zwischen Tignale und Brenzone liegt der mit ca. 350m tiefste Punkt. Der Gardasee ist also ein ganz schönes Ungetüm, was Höhen und Tiefen betrifft. Diese Tatsache sorgt auch dafür, dass hier zuverlässig Winde wehen, die die Surfer und Segler so dringend brauchen.
Zufluss und Grenzen
Im Norden befindet sich außerdem der größte der 25 Zuflüsse des Sees, die Sarca, deren Mündung zwischen Torbole und dem Monte Brione liegt. Außerdem ist der nördliche Gardasee jener Teil, an dem sich die drei Regionen treffen, die sich den See teilen: der Trentino, die Lombardei und Venetien. Fährt man von Riva nach Limone bzw. von Torbole nach Malcesine, überquert man die Grenze. Das „Dreiländereck“ befindet sich mitten im See.
Orte im Norden des Gardasees
Für mich ist die außergewöhnliche Landschaft Grund genug, um den Lago di Garda im Norden zu lieben. Um dem ganzen ein Krönchen aufzusetzen, findet man hier auch noch pittoreske Städte mit eine Menge an Kultur und Geschichte. Wer also am Gardasee schöne Orte sucht, wird am Nordufer fündig!
Riva del Garda
Riva gehört zu den größten Städten am See. Es schmiegt sich im äußersten Nordwesten in die Talsohle zwischen dem Monte Brione – dem keilförmigen Berg, der Riva von Torbole trennt – und dem Monte Rocchetta. Mit ein wenig nostalgischem Stolz kann ich sagen, dass man Riva del Garda den K.&K. – Charme noch ansieht. Von 1815 bis 1918 gehörte es nämlich zu Österreich, ganz in der Nähe verlief die Grenze, wovon heute noch dutzende Grenzbunker und Schützengräben zeugen.
Sehenswürdigkeiten in Riva del Garda
Als geschichtlich bedeutsame Stadt weist Riva natürlich auch zahlreiche Sehenswürdigkeiten auf. Die wichtigsten will ich dir kurz aufzählen:
- Rocca: die Burg im Herzen der Altstadt beherbergt heute das Museo Civico. Absolut sehenswert!
- Piazza Tre Novembre mit dem Torre Apponale, den Laubengängen und dem Palazzo Municipale
- Bastion: die Bastion liegt am Felsen etwas oberhalb der Stadt und kann in etwa einer Viertel Stunde zu Fuß erreicht werden
- Elektrizitätswerk: in diesem Werk werden Führungen angeboten, man erfährt alles über nachhaltige Energiegewinnung durch Wasserkraft und den Zusammenhang des Gardasees mit dem Ledrosee
- Altstadtgassen und -plätze: die Piazza delle Erbe, das Stadttor Porta San Marco oder auch das jüdische Ghetto sind sowohl historisch als auch optisch interessant
Wenn dir der Trubel in der viel besuchten Stadt zuviel ist, kannst du einfach die Promenade am See entlang spazieren oder -radeln. Ich finde, es ist eine der schönsten Promenaden am ganzen Gardasee. Man kann dabei Enten und Schwäne beobachten, aber auch den Surfern zusehen bzw. selbst einen Sprung in den im Norden erfrischenden See wagen. Du gelangst in einem halbstündigen Spaziergang bis zum Forte San Nicolò, ein kleiner Hafen an einer ehemaligen Bastion. Von dort aus kann man auf den Monte Brione hochwandern, die alten Kriegsbunker erkunden und die Aussicht genießen.
Wer sich gerne sportlich austobt, ist in Riva absolut richtig. Du kannst Kurse fürs Klettern, Surfen oder Tauchen machen oder einfach auf eigene Faust in der Nähe loswandern oder -radeln.
Mein Tipp: Über die Bastion kannst du zum Kirchlein der Hl. Barbara hinauf wandern. Von dort führt dann auch ein Klettersteig hoch zur Cima Sat.
Essen und Unterkunft in Riva del Garda
Was die Kulinarik anbelangt, hat Riva eine sehr große Bandbreite. Durch die vielen Touristen gibt es natürlich etliche klassische „Touristenlokale“, die mit schlechten Menüs und Bildchen auf den Speisekarten locken. Finger weg davon! Denn man kann in Riva del Garda auch wunderbar essen.
Die typische trentinische Küche ist bodenständig: Knödel, Polenta, deftige Fleischgerichte und Kartoffeln gehören dazu. Fische direkt aus dem See oder lokalen Zuchten sind Meeresfischen hier definitiv vorzuziehen. Auch wenn Italien-Urlauber eher Pizza und Pasta suchen, so solltest du am Nordufer des Gardasees auch unbedingt die lokalen Spezialitäten probieren! Diese findest du hier in vorzüglicher Qualität:
- Restel de Fer
- Enosteria I Momenti
- Osteria La Contrada
Wenn du aber unbedingt Pizza essen willst, dann habe ich eine ganz klare Empfehlung für dich: im Zentrum gibt es in der ‚Pizzeria Ristorante Sud‘ original neapolitanische Pizza, aber auch andere süditalienische Spezialitäten wie frittierten Fisch oder Babá.
Auch an Unterkünften mangelt es in Riva del Garda nicht. Vom Campingplatz oder einfachen B&B bis hin zum Luxushotel ist alles vorhanden.
Meine ganz persönliche Empfehlung für ein Hotel in Riva del Garda ist das Lake Front Mirage Hotel*. Es hat einen Saunabereich dabei, wo man die müden Knochen nach dem Sport wieder regenerieren kann. Das Personal ist sehr freundlich, das Frühstück seht gut und die Trentino Card mit kostenlosen Eintritten gibt´s dazu.
Torbole
Torbole ist neben Riva del Garda die andere Stadt am äußersten Nordufer. Sie liegt östlich vom Monte Brione, von diesem nur durch die Sarca getrennt, dem Hauptzufluss des Gardasees. Auf der östlichen Seite ist Torbole durch den nördlichen Ausläufer des Monte Baldo begrenzt. Zu der Stadt gehört auch noch der Ortsteil Nago, der oberhalb des Sees liegt.
Sehenswürdigkeiten in Torbole
Torbole hat ein recht kleines historisches Zentrum. Dafür ist die Anzahl an interessanten Wanderwegen und Aktivitäten umso größer.
- Das Zollhaus am Hafen: Es markierte bis 1918 die Grenze zwischen Italien und Österreich und wurde sogar schon von Goethe gezeichnet
- Auf der Piazza Goethe erinnert man sich an den Besuch des großen deutschen Dichters
- Die Belvedere bietet einen tollen Ausblick über Torbole, der Aufstieg dauert nur wenige Minuten
- Eine Wanderung durch das Valle di Santa Lucia ist nicht bloß eine Wanderung hoch zur Burgruine vom Castel Penede, sondern ein Wandern auf historischen Spuren
- Über den Sentiero panoramico Busatte Tempesta führen Metalltreppen an den steilen Felswänden entlang bis ins Örtchen Tempesta. Auf dem Weg hast du eine wunderbare Aussicht auf den nördlichen Gardasee
Torbole ist durch den zuverlässigen Nordostwind ein absolutes Mekka für Wassersportler. Hier finden ebenso Kurse wie Weltmeisterschaften im Wind- und Kitesurfen statt. Besonders reizvoll ist hier das Frühjahr und der Herbst, wenn die Menschenmassen gerade nicht da sind und du die unglaubliche Kraft des Gardasees spüren kannst. Ein Radweg verbindet Torbole mit dem vier Kilometer entfernten Riva.
Essen und Unterkunft in Torbole
Auch in Torbole bekommt man sehr gute trentinische Küche, wenn man sie sucht. Dabei stehen vor allem lokale Gardaseefische auf der Speisekarte, wie zum Beispiel der Carpione.
- La Terrazza
- Agritur Madonna delle Vittorie
- Aqua Ristorante
Als Unterkunft kann ich in Torbole das Hotel Lago Di Garda* empfehlen. Direkt am See mit einem sehr guten Frühstücksbuffet bleiben keine Wünsche offen.
- Camperfans können sich hier über Campingplätze in Torbole informieren
- Und B&B´s wie auch Hotels in Torbole findest du unter in der Booking-Suche*
Malcesine
Oh, du schönes Malcesine! Das Städtchen gehört eindeutig zu meinen Lieblingsorten in Italien, was vor allem der pittoresken Altstadt mit der Skaligerburg noch über den Dächern liegt. Besonders, wenn man Malcesine vom Boot aus sieht oder sich über die Promenade von Süden her nähert, darf man sich bereits vom Anblick verzaubern lassen. Goethe ist hier ebenso präsent wie die venezianische Geschichte. Der wahre Schatz Malcesines liegt aber in seinem Rücken: der Monte Baldo, der mit seinen schroffen Felswänden eine unglaubliche Faszination ausübt.
Sehenswürdigkeiten in Malcesine
In Malcesine kommen wirklich alle auf ihre Kosten: Bergfreunde, Kultursuchende und Shoppingfans. Ich möchte dir hier kurz einen Überblick über einige Sehenswürdigkeiten in Malcesine geben:
- Skaligerburg: Das Wahrzeichen der Stadt ist ein absolutes Muss bei einem Besuch. In der Burg ist ein Gardasee – Museum untergebracht, ebenso wie eines über die venezianischen Kriege. Eine kleine Goethe-Ausstellung findet man ebenso. Vom Turm aus hat man einen grandiosen Blick über Malcesine
- Palazzo dei Capitani: Diesen schönen venezianischen Palast sollte man sich nicht entgehen lassen, denn er gibt Einblick in alte Herrschaftszeiten. Die hübsche Terrasse ist frei zugänglich
- Stadtsträndchen: rund um Malcesine gibt es weite Strandpromenaden. Winzig klein und versteckt hingegen ist das Strändchen in einer Bucht unterhalb der Burg
- Altstadtgassen: im historischen Zentrum von Malcesine lässt es sich wunderbar flanieren, auf einen Café einkehren und an allen Ecken entzückende Details entdecken
- Monte Baldo: Von Malcesine aus geht eine Seilbahn hinauf auf den Monte Baldo, das höchste Massiv direkt am See. Damit kommt man auf eine bewirtschaftete Alm und kann oben weiter wandern
- Aril in Cassone: Vier Kilometer südlich des Zentrums liegt Cassone, dass noch zur Gemeinde Malcesine gehört. Das kleine Örtchen mit dem entzückenden Hafen beherbergt mit dem Aril einen der kürzesten Flüsse der Welt (175 Meter)
Malcesine ist der perfekte Ort für alle, die Kultur gerne mit einem Badeurlaub verbinden. Sowohl nördlich als auch südlich der Stadt hat man kilometerlange Kiesstrände mit kristallklarem Wasser. Besonders das Val di Sogno ist ein wahres Paradies. Entlang der Fußgängerpromenade erreicht man die traumhafte Bucht in einer guten halben Stunde vom Zentrum aus.
Malcesine ist außerdem der perfekte Startpunkt für Wanderungen. Der Monte Baldo lässt sich nämlich auf noch viel mehr Wegen entdecken als über die – zugegeben ständig überlastete – Seilbahn.
Essen und Unterkünfte in Malcesine
Malcesine ist die nordwestlichste Stadt des Veneto, dennoch erkennt man in traditionellen Lokalen den Einfluss der venezianischen Küche. Muscheln wie auch Polenta stehen hierbei oftmals auf der Speisekarte. Durch die Bergwelt ringsum finden aber auch einfache Bauerngerichte wie Bohnen, gegrilltes Fleisch und Wurstaufschnitte den Weg aufs Teller.
- Trattoria da Nonna Pina
- Vidoc
- Al Bacio Restaurant
Ich habe Malcesine zwar schon oft besucht, aber nur einmal dort übernachtet, und zwar im B&B Porto Vecchio*. Es ist eine eher einfache Unterkunft, dafür aber sehr zentral und günstig. Achtung: bis in den April ist es in den alten Mauern noch sehr kalt!
- Nördlich von Malcesine in Campagnola befinden sich einige Campingplätze
- B&B´s und Pensionen gibt es besonders im engen Zentrum und am Berghang einige, angrenzend an die Altstadt findet man viele schöne Hotels. Schau einfach hier* nach
Limone
Obwohl das hübsche Dörfchen am Nordwestufer des Gardasees lange Zeit Zentrum des Zitronenanbaus war, leitet sich sein Name nicht von den Früchten ab, sondern vom lateinischen „Limes“ für Grenze. Limone markiert tatsächlich die Grenze zwischen der Lombardei und dem Trentino. Trotzdem lohnt sich ein Ausflug hierher auch wegen den Limonae, den Zitronenhainen, die mittlerweile wieder reaktiviert werden. Außerdem sollte man einmal entlang der Uferpromenade geschlendert sein und sich dem Zauber Limones hingegeben haben.
Sehenswürdigkeiten in Limone
- Alter Hafen: dieses Häfchen erinnert an ruhigere Zeiten in dem Dorf, als es noch ein kleines Fischerdörfchen war
- Limonaia del Castel: in dem kleinen Museum erfährt man etwas über den Zitronenanbau in der Region und die Geschichte dazu
- Tourismusmuseum: bei kostenlosem Eintritt kann man sich hier alte Ansichten des Gardasees anschauen und sich über die Entwicklung des Tourismus in Limone und Umgebung informieren
- Kirche San Benedetto: die barocke Pfarrkirche lockt mit Marmoraltären und beeindruckenden Fresken
- Ölmühle: in der Frantioi olive der lokalen Kooperative lässt sich nicht nur die Olivenölproduktion nachvollziehen, sondern auch Leckeres aus der Region verkosten
- Sopino-Wasserfall: nördlich von Limone nicht weit von der Gardesana entfernt rauscht der Sopino Wasserfall herab.
In Limone kann man also nach Lust und Laune den kulinarischen Genüssen fröhnen und sich an den kleinen Stadtstränden die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Die hohen Berge hinter Limone lassen abends zwar keine Sonne mehr auf den Ort scheinen, dafür kann man dann aber herrlich durch die Gassen flanieren oder auf dem neuen Radweg in die Pedale treten.
Essen und Unterkünfte in Limone
Auch wenn sich Limone pittoresk gibt, so ist die lokale Küche doch sehr bergbäuerlich angehaucht. Viel Käse und Speck stehen auf der Speisekarte. Natürlich aber auch das lokale Olivenöl und hausgemachte eingelegte Spezialitäten.
- L`Andrunel
- Speck Stube al Castèl
- Al Vecchio Fontec
In Limone selbst übernachtet habe ich noch nicht, daher kann ich schwer eine Empfehlung für eine Unterkunft abgeben. Aber an schönen Hotels mangelt es in dem Städtchen nicht, schau sie dir hier* einfach an.
Tremosine / Pieve
Tremosine ist kein wirklicher Ort, sondern ein Gebiet, dass sich aus 17 kleinen Dörfern zusammensetzt. Das größte von ihnen ist Pieve. Bis auf Campione liegen alle Ortsteile hoch oben über dem See und scheinen angesichts der steilen, schroffen Felsen erstmal unerreichbar. Die Felswände fallen so direkt ins Wasser, dass es ohne die Tunnel keine Möglichkeit gäbe, Limone zu erreichen. Doch die gibt es zum Glück, ebenso wie eine abenteuerliche Straße zu den kleinen Dörfern hoch.
Sehenswürdigkeiten in Tremosine
- Brasaschlucht: über die Strada della Forra geht es von der Gardesana hinauf nach Pieve. Für das Befahren der Straße braucht man viele Nerven und sichere Fahrfähigkeiten, aber es lohnt sich! Nicht umsonst zählt sie zu einer der schönsten Straßen der Welt. Zwischendurch fährt man immer wieder am Wasser des Gebirgsbaches entlang
- Schauderterrasse: in Pieve lockt das Hotel Paradiso mit der sogenannten „Schauderterrasse“, die über den Felsen hinaus ragt und einen fantastischen Blick auf den Gardasee und die Gebirgsketten vis-a-vis bietet
- Caseificio Sociale: in dem kleinen Geschäft im Ortsteil Sermerio kauft man lokale Käse- und Wurstspezialitäten
- Wanderwege: von Tremosine auf führen viele Wanderwege direkt in den Parco Regionale Alto Garda, die zum Beispiel zum Monte Tremalzo oder Monte Caplone führen.
Vielmehr als einzelne Sehenswürdigkeiten ist es die Lage, wegen derer man Tremosine besuchen sollte. Fährt man durch die Brasaschlucht hoch, sollte man das Fenster runter machen – so hört man das immer gegenwärtige Plätschern des Baches, der in Richtung See hinabrauscht. Dank der steilen Beschaffenheit sind auch hin und wieder Wasserfälle dabei. Wer nicht schwindelfrei ist oder leicht die Nerven verliert beim Autofahren, kann herunten in Campione den Windsurfern zusehen oder selbst ins Wasser gehen.
Essen und Unterkünfte in Tremosine
Tremosine lockt vor allem mit seinen lokalen bäuerlichen Spezialitäten und mit „Essen mit Ausblick“. Speziell in Pieve gibt es einige Restaurants mir grandiosem Blick auf den See.
- Trattoria Da Angelo
- Hotel Ristorante Miralago
- Pizzeria Birreria La Forra
Da ich noch nie in Tremosine übernachtet habe, kann ich nichts über die Unterkünfte hier sagen. Bei Booking* findest du aber bestimmt ein hübsches B&B oder Hotel.
Tignale
Wie Tremosine auch liegt Tignale hoch über dem See auf einer Anhöhe. Sobald man es über die kurvenreichen Serpentinen hier hoch geschafft hat, erwartet einen die ruhige Seite vom Gardasee. Wir haben unseren ersten Urlaub am Gardasee hier heroben verbracht, was vermutlich mit ein Grund war, dass wir uns so sehr in die Gegend verliebt haben. Denn die Aussicht ist herrlich, die Landschaft traumhaft, und die Leute sind freundlich.
Sehenswürdigkeiten in Tignale
- Terrazza Panoramica: nicht so spektakulär, aber dennoch einen Abstecher wert ist diese Aussichtsterrasse, die einen Blick über den Lago und direkt hinüber zum Monte Baldo Massiv gewährt
- Zentrum von Gardola: der Hauptort von Tignale – das sich auch aus mehreren Ortsteilen zusammensetzt – wirkt, wie von der Zeit vergessen und besticht mit alten Steinhäusern
- Kirche Madonna di Monte Castello: Eine Wallfahrtskirche, 600 Meter über der Wasseroberfläche des Sees mit grandioser Aussicht
- Wanderwege: wie auch in Tremosine kann man in Tignale hervorragend wandern. Schläft man oben, braucht man nur die Wanderschuhe anzuziehen und kann einfach drauf los marschieren
- Ecomuseo Limonaia: ein Museum, das über die Geschichte des Zitronenanbaus am Gardasee erzählt
Eine Wanderung durch das Hinterland von Tignale lege ich allen ans Herz, die sich dem Abenteuer gewachsen fühlen. Man entdeckt hier – durch die Nähe zum Trentino – Schützengräben, Schießscharten und Höhlen. Auch alte Ketten habe wir bei einer Wanderung entdeckt. Sobald man baumfreie Anhöhen erreicht, hat man freie Sicht auf die Berge des Monte Baldo und den Gardasee.
Essen und Unterkünfte in Tignale
- Osteria La Miniera
- Agriturismo Al Lambic Restaurant
- Bar Pizzeria La Rotonda
Das Hotel Residence La Rotonda* ist ein etwas in die Jahre gekommenes, aber heimeliges Hotel direkt an der Ortseinfahrt nach Gardola. Auf der Terrasse hat man einen tollen Ausblick und auch das angeschlossene Restaurant ist gut.
Für weitere Unterkünfte in Tignale schau einfach hier*
Aktivitäten im Norden
Das Gardasee – Nordufer lockt besonders Aktive und Abenteuerlustige, denn hier kann man fast alle Sportarten betreiben. Zu Wasser wie auch am Berg oder auf zwei Rädern ist man im Norden immer unter seinesgleichen. Nicht umsonst haben sich in der Gegend unzählige Kursschulen und Shops, die das passende Equipment verkaufen, angesiedelt. Wenn du dich also fragst „Was kann man im Gardasee Norden machen?“, dann hab ich hier die Antworten für dich.
Hier also ein kleiner Überblick über die Aktivitäten, die im Norden des Lago di Garda auf dich warten
Aktivitäten im Wasser
- Schwimmen
- Wind- und Kitesurfen
- Tauchen
- Segeln
Auch wenn das Wasser durch die Einfassung der Berge und der immensen Tiefe etwas kälter ist als im Süden, so lässt es sich hier im Sommer natürlich auch wunderbar baden. Wer gern weit rausschwimmt, ist in der Gegend rund um Malcesine besser aufgehoben als etwa in Riva, denn dort begrenzen Bojen die Schwimmzonen – aus Sicherheitsgründen, damit man von den Surfern nicht erwischt wird.
Das Wind- und Kitesurfen ist eine der Paradeaktivitäten hier im Norden. Nicht einmal ein verregneter Frühlingstag kann die Surfer am Ufer halten – außer im tiefsten Winter sieht man sie immer am Wasser. Rund um das Nordufer findest du unzählige Surfschulen und -verleihe.
Auch das Tauchen erfreut sich im Norden großer Beliebtheit. Ob es an den vielen Dingen, die im Lago herumliegen sollen liegt, oder doch an der Flora und Fauna unter Wasser, vermag ich nicht zu sagen. Aber den LKW, der kurz nach Riva einmal von der Fähre gerollt ist, weil er die Handbremse nicht angezogen hatte, würde ich bei einem Tauchgang selbst gerne mal sehen. Tauchschulen gibt es vor allem in Riva del Garda.
Und wer einmal an einem Hafen am Gardasee vorbei spaziert ist, weiß, dass hier auch die Segler zuhause sind. Die zuverlässigen Winde im Norden sind eine wahre Freude, wenn die Segel gesetzt werden. Während Motorboote ganz nördlich verboten sind (die Transportschiffe ausgenommen), darf man mit einem Segelschiff sehr wohl fahren. Auch fürs Segeln werden Kurse angeboten.
Aktivitäten am Berg
- Wandern
- Klettern
- Mountainbiken
- Skifahren
Meine liebste Aktivität im Norden des Sees ist eindeutig das Wandern. Der Parco Regionale Alto Garda Bresciano im Westen, die Trentiner Berge im Norden, der Monte Baldo im Osten – an Möglichkeiten mangelnd es hier nicht. Von gemütlichen Höhenwegen bis hin zu rauhen, alpinen Landschaften ist für wirklich jeden etwas dabei. Da das Gebiet an der Grenze zum Trentino im ersten Weltkrieg schwer umkämpft war, findet man hier bei Wanderungen immer wieder Bunker, Schützengräben und Höhlen, in denen man manchmal auch noch alte Artefakte entdeckt.
Auch Freunde des steilen Fels und der Eisentritte kommen rund um das Nordufer auf ihre Kosten. Etliche Via Ferratas sind in den Stein gebaut und ermöglichen somit Klettersteigerlebnis mit grandiosen Ausblicken, wie etwa die Via Ferrata Susatti. Auch in Arco etwas nördlich von Riva del Garda sind einige Klettersteige wie auch gewöhnliche Kletter-, Boulder- und Freestylerouten. Und ich hab mir sagen lassen: was man in den Sportgeschäften in Arco an Kletterausrüstung nicht kriegt, kriegt man nirgends.
Egal ob mit Elektroantrieb oder ohne: die Berge rund um den Gardasee laden auch Mountainbiker zu ausgiebigen Touren ein. Man kann sowohl individuell auf den vielen Mountainbikestrecken radeln, als auch gemeinsam in geführten Touren. Einige Betriebe haben sich auf Radsportler spezialisiert und bieten Radservices, Shuttledienste in die Berge oder Fahrradverleih an. Eine besonders reizvolle, aber auch vielbefahrene Strecke ist die Ponale, die alte Straße zum Ledrosee hinüber, die heute nur mehr mit dem Rad befahren werden darf.
Natürlich ist der Gardasee ein ausgesprochenes Sommerreiseziel. Dennoch wird einem hier auch im Winter nicht langweilig. Sowohl am Monte Baldo als auch im Hochgebirge weiter nördlich finden sich ausgezeichnete Skigebiete. Da die Brenta als auch die Dolomiten nicht weit sind, muss man nie lange fahren, um sich die Bretter unter die Füße zu klemmen.
Wer viel von den Dolomiten an einem Tag sehen will, kann auch eine geführte Bustour in die Berge buchen.
Aktivitäten auf zwei Rädern
- Radfahren
- Motorradfahren
Wie oben schon erwähnt, kann man in den Bergen rund um den See herrlich Mountainbiken. Aber auch jene, die lieber auf Tempo radeln oder einfach gemütlich von einem Ort zum nächsten fahren wollen, kommen hier auf ihre Kosten. Die Radrennfahrer trifft man natürlich auf der Gardesana an, die meistens nicht viel langsamer unterwegs sind als die Autos, die sich hier in der Hochsaison durch die Tunnel schieben. Für die, die lieber nicht mit Blech in Berührung kommen wollen, gibt es von Riva aus einen wunderbaren Radweg nach Torbole hinüber. Nördlich von Limone wurde 2018 der „Garda by bike“ Panorma-Radweg eingeweiht, der direkt am Felsen übers Wasser führt. Er soll in den nächsten Jahren noch weitergebaut werden.
Auch Besitzer von zwei Rädern mit viel PS stehen auf den nördlichen Gardasee. Reizvolle Bergstraßen und abenteuerliche Serpentinen laden zum schnellen Kurvenfahren ein, wobei man angesichts der tollen Ausblicke lieber gemütlich unterwegs sein sollte. Immer wieder kann man einen Fotostop einlegen, ehe man weiter die Handgelenke stapaziert. Viele Hotels und Restaurants werben mit dem Label „bikerfreundlich“ – kein Wunder, fahren doch viele extra für den Motorradurlaub an den Lago.
Nicht zwei, sondern drei Räder hat ein sogenanntes „Trike“, mit dem man in einer geführten Tour am und oberhalb des Sees düsen kann*:
Die Umgebung
Natürlich ist der eigentliche Star der Gegend der Lago di Garda selbst. Nichts desto trotz gibt es auch im nördlichen Umland sehr viele schöne Ecken und Sehenswürdigkeiten. Gerade wenn einem die Vielzahl an Touristen am See schon etwas auf den Keks geht, lohnt es sich, ein wenig raus zu fahren. Ich stelle dir hier ein paar sehenswerte Ziele vor (es ist nur eine kleine Auswahl, natürlich gibt es noch viel mehr!)
Lago di Ledro
Der Ledrosee liegt etwas oberhalb, nordwestlich vom Gardasee und ist sozusagen der „kleine Bruder“. Die beiden hängen durch die Leitungen des Wasserkraftwerks in Riva zusammen. So sorgt der Ledrosee dafür, dass die Gegend mit Strom aus erneuerbarer Energie versorgt wird.
Doch der Ledrosee kann natürlich noch mehr. So beherbergt er die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Pfahlbauten, die man hier gut erhalten im Pfahlbaumuseum ansehen kann. Da der See relativ klein ist und eine Uferlänge von bloß 8,9 km aufweist, kann man ihn super zu Fuß oder mit dem Rad umrunden (Achtung, auf der Südseite ist es steil). Obwohl es auch hier Hotels und Campingplätze gibt, ist es beschaulich und gemütlich.
Tennosee und die Cascate di Varone
Ein wahres Juwel liegt oberhalb von Riva und schimmert in schönstem Türkis: der Lago di Tenno. Er ist ein Bergsee, der gern mal seine Größe ändert. Wenn es geregnet hat, verwindet die Insel in der Mitte schon mal und die Holzstege befinden sich dann unter Wasser.
Auf dem Weg von Riva del Garda zum Tennosee kommt man auch an den Wasserfällen von Varone (Cascate di Varone) vorbei. Dort solltest du stehenbleiben und dir diese Naturgewalt ansehen. Der größte Wasserfall hat ungefähr 100 Meter, was ein ordentlichen Rauschen erzeugt. Hinauf geht man durch über einen Pfad, der an einen botanischen Garten erinnert. Übrigens: das Wasser kommt aus dem Tennosee.
Arco
Arco ist das Städtchen nördlich von Riva del Garda und ist gerade Outdoorfreaks ein Begriff. Denn hier befinden sich etliche Sportgeschäfte, in denen man sich mit Kletterausrüstung, Fahrrädern und Sportkleidung ausstatten kann. Und man muss den Ort dann nicht mal verlassen, denn es gibt etliche Kletterrouten und auch ein paar Klettersteige in Arco.
Wer nicht so sportlich ist, kann hier trotzdem was erleben. Die Burgruine ist schon von weit her erkennbar und lässt sich über eine kurze Wanderung erreichen. Wer eine Zeitreise in die Trentiner Renaissance machen will, besucht die Pfarrkirche im Zentrum. Und auch der hübsche botanische Garten lockt eine Vielzahl an Besuchern an.
Mein persönliches Highlight in Arco ist die Kaffeerösterei Omkafe. Hier kann man nicht nur zusehen, wie Kaffee geröstet wird und das ausgezeichnete Produkt dann auch verkosten und kaufen, sondern im dazugehörigen Kaffeemuseum auch etwas über Herkunft und Verarbeitung von Kaffee erfahren.
Rovereto
Wenn mich jemand fragt, welche unscheinbare und nicht zu touristische Stadt man in Norditalien einmal gesehen haben sollte, lautet meine Antwort: Rovereto. Sie besticht durch ihre klassische Trentiner Architektur mit beeindruckenden Fresken auf den Hauswänden, liebliche Gässchen und Plätzen und einem Castello, das heute als Italiens größtes Kriegsmuseum genutzt wird. Die Geschichte der Stadt reicht von der Seidenspinnerei über einen Besuch Mozarts bis hin zu den Schlachten rund um das Castel Beseno. Wer zeitgenössische Kunst bevorzugt, ist im MART richtig – es ist eines der bedeutsamsten Kunstmuseen seiner Art in Norditalien.
Obwohl – oder gerade weil – Rovereto immer stark umkämpft war und man hier viel über Kriege erfahren kann, befindet sich hier auch ein imposantes Mahnmal für den Frieden. Im Friedensmuseum kann die größte freihängende Glocke der Welt „Maria Dolens“ besichtigt werden. Sie wurde aus den Kanonen des ersten Weltkriegs gegossen und erinnert nun daran, dass wir in Wahrheit alle eins sind.
Trento
Trento – zu deutsch auch Trient genannt – ist die Hauptstadt des Trentino. Aus diesem Grund gibt es hier einiges zu sehen und lohnt somit einen Ausflug. Vom Norden des Gardasees aus ist man in etwa einer Stunde da.
Was in Trento sofort ins Auge springt, sind die kunstvoll bemalten Palazzi wie etwa der Palazzo Alberti Colico. Ein Spaziergang durchs Zentrum sollte also auf alle Fälle drin sein. Dabei entdeckt man auch den schönen Domplatz mit der Kathedrale San Viglio und dem imposanten Neptunbrunnen. Auch das Castello del Buonconsiglio – eine Festung mit bewegter Geschichte – lädt zu einem Besuch ein.
Madonna della Corona
Die Kirche Madonna della Corona ist nicht einfach nur ein Kirche. Sie ist eine Sensation. Denn zu zwei Seiten bildet Fels die Wände und es scheint, als würde sie am Berg kleben. Der Fels, an den sie sich lehnt, gehört zum Monte Baldo-Massiv. Die Wallfahrtskirche steht im Etschtal, genauer gesagt in Spiazza, einem kleinen Ort, den man über Garda oder die Autobahn A22 erreicht.
In früheren Zeiten hat sich an der Stelle von Madonna della Corona eine Eremitage befunden, bis der Malteserorden hier übernahm und im 15. Jahrhundert die erste Kirche baute. Natürlich sollte man dem einzigartigen Gebäude einen Besuch abstatten, um sich die Felswände im Inneren und das Standbild der Schmerzensmutter anzusehen. Aber auch mit etwas Distanz sollte man sie betrachten – die Lage ist sensationell.
Infos zum Gardasee Norden
Klima am Nordufer
Rund um das Nordufer ist es im Allgemeinen ein wenig windiger und kühler als im Süden des Sees. Der Lago di Garda im Norden ist von alpinem, submediteranem Klima geprägt. Im Winter zeigt das Thermometer am Ufer im Schnitt einstellige Plusgrade, in den Bergen liegt meist Schnee. Im Sommer kann es schon gute 25°C oder etwas mehr haben, durch die hohen Felswände ist es aber morgends und abends gern mal schattig.
Anreise an den nördlichen Gardasee
Mit dem Auto
Den Norden des Gardasees erreicht man am einfachsten über die Brennerautobahn A22. Zur einfachen Orientierung gibt es sogar eine eigene Abfahrt „Rovereto Sud – Lago di Garda Nord“. Somit kann man den richtigen Weg gar nicht verfehlen! Von dort aus fährt man – je nachdem in welche Richtung es weitergeht – durch einige Tunnel. Es ist alles sehr gut ausgeschildert.
Man kann natürlich auch über die Gardesana von Süden her kommen. Beachte dabei, dass es im Sommer hier zu erheblichen Staus kommen kann und es nur sehr zäh weitergeht. Die Gardesana ist eine einspurige Landstraße, die am Gardasee entlanggeht – man muss also auch durch die vielen Ortschaften durch.
Von Brescia her fährt man zunächst Richtung Salò, dann weiter auf der SS237 am Idrosee vorbei. Danach biegt man auf die SS240 zum Ledrosee ab und kommt anschließend in Riva del Garda raus.
Mit den Öffis
Der Gardasee ist nur im Süden an das gut funktionierende Zugnetz angebunden. Will man in den Norden, so muss man den Bus oder das Schiff nehmen.
Von Norden her kann man bis Rovereto mit dem Zug fahren, anschließend fahren Busse nach Torbole und Riva del Garda (Busnummer 332 bzw. 301 von Trentino Trasporti). Von dort aus erreicht man wiederum Limone, Malcesine und die anderen kleinen Bergdörfer. Je abgelegener eine Ortschaft in den Bergen liegt, desto seltener fährt natürlich ein Bus.
Kommt man von Verona her (wo auch der Flughafen ist bzw. die Fernzüge halten), kann man entweder den Zug Richtung Rovereto nehmen und dann wie oben beschrieben weiter ans Nordufer, oder man fährt mit dem Bus 185 bis Bardolino. Von dort erreicht man mit dem Bus Nr. 483 (Betreiber: ATV) dann Malcesine. Der Bus 484 bringt einen auch weiter nach Torbole. Man kann von Garda aus aber auch das Schiff nehmen. Mit dem Schnellboot ist man in etwa zwei Stunden in Riva, mit der normalen Personenfähre dauert etwa eine Stunde länger. Das Panorama dabei ist jedenfalls unglaublich. Zwischen Malcesine und Limone verkehrt auch eine Fähre. Damit ist man schnell an der anderen Seeseite.
Wer von Brescia her mit den Öffis kommt, hat es recht einfach: der Bus S202M der SIA fährt direkt bis Riva del Garda und passiert dabei auch Campione und Limone. Natürlich kann man auch bis Desenzano mit dem Zug fahren und von dort mit dem Schiff hinauf. Da aber Desenzano immer der Start- und Riva der Endpunkt der Schiffstour ist, ist man sehr lange unterwegs damit (3 Stunden mit dem Schnellboot, über 4 mit dem normalen). Man sieht dabei aber echt alle Orte am Gardasee, zahlt aber auch stolze 15,10€ fürs Ticket (5,30€ Aufschlag fürs Schnellboot).
Alle Bus- und Schifffahrpläne gibt es auf dieser Seite, die Züge recherchierst du am besten direkt auf der Seite der Trenitalia.
Unterkünfte
Hier nochmal meine getesteten und empfohlenen Unterkünfte im Gardasee-Norden
- In Riva das Lakefront Mirage Hotel*
- In Torbole das Hotel Lago di Garda*
- In Tignale das Hotel Residence La Rotonda*
- In Malcesine das B&B Porto Vecchio*
Wenn du gerne ein wenig nach deiner perfekten Unterkunft stöbern willst, dann schau mal hier:
Buchtipps
Über den Gardasee gibt es natürlich unzählige Reiseführer*. Hier sind meine Favoriten:
Außerdem wurden auch einige Romane* geschrieben, die rund um den Lago spielen. Die perfekte Urlaubslektüre!
*Affiliate Link. Dabei verweise ich auf Flüge, Hotels, Dienstleistungen oder Produkte, von denen ich überzeugt bin, die mir selbst hilfreich sind und waren. Warum? Zum einen gebe ich meine positiven Erfahrungen gerne weiter, zum anderen bessert es mein Reisebudget ein wenig auf, wenn ihr über meinen Blog etwas kauft. Es kostet euch nicht mehr, aber ich erhalte eine kleine Provision.
Gardasee – der Norden
Wer also sowohl Abenteuer als auch Kultur und kulinarische Spezialitäten sucht, ist im Norden des Gardasees bestens aufgehoben. Besonders Bergfreunde und Sportbegeisterte kommen hier voll auf ihre Kosten. Großartige Bergkulissen, Seepanorama und bezaubernde Altstädte tun ihr übriges, damit das Verlieben in diese Region leicht fällt. Und auch das Umland bietet so viele Möglichkeiten, dass man jedes Jahr wiederkommen kann und dennoch nicht alles gesehen hat.
Einen Überblick darüber, was du am Gardasee so machen kannst, habe ich dir in meinem Artikel Gardasee – vielseitige Perle zusammengefasst
Ich habe den Lago auch auf der ersten Etappe meiner großen Italienreise auf Goethes Spuren besucht
Eine empfehlenswerte Wanderung ist jenes im Valle di Santa Lucia in Torbole
Thomas von Reisen und Essen hat eine Routenbeschreibung für eine Wanderung auf der Ponalestraße geschrieben
Das ist Barbara, eine reisesüchtige Psychologin. Sie liebt Sonne, Italien, gutes Essen und Wein. Und denkt gern über sich selbst und andere nach. Meistens mag sie sich ganz gern und plant ständig irgendwelche Reisen.
Hallo Barbara,
das ist ja wirklich ein sehr ausführlicher Artikel 😉 Aber er macht definitiv Lust auf mehr. Nachdem ich in diesem Sommer im Südosten des Gardasee war, steht in den nächsten Jahren sicherlich auch der Norden auf dem Programm. Danke schon einmal für die vielen tollen Tipps 🙂 Den Artikel werde ich mir auf jeden Fall merken 😉
Schöne Grüße
Corinna
Danke dir! Ja, der Norden lohnt definitiv! LG Barbara