Babymoon – Ideen für Reisen in der Schwangerschaft
Einmal noch zu zweit Urlaub machen – das nehmen sich viele werdende Eltern vor. Der sogenannte Babymoon ist eine ganz besondere Reisezeit. Auch wir waren in meiner Schwangerschaft nochmal „schön zu zweit“ unterwegs. Und auch mit Freundinnen hab ich nochmal einen Mädelstrip unternommen, bevor das eine Zeit lang flachfällt. Meine Ideen und Tipps für Babymoon in Österreich, Italien und Kroatien habe ich in diesem Artikel zusammengefasst.
Was bedeutet Babymoon?
Der Begriff Babymoon hat in seiner kurzen Geschichte schon einige Wandlungen erfahren: Von der ersten Kuschelzeit zu dritt über spezielle Reiseangebote für werdende Eltern reicht der Bedeutungsbogen. Es ist quasi wie ein Honeymoon, also die romantischen Reise nach der Hochzeit – nur halt vor dem Baby.
Mittlerweile gibt es auch schon Babymoon-Angebote für Alleinreisende oder Freundinnen. Im Sprachgebrauch setzt sich das Wort Babymoon immer mehr als Äquivalent für „Reisen in der Schwangerschaft“ durch.
Dafür braucht es dann auch nicht immer spezielle Hotels oder Angebote für Schwangere. Aber ein paar Dinge gibt es doch zu beachten, denn so speziell wie die Zeit der Schwangerschaft generell ist, so speziell sind auch die Bedürfnisse von Schwangeren.
Was mir beim Reisen in der Schwangerschaft wichtig war
Jede werdende Mama hat andere Wünsche, Ansprüche und Bedürfnisse. Das gilt auch fürs Reisen in der Schwangerschaft. Was für die eine als Babymoon in Frage kommt, wäre für die andere nicht vorstellbar. Wichtig ist eigentlich nur, dass man sich gut fühlt bei seinen Entscheidungen.
Für mich war zum Beispiel klar, dass ich in den 40 Wochen mit Baby im Bauch nicht fliegen und generell nicht zu weit weg von zuhause sein will. Mir hat es einfach Sicherheit gegeben zu wissen, dass ich im Fall des Falles schnell in einem österreichischen Krankenhaus sein kann.
Außerdem wollte ich für unseren Urlaub am Meer nicht allzu viele Stunden im Auto sitzen. Wie gut, dass wir in der Südsteiermark die Adria in passabler Reichweite haben.
Mit einer Freundin plante ich einen Trip nach Brüssel in der 21. Schwangerschaftswoche. Der fiel nur leider meiner Coronaerkrankung zum Opfer. Zum Glück hatten wir eine Stornoversicherung für den Nachtzug abgeschlossen.
Als wir überlegten, wie und wann wir die Reise nachholen und das nur einige Wochen später gegangen wäre, war für mich klar: eine Städtereise mag ich mir in fortgeschrittener Schwangerschaft nicht mehr antun. Heute weiß ich zwar, dass ich sie locker geschafft hätte, aber zu dem Zeitpunkt wollte ich nicht riskieren, völlig fertig ganzen Tag nur in Cafés herumzusitzen. Wohin unser Babymoon stattdessen ging, erfährst du weiter unten.
Zusammengefasst waren diese Punkte für mich ein Vorteil beim Reisen in der Schwangerschaft:
- Reisen mit dem Zug, um sich jederzeit die Füße vertreten und aufs Klo gehen zu können
- Eine Küche im Zimmer in der Frühschwangerschaft
- Hotels, die um die Essensbedürfnisse von Schwangeren Bescheid wissen (keine rohen tierischen Produkte, kein Alkohol)
- Unterkünfte möglichst zentrumsnah, um weite Wege zu vermeiden
- Möglichkeit für Abendessen im Hotel
- Bade/Wellnessmöglichkeit vor Ort
Babymoon in Österreich, Italien und Kroatien
Welche Destinationen sind es also schließlich geworden? Nun, ich habe mich einmal für Italien, einmal für Kroatien und gleich dreimal für Babymoon in Österreich entschieden. Wo wir genau waren und wie es mir dabei gegangen ist, liest du im Folgenden.
Silvester in Triest in der 12. SSW
Silvesterreisen gehören für Harry und mich seit Jahren zum Standardprogramm. Dieses wollten wir an unserem letzten Jahreswechsel zu zweit nicht auslassen. Angesichts meiner Reisewünsche bezüglich Schwangerschaft gab es gar nicht so viele Optionen, die uns beiden gefielen, also fiel die Wahl recht schnell auf Triest.
Einer der Hauptgründe war, dass wir schon fast alle Regionen Italiens kennen, aber nicht die Stadt, die uns eigentlich am nächsten liegt. Wir entschieden uns für eine Reise mit dem Zug, weil so spontanes Aufstehen (und aufs WC rennen ;-)) gewährleistet war.
Über unsere Erlebnisse in Triest werde ich noch gesondert schreiben, hier möchte ich mich auf die Infos bezüglich Schwangerschaft beschränken. Nachdem der Trip am Ende der Frühschwangerschaft erfolgte, war mir vor allem eines: schlecht! Die Übelkeit hatte mich schon fest im Griff. Ich musste mich zwar nie übergeben, aber so richtig genießen konnte ich die Tage auch nicht. Am besten ging es mir immer direkt nach dem Essen.
Apropos Essen: Ich buchte extra ein Hotelzimmer mit Küchenzeile, weil mir klar war, dass ich kein typisches italienisches Silvestermenü runterbringen würde. Unter 4-5 Gängen geht dabei nämlich nichts. Da ich in der Zeit sehr heikel war, was verschiedene Lebensmittel betraf, wollte ich das Risiko nicht eingehen, volle Teller zurückschicken zu müssen. Wir haben also am 31. Dezember beim Fischhändler und im Supermarkt nebenan eingekauft und uns am Abend eine Pasta zubereitet!
Übrigens: Das Hotel Albero Nascosto* ist eine ganz große Empfehlung meinerseits – egal ob schwanger oder nicht*Affiliate Link
Den Jahreswechsel selbst haben wir im Hafen gefeiert, wo es immer ein großes, echt imposantes Feuerwerk gibt. Die Party danach auf der Piazza Unità d’Italia haben wir dann aber ausgelassen – ich war einfach zu müde!
Wellnessen am Wechsel in der 28.SSW
Eigentlich wollten meine Freundin und ich Ende Februar ja mit dem Nachtzug nach Brüssel. Daraus wurde nur leider nichts, weil ich mit Corona so richtig flach lag und auch zwei Wochen lang positiv war. Daher: Reise storniert, dank Versicherung die Kosten erstattet bekommen und Alternative gesucht.
Und die ging nicht in ein anderes Land und noch nicht mal in eine Stadt, sondern in ein Wellnesshotel in ein Dorf unweit unserer Heimat: Zum Molzbachhof in Kirchberg am Wechsel in Niederösterreich.
Das Ziel dabei: einfach relaxen und gut essen. Das haben wir dann auch genau so gemacht! Zwei Nächte haben wir gebucht und es uns in der Zeit von der Ankunft bis zur Abreise richtig gut gehen lassen. Schwimmen in beheizten Außenpool, Genuss aus der kreativen, regionalen Küche, ein kleiner Spaziergang, eine Streching-Einheit und entspannen in der Bio-Sauna – Wir haben nichts ausgelassen, was gut tut.
Für einen Wellness-Babymoon in Österreich kann ich den Molzbachhof allein schon wegen der Küche empfehlen. Es gibt köstliche alkoholfreie Aperitivs und man reagiert flexibel auf die speziellen Essensbedürfnisse (kein rohes Ei bzw. Fleisch, pasteurisiertes Joghurt statt Rohmilchjoghurt etc.)
Da ich in der 28.SSW auch noch sehr fit war, haben wir am Abreisetag noch eine Höhlenführung in der Hermannshöhle mitgemacht. Dabei hatten wir das Glück, noch einige überwinternde Fledermäuse sehen zu können. Die vielen Stufen in der Höhle musste ich zwar langsam nehmen, aber ich schaffte es!
Kulturreise nach Wiener Neustadt in der 30.SSW
Wer sagt eigentlich, dass ein Babymoon nicht auch kulturell ansprechend sein darf? Richtig, niemand! Deswegen sind wir der Einladung nach Wiener Neustadt zum Milch & Honig Festival gerne nachgekommen.
Dass das Hotel gleich in unmittelbarer Nähe zu den Konzertlocations lag, bewerte ich als absolut schwangerenfreundlich :-). Sowohl das Abendkonzert in den Kasematten als auch das Silent Concert Sonntag Mittag auf der Wiese davor waren in wenigen Schritten vom Hilton Garden Inn* zu erreichen.
Ein Ausflug auf den Semmering war im Paket inbegriffen. Bei der Führung durchs Südbahnhotel kam ich auf den Treppen zwar schon ins Schnaufen, aber das war ich mittlerweile eh schon gewohnt. Und so schlimm wars dann auch nicht, denn immerhin ging sich nach der Rückkehr noch eine kleine Runde durch die Stadt aus.
Auch hier lief mit dem Essen fast alles glatt. Besonders das großartige Frühstückbuffet im Hotel war einfach einmalig! Wer bei der Auswahl nichts findet (egal ob schwanger oder nicht) ist selber schuld!
So wurde dieses Kulturwochenende zu einem Genuss für alle Sinne. Für Harry und mich bot es auch den letzten Konzertabend vor der Geburt. Zumindest den letzten gemeinsamen, denn ich durfte noch ein Konzert auf einer weiteren Babymoon Reise erleben.
Badeurlaub auf Krk in der 32.SSW
Da sich unsere kleine Wikingerin für Mitte/Ende Juli angekündigt hatte, war klar, dass sich das mit einem Sommer-Badeurlaub heuer nicht ausgeht. Den haben wir kurzerhand also vorverlegt auf Ende Mai und ihn auf Krk verbracht.
Bei der Wahl der Destination sprachen einfach alle Parameter für die kroatische Insel in der Kvarner Bucht: max. 4h Autofahrt von uns daheim, klares Meerwasser und ein bisschen was zum Anschauen. Die Wahl des Hotels war etwas kniffliger, schlussendlich trafen wir mit dem Hotel Villa Margaret* in Malinska in Schwarze.
Mir war dabei nämlich wichtig, dass das Hotel über einen eigenen Meerzugang verfügt. Beim Buchen ging ich davon aus, dass ich mich kaum noch bewegen und viel am Strand liegen würde, das sollte ganz bequem möglich sein. Außerdem hat man Ende Mai noch keine Sonnenwettergarantie in Kroatien, was den Wellnessbereich und den beheizten Outdoorpool notwendig erscheinen ließ.
Das Hotel ist in der Tat das, was ich unter einer Luxusunterkunft verstehe: top Küche, die Rücksicht nimmt, kompetentes Service in allen Belangen, ein Zimmer mit Meerblick und dem Sonnenaufgang vor der Nase sowie alles, was das Badeherz begehrt.
Nur in einer Sache hatte ich mich gründlich getäuscht: ich war noch so fit, dass wir täglich unterwegs waren, Küstenstädte angesehen haben und sogar über Stock und Stein in eine einsame Bucht abgestiegen sind. Auch eine kleine Wanderung war noch drin sowie das Erkunden eines Lost Places. Dank meines unbändigen Appetits konnte ich auch die lokale Küche der Insel genießen. So wurde dieser Babymoon, der letzte richtige Badeurlaub zu zweit, zu einem vollen Erfolg!
Hier geht’s zum ausführlichen Bericht über die schönsten Städte und Strände auf Krk.
Mädelswochenende in Baden bei Wien in der 34.SSW
Auch eine andere Freundin wollte nochmal mit mir wegfahren, bevor meine Zeit voll und ganz dem Baby gehört. Schnell zeigte sich, dass sich das nur mehr in einem recht späten Stadium der Schwangerschaft ausgeht. Anstatt aber wie geplant ein Relax-Thermenwochenende anzutreten, nahmen wir eine Einladung nach Baden bei Wien an und verbrachten dort ein wirklich tolles Wochenende.
Auch wenn der Babybauch schon eine beachtliche Größe hatte, waren mehrere tausend Schritte am Tag kein Problem für mich. Sowohl eine Stadtführung durch Baden, eine Tour durch das Rosarium und anschließende Museumsbesuche waren drin! Wichtig nur: schön gemütlich, kein Stress und genügend Pausen machen!
Ganz besonders genossen hab ich das Konzert „Beethoven Crossover“, bei welchem Klassik und Pop für Unterhaltung und schlussendlich auch Bewegung sorgten. Ich werde also meinem Kind mal erzählen können, dass ich sie beim Tanzen in der 34.SSW noch ordentlich durchgeschüttelt hab 😉
Im Programm dabei war auch eine Weinverkostung. Bei dieser war ich zwar dabei, musste aber natürlich mit Traubensaft und Wasser Vorlieb nehmen. Zum Glück hat mich meine Freundin beim Verkosten bravourös vertreten!
Am Abreisetag haben wir dann aber doch noch die entspannten Seiten Badens genossen und uns für ein paar Stunden in die Römertherme begeben. Das Schwimmen im warmen Wasser ist gerade in der Schwangerschaft extrem angenehm, weil man sich endlich wieder ein bisschen leichter fühlen kann. Aber Achtung: Bei Heilwasser muss man aufpassen. Das dort vorhandene Schwefelbecken wird zum Beispiel für Schwangere nicht empfohlen, daher habe ich das ausgelassen und nur das normale Warmwasserbecken genutzt.
Babymoon – einmal noch (fast) alleine reisen
Wie du also siehst, bedeutet selbst eine fortgeschrittene Schwangerschaft nicht, dass man aufs Urlauben verzichten muss. Ich fand die Reisen im dritten Trimester sogar entspannter als jene zu Beginn, was der Übelkeit bis zur 13.SSW geschuldet war.
Wichtig ist nur, gut auf sich und sein Gefühl zu hören. Man sollte sich weder übernehmen noch unterschätzen. Ich habe stets spontan entschieden, was geht und was nicht und bin damit gut zurecht gekommen. An einigen Prinzipien habe ich dennoch festgehalten, zum Beispiel nicht zu weit weg zu reisen – einfach, weil es mir persönlich wichtig war.
Was sich jedenfalls auch bezahlt gemacht hat ist eine Stornoversicherung. In einer Schwangerschaft kann immer mal wieder was sein, das eine Reise verunmöglicht. Bei mir war das zum Beispiel eine Coronainfektion, es kann aber auch zu Schwangerschaftskomplikationen kommen, die eine Absage des Babymoons notwendig machen. Daher empfehle ich, immer für eine passende Versicherung zu sorgen!
Mein Fazit: So ein Babymoon tut der Mama (und natürlich auch dem Papa) ausgesprochen gut und bietet nochmal Gelegenheit so zu reisen, wie man es kennt, bevor das Leben eine ziemlich coole, aber einschneidende 180° Wendung macht!
Hier die Links zu meinen Reisen in der Schwangerschaft im Detail (noch nicht vollständig):
- Baden bei Wien: Ein perfektes Mädelswochenende
- Milch & Honig Festival: Ein Kulturwochenende in Wiener Neustadt
- Die schönsten Städte und Strände auf Krk
Diese Bloggerkolleginnen haben ebenfalls über ihre Babymoon-Reisen geschrieben:
- Elena von Creativelena stellt ihr Wellness-Reiseziel beim zweiten Baby vor
- Doreen vom Fernsuchtblog hat ganz viele allgemeine Tipps fürs Reisen in der Schwangerschaft zusammengestellt
- Von ihren Erfahrungen über das Reisen im dritten Trimester berichtet Lena Marie von Family4travel
- Alle Tipps fürs Fliegen in der Schwangerschaft hat Jenny von Nunu-reist für dich
PIN IT!