Fuschlsee im Winter – oder Frühling? 

Unser erster Urlaub zu dritt führte uns an den Fuschlsee. Zwischen Weihnachten und Silvester haben wir 3 Tage hier verbracht. In diesem Blogartikel berichte ich, was wir rund um den Fuschlsee im Winter unternommen haben und warum der Artikel eigentlich anders hätte heißen müssen. Außerdem zeige ich, dass ein Urlaub am Fuschlsee mit Kindern jeden Alters eine gute Idee ist.

Wo liegt der Fuschlsee?

Der Fuschlsee liegt im salzburgerischen Teil des Salzkammerguts, unweit des Mondsees und des Wolfgangsees. Er gehört zu den fünf größten Seen im Land Salzburg und misst 2,7m2. Dabei ist er gerade noch so klein, dass man ihn problemlos in einer Halbtageswanderung umrunden kann. Drei Gemeinden teilen sich das Seeufer: Fuschl, Hof bei Salzburg und Thalgau. 

Am einfachsten zu erreichen ist der Fuschlsee über die A1 (Westautobahn). Die Stadt Salzburg trennen nur etwa 20 Autominuten vom See.

Warum Fuschlsee mit Kind? 

Zunächst einmal möchte ich diese Frage beantworten: Warum haben wir den Fuschlsee als Destination für unseren ersten Familienurlaub gewählt? Nun, normalerweise entscheiden wir uns immer für eine Region und suchen dann ein passendes Hotel. Diesmal haben wir es umgekehrt gemacht: Das passende Hotel entschied über den Urlaubsort.

Ich hatte ein paar Bedingungen an unsere Unterkunft. Natürlich sollte es familienfreundlich sein, aber auch ein Restaurant vor Ort dabei haben, für den Fall, dass wir es mit Baby nicht raus schaffen. Das wichtigste Kriterium war aber ein warmes Indoorschwimmbecken. Nachdem unsere kleine Wikingerin eine absolute Wasserratte ist, wollten wir den Urlaub auf alle Fälle zum Baden nutzen. Ich habe auch nicht nach klassischen Kinderhotels gesucht, denn die erscheinen mir für ein Baby zu laut und es kann da sowieso noch nichts benutzen. Berge ringsherum wären für uns Eltern ganz fein, und dann müsste natürlich auch der Preis passen, so meine Gedanken.

So viel Auswahl blieb dann tatsächlich nicht. Man glaubt es kaum, wie schwer diese Dinge vereinbar sind. Gesucht habe ich in ganz Österreich. Viele “Klassiker” waren bereits ausgebucht. Eines, wo all unsere Wünsche zusammen gingen, war der Arabella Jagdhof in Hof bei Salzburg direkt am Fuschlsee. 

Arabella Jagdhof mit Baby

Und so checkten wir eben dort mit unserer fünf Monate alten Tochter ein. Schon bei der Begrüßung flogen die Herzen zwischen ihr und der Rezeptionistin – es war ein Strahlen auf beiden Seiten und wir fühlten uns sofort willkommen mit Baby. 

Auch im Zimmer hat alles gepasst: Es gab ein Gitterbett (das wir wegen Co-Sleeping aber nur als Spielbett für tagsüber benutzten), eigene Baby-Bettwäsche und eine Wickelauflage mit Windeleimer. Auch der Kinderwagen hatte gut im Zimmer Platz. 

Wir hatten zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass ein Baby dort irgendwen im Hotel stört, ganz im Gegenteil. Alle Angestellten waren extrem nett und wir waren auch nicht die einzigen dort mit Kind. Meine Befürchtung, dass man am Pool vielleicht blöd angemacht wird, wenn der Zwerg dort auch badet, war völlig unbegründet. 

Einzig beim Abendessen lief es nicht ganz rund. Vorweg: das zum Hotel gehörende Wirtshaus Cervus kocht auf sehr hohem Niveau und die Qualität ist top! Diesen Standard merkt man dann am Modus, wie die Gänge serviert werden: mit laaaangen Pausen dazwischen. Und es gibt erst ab 18:30 was zum Essen. Eltern erkennen jetzt vermutlich das Drama :-D. 

Auf meine Bitte hin, den Hauptgang etwas schneller zu bringen, da Baby ins Bett will, hat die Kellnerin aber sehr bemüht reagiert. Es sagt auch niemand was, wenn man im Restaurant mit Baby im Arm auf und ab spaziert, damit es einschläft oder sich beruhigt. Zum Glück liebt unsere Wikingerin die Trage, so haben wir die zwei Stunden dann doch irgendwie rüber gebracht – aber das Bett war schwer ersehnt.

Insgesamt kann ich den Arabella Jagdhof als Hotel für einen Familienurlaub aber auf alle Fälle empfehlen! Übrigens: Es gibt auch einen Adults-only Wellnessbereich.

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Fuschlsee im Winter

Nun aber dazu, was man am Fuschlsee im Winter unternehmen und sehen kann – und warum ich die Frage so eigentlich gar nicht beantworten kann. 

Wo ist der Winter? 

Im Vorfeld des Urlaubs hab ich natürlich gegoogelt, weil ich wissen wollte, was man im Winter am Fuschlsee denn machen kann und wo es schöne, einfache Winterwanderwege gibt. Die Seite des Fuschlseeregion-Tourismusverbands hat da auch ganz tolle Tipps und wunderschöne Bilder aus dem Winterwonderland parat. 

Als wir ankamen, lag aber nicht mal ein Flöckchen Schnee und wir hatten an allen drei Tagen Temperaturen im Plusbereich bei um die 9°C. Beim Spazieren und Wandern wurde uns so warm, dass Jacken zuviel des Guten waren. Harry hat man sogar einmal kurzärmelig draußen angetroffen. Wir haben sogar kurz überlegt, ob wir nicht in den See hüpfen sollen (zumindest haben wir jemanden dabei gesehen). 

Kurzum: Das Wetter schrie einem direkt das Wort “Frühling” ins Gesicht. So mild, so grün alles. Beim Wandern erwartete ich dauernd, den nächsten Baum blühend vorzufinden. Selbst auf den Schattenseiten flossen munter die kleinen Wasserfällchen. Gatsch statt Eiszapfen war die Devise. 

Und nun? Sollte ich dennoch einen Artikel schreiben, der sich “Fuschlsee im Winter” nennt? Oder ihn doch aufs Frühjahr gerichtet verfassen? Ich hab mich für ersteres entschieden – denn angesichts des Klimawandels glaube ich, dass das frühlingshafte Wetter tatsächlich der neue Winter wird :-\. 

So gibt es jetzt also Tipps für den Fuschlsee im Winter bei milden Temperaturen. Ganz ohne Winterwonderland. 

Wandern rund um den Fuschlsee 

Am Fuschlsee finden sowohl Spaziergänger als auch Bergfexe Routen zum Gehen. Während der Norden hin nur mehr leicht hügelig ist, erheben sich im Süden die Salzkammergut-Berge. Auch wer den Fuschlsee mit Kindern bereist, kann hier ein Wandervergnügen erleben.

Der höchste Gipfel rund um den See ist der Schober mit 1328m. Hierfür muss man schon etwas alpine Erfahrung mitbringen, der Aufstieg zum Gipfel ist teilweise seilversichert und schroff. Aber auch für die Kleinsten gibt es hier Wanderwege, etwa der Zwergerlweg in Fuschl mit 3km Länge und lustigen Geschichten.

Ich stelle dir drei Wanderungen vor, die wir mit Baby gut gemeistert haben.

Ellmaustein

Den vermutlich besten Ausblick über den Fuschlsee hat man vom Ellmaustein aus. Da die Wanderung weder sehr lang noch sehr schwierig ist, haben wir uns entschlossen, den Aufstieg mit Baby in der Trage zu wagen.  

Dabei ist man insgesamt ca. 1 ¾ Stunden unterwegs und macht – je nach Startpunkt – an die 300 Höhenmeter. Da man am Weg hinauf zum Gipfel (994m) 300 Höhenmeter auf nur 1,3 km macht, ist die Strecke dementsprechend steil. Der Weg führt durchgehend durch den Wald. Erst nach dem eigentlichen Gipfel kommt dann etwas weiter unten auf 980m das Gipfelkreuz – das dafür aber mit einer sensationellen Aussicht!

Parken kann man direkt in Fuschl, bei der Rumingsmühle oder, wenn man Glück hat wie wir, direkt beim Einstieg des Waldwegs, der zum Ellmaustein hinauf führt.

Fuschlsee-Rundweg

Wer die Worte Wandern & Fuschlsee in den Mund nimmt, kommt nicht umhin, den Fuschlsee Rundweg zu erwähnen. 11 Kilometer ist man dabei rund um den See unterwegs, größtenteils direkt beim Wasser (nur das Schloss Fuschl muss umgangen werden). Somit halten sich die Höhenmeter (115hm) auch in Grenzen und es ist ein einfacher, landschaftlich sehr schöner Weg. 

Ca. 3 Stunden ist man dabei unterwegs, reine Gehzeit natürlich. Da uns das mit der Kleinen etwas zu lang erschien, sind wir nur die Strecke zwischen der Schlossfischerei bis zur nördlichen Kurve des Sees gegangen. 

Der Rundweg kann eigentlich von überall aus begangen werden, wo es einen Parkplatz gibt. In Fuschl z.B. gibt es welche, aber auch in Hof kurz vor dem Hofer Naturbadestrand. Es können bei diesen Parkplätzen nur Tagestickets gelöst werden (4€, Stand Ende 2023).

Rundweg Hintersee

Der Hintersee befindet sich nicht weit vom Fuschlsee entfernt, mit dem Auto sind es ca. 15 Minuten. Auch hier gibt es wieder den kostenpflichtigen Parkplatz mit 4€ pro Tagesticket, dieser liegt ziemlich am Ende des Sees, wenn man von Hof kommt. 

Der gesamte Rundweg misst 5 Kilometer und man kann mit 1,5 Stunden reiner Gehzeit rechnen. Wir haben naturgemäß etwas länger gebraucht – Stillpausen und Fotostops kosten Zeit. Macht aber nix, hier ist es wahnsinnig idyllisch und ruhig. 

Wir haben den Rundweg um den Hintersee mit dem Kinderwagen bestritten (auch wenn Madame dann die meiste Zeit getragen werden wollte :-D). Das war gut machbar. Ich muss aber schon anmerken, dass es sich um Feld- und Waldwege handelt, also mit ein wenig Rumpeln muss man schon rechnen. Die „Wintersperre“-Schilder kann man getrost ignorieren, die gelten nur für Fahrzeuge. Einkehrmöglichkeiten gibt es hier im Winter keine, daher genug zu Trinken mitnehmen!

Genussmomente

Wandern macht hungrig – Nichtwandern auch! So oder so lässt es sich im Umkreis des Fuschlsees hervorragend speisen. Das Wirtshaus Cervus, das zum Arabella Jagdhof dazugehört, hab ich schon erwähnt. Hier ist eine Reservierung aber erforderlich. Fürs spontane Einkehren hab ich zwei Tipps für dich. 

Schloss Fischerei

Die Schloss Fischerei gehört zum Schloss Fuschlsee und verarbeitet hier die Fische, die sich im Fuschlsee so tummeln. Hauptsächlich sind das Forelle und Saibling, aber auch Hecht, Karpfen und Renke finden sich unter anderem auf der Fangkarte. 

In der kleinen Räucherkammer vor dem Lokal werden die Forellen und Saiblinge geräuchert und dann direkt zum Verkauf angeboten. Man kann sie gleich hier verspeisen oder auch welche mit nach Hause nehmen (wir haben beides gemacht). Falls es gerade eine gibt, ist auch die Fischsuppe sehr empfehlenswert. 

Das Bistro ist von 8 bis 18 Uhr geöffnet und liegt am Fuschlsee Rundweg bzw. ist vom Arabella Jagdhof in einem Spaziergang gut zu erreichen. Man kann auch direkt mit dem Auto hinfahren. 

Brauhaus Gusswerk

Etwas weiter entfernt vom See, aber noch in Hof bei Salzburg, befindet sich die Brauerei Gusswerk mit dem dazugehörigen Brauhaus. Wir kannten das Bier zwar, haben es aber noch nie gekostet. Nur für unsere an Zöliakie erkrankte Freundin haben wir immer das glutenfreie Bier von Gusswerk daheim. 

Ich habe zwecks Stillen das alkoholfreie Bier gewählt und muss ohne Übertreibung sagen: Es ist das beste alkoholfreie Bier, das mir bisher untergekommen ist! Wirklich unglaublich g’schmackig. Auch Harry war mit seiner Wahl zufrieden. Die Biere können hier natürlich auch in Flaschen für Zuhause gekauft werden. 

Die Speisekarte liest sich eher deftig und brauhaustypisch. Ripperl, Burger und Knödel stehen hier am Plan. Jedenfalls geht man gut gesättigt nach Hause und hat evtl. auch für ein zweites Bier eine gute Unterlage ;-). 

Mögliche Ausflugsziele

Wir waren nur drei Tage hier am Fuschlsee, wobei wir einen Tag für den Besuch bei lieben Freunden verwendet haben. Wer länger hier ist oder nicht so gerne wandert, findet in der Umgebung sicher genügend tolle Ausflugsziele – auch im Winter. 

Salzburg Stadt

Die Stadt Salzburg ist nur eine halbe Stunde Autofahrt vom Fuschlsee entfernt, auch mit dem Bus Nr. 150 kommt man bequem und in derselben Zeit in die Landeshauptstadt. Was es dort alles zu sehen und erleben gibt, hab ich dir in diesem Artikel über Salzburg aufgeschrieben. Und ein paar Essenstipps für Salzburg hab ich auch. 

Mondsee

Einer unserer Lieblingsseen ist der Mondsee. Auch hier waren wir im Winter schon mal. Im Ort Mondsee kann man im Schloss ebenfalls gut essen und an der Promenade fein entlang spazieren. Auch zum Wandern findet man hier ein paar schöne Routen. Mehr Infos findest du in meinem Mondsee-Blogartikel.

Wolfgangsee 

Auch der Wolfgangsee liegt gleich um die Ecke. Und wer St. Gilgen und St. Wolfgang noch nicht gesehen hat, sollte das schleunigst nachholen. Im Winter fährt hier die Schafbergbahn übrigens auch – allerdings nur bis zur Schafbergalm und nicht auf die Spitze hinauf. 

Zwölferhorn 

Wer hoch hinaus will, kann sich im die Gondel auf das Zwölferhorn setzen. Die bringt auch Wanderer im Winter in die Höhe. Eine Fahrt auf das auf 1522m gelegene Hörndl dauert ca. 11 Minuten, von oben soll der Ausblick ganz schön sein. 

Was wenns doch richtig Winter ist? 

Was aber, wenns nun aber doch so wunderschön winterlich ist wie im Prospekt? Dann hilft die Homepage von Fuschlsee-Tourismus tatsächlich weiter 😄

Wenn man der nämlich glauben schenken darf, gibt es dann besonders in Faisentau zahlreiche Möglichkeiten: Skifahren, Langlaufen und Wandern im Schnee nämlich. Die Wanderstrecken werden dann laut Beschreibung für die Fußgänger “präpariert”. Auch der Fuschlseerundweg ist möglich zu gehen, aber umgeben von Schnee halt. Muss schön sein. 

Urlaub am Fuschlsee ist auch im Nichtwinter schön

Klar, wir haben ein bisschen auf ein klassisches Winterwonderland gehofft. See mit Schneelandschaft ringsherum und so Kitsch. Immerhin liegt der Fuschlsee ja am Rand der Alpen. Tja, da wurde dann leider nichts draus, danke Wettergott für nix. 

Aber: Wir sind ja flexibel. Wer reist, dem tut eine hohe Anpassungsfähigkeit gut, um sich schnell und adäquat auf neue Situationen einzustellen. Das wollen wir natürlich auch unserer Tochter beibringen. Und so haben wir dann auch aus dem Urlaub am Fuschlsee im Winter, der sich mehr wie ein Frühling anfühlte, das Beste gemacht. Und ich muss sagen: Schön wars :). 

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