Paphos auf Zypern | Sehenswürdigkeiten, Ausflugsziele und Wanderungen
Wer sich für eine Reise nach Paphos auf Zypern entscheidet, hat vor Ort unzählige Möglichkeiten, sich die Zeit zu vertreiben. Sowohl die Stadt selbst als auch die Umgebung hat nicht nur schöne Strände zu bieten, sondern auch viel Archäologie, Geschichte, Naturerlebnisse und Katzen. Langweilig wird einem bei so vielen Sehenswürdigkeiten rund um Paphos also sicher nicht!
Wir waren im Oktober 2024 in Paphos auf Zypern und hatten dort fantastische neun Tage. Begleitet hat uns unsere zu dieser Zeit 15 Monate alte Tochter, daher sind meine Tipps auch kindertauglich. Ich möchte aber anmerken, dass man in neun Tagen hier natürlich viel mehr erleben kann als wir – allerdings haben wir uns nachmittags immer ausreichend Zeit zum Planschen und Spielen genommen. Schließlich kann man das in Paphos auch ganz gut.
Allgemeine Tipps für Zypern habe ich bereits in meinem Artikel Zypern Reisetipps | Was du über deinen Urlaub auf Zypern wissen solltest aufgeschrieben. Hier in diesem geht’s daher nur um Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten in Paphos und drum herum mit maximal einer ¾ h Fahrzeit.
Paphos Sehenswürdigkeiten, Ausflüge & Erlebnisse
Paphos auf Zypern ist in der glücklichen Lage, sehr viel Sehenswertes in seinem direkten Umfeld zu bieten. So findet man in der viertgrößten Stadtregion Zyperns zum Beispiel den archäologischen Park Nea Paphos, die Königsgräber oder das Hafenkastell. Allerdings erstreckt sich das Stadtgebiet von Paphos über einen großen Raum, die Hafenstadt und die Altstadt etwa liegen gut 3 Kilometer auseinander, ebenso wie die Königsgräber.
Ob und wie die hier genannten Orte mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind, weiß ich leider nicht. Wir waren mit einem Mietwagen unterwegs.
1 | Archäologischer Park Nea Paphos
Flaniert man durch den Archäologischen Park Nea Paphos, kommt er einem zurecht riesig vor. Und dennoch umfasst er bloß ein Drittel der antiken Stadt, die etwa im 4. Jahrhundert v. Chr. gegründet wurde. Was man im archäologischen Park in Paphos auf Zypern sieht, ist zumeist aber römischer Natur und entstand zwischen dem 2. und dem 4. Jahrhundert n. Chr. Darunter fallen zum Beispiel die sensationellen Mosaike im Haus des Dionysos, die Säulen der Villa des Theseus oder das römische Theater.
Ebenfalls am Gelände, welches man besser nicht mit Kinderwagen besucht, da die Wege meist unbefestigt und holprig sind, befindet sich der markante Leuchtturm von Paphos, die mittelalterliche Festung Saranda Kolones sowie die frühchristliche Kirche Panagia Limeniotissa. Da der Park wie bereits erwähnt sehr groß und weitläufig ist, empfiehlt es sich, auf ordentlich Sonnenschutz zu achten und genügend Wasser mitzuhaben.
2 | Königsgräber von Nea Paphos
Eines muss man ihnen lassen: Marketingtechnisch kann den Königsgräbern in Paphos auf Zypern nichts das Wasser reichen. Obwohl hier niemals Könige begraben wurde, sind die Gräber das Aushängeschild der Region. Klar gab es in den Anfangszeiten von Paphos sogenannte Stadtkönige, allerdings nicht mehr unter der Herrschaft der Ptolemäer im 3. Jahrhundert v. Chr., als die Gräber entstanden. Wer wurde also hier begraben, wenn nicht Könige?
In der Nekropole wurden hauptsächlich wohlhabende Bürgerfamilien des antiken Paphos bestattet, und das vermutlich 600 Jahre lang. Die in Sandstein gehauenen Grabkammern, teilweise umgeben von dorischen Säulen und hinabführenden Stufen, direkt an der Küste, wurden ab dem Ende des 19. Jahrhunderts ausgegraben und zählen seit 1980 zum Weltkulturerbe.
Auch dieses Gelände ist weitläufig und wenig beschattet. Was ich richtig cool fand: man kann in die meisten Grabstätten hineingehen. Grabfunde sieht man allerdings nicht mehr, diese kann man im Archäologischen Museum in der Oberstadt von Paphos besichtigen.
3 | Fußgängerbrücke und Höhlen in Kato Paphos
Ebenfalls spannend zum Entdecken ist der Fabrica-Hügel, der zwar noch in der Unterstadt, aber etwas landeinwärts in unmittelbarer Nähe zur Kings Avenue Mall liegt. Der Hügel wurde bereits von in hellenistischer Zeit bewohnt und nachher von den Römern umgebaut. So befand sich hier ein Aquädukt mit Zisternen, was die Wasserversorgung sicherstellen sollte, sowie Wohngebäude. An der Südseite des Hügels liegt ein hellenistisches-römisches Theater, welches im Mittelalter noch als Platz für Werkstätten benutzt wurde. Auch eine Katakombe findet sich hier.
Am spannendsten fand ich die Höhlen, die eigentlich ein Steinbruch sind. Dieser Steinbruch entstand vermutlich mit der Gründung von Nea Paphos, als König Kinyras die Stadt vom heutigen Kouklia hier nach Kato Paphos legte und Material für den Bau von Häusern gebraucht wurde. Die Höhlen sind – wie das restliche Gelände auch – frei zu besichtigen. Nur auf den Kopf sollte man Acht geben!
Seit 2023 flankiert den Fabrica-Hügel eine Fußgängerbrücke, die in der Agiou Lambrianou beginnt, am großen Kreisverkehr vorbei führt und am Hügel endet. Diese Brücke ist barrierefrei und bietet speziell zum Sonnenuntergang echt schöne Aussichten aufs Meer (Achtung, oben am Hügel ist dann Schluss mit Barrierefreiheit!).
4 | Hafen, Kastell und Promenade
Wenn man sich schon in Kato Paphos herumtreibt, sollte man natürlich das quirlige Leben am Hafen erlebt haben. Während es am Vormittag noch recht beschaulich zugeht, wenn man die Hafenpromenade hinunter spaziert, so fängt es hier gegen Mittag an, voll zu werden und steigert sich bis in die späten Abendstunden.
An der Hafenmole befindet sich das Kastell, welches in byzantinischer Zeit erstmals gebaut und im 13. Jahrhundert erneuert wurde. Unter venezianischer Herrschaft wurde es dann allerdings aufgegeben. Auch wenn man innen nicht viel zu sehen hat, so lohnt sich ein Besuch dennoch wegen der Aussicht vom Dach. Dabei blickt man weit über die Stadt und den Archäologischen Park bis in die Berge. Man sieht übrigens auch den Küstenweg, der hier vom Kastell startet und am Meer entlang führt (bis zu den Königsgräbern und noch weiter).
5 | Pano Paphos
Paphos auf Zypern teilt sich in eine Unterstadt am Hafen und die Oberstadt in Richtung Berge. Letztere hat sich – so sagt man – in den letzten Jahren richtig herausgeputzt. Daran hat sicher auch die Ernennung von Paphos zur Kulturhauptstadt 2017 einen Anteil. Wir haben Pano Paphos einige Stunden besucht und ich muss sagen: Der Ort gehörte zu meinen persönlichen Favoriten der Reise!
Zuerst haben wir uns die Altstadt rechts der zentralen Straße Gladstonos (B20) angesehen. Sehenswert ist da jedenfalls der Bereich um das Rathaus. Man hat ein wenig das Gefühl, in einer klassizistischen Filmkulisse gelandet zu sein. Der Eindruck verschwindet aber, sobald man, vorbei an den Katakomben, durch die Pavlou Mela geht und am Ivis Maliotou Park rauskommt. Dort befindet sich übrigens ein richtig cooler Spielplatz, den unsere Wikingerin auch gleich ausprobiert hat. Es gibt auch ein nettes Café und eine kleine Kapelle. Wer ins Museum möchte, ist auf dieser Seite der Oberstadt übrigens auch richtig: Sowohl das Ethnografische Museum als auch das Archäologische Museum befinden sich hier.
Besonders stimmungsvoll ist aber die Gegend rund um die Makarios III Avenue auf der anderen Seite der B20, die vom Kennedy Square wegführt. Diese Fußgängerzone lädt zum gemütlichen Flanieren, Shoppen und Kaffeetrinken ein. Auch hier findet man im Bereich der Kirche Agios Kendeas (die leider geschlossen war) einen tollen, beschatteten Spielplatz. Ein Eis und viele Schritte später erreichten wir das türkische Viertel der Stadt. Hier lässt es sich ganz wunderbar über den Markt spazieren. Auch eine Moschee befindet sich im Viertel. Mein Highlight war aber die Ibrahims Khan: Eine ehemalige Karawanserei, in der jetzt hippe Cafés und Kunst Heimat gefunden haben. Übrigens: Vis-a-vis vom Beatriz Kafeneion gibt es auch wieder einen überdachten Spielplatz! Die Altstadt von Paphos auf Zypern zeigt sich also besonders kinderfreundlich!
6 | Bootstour entlang der Küste
Zurück zum Hafen: Von hier aus haben wir mit Paphos Sea Cruises eine Fahrt entlang der Küste Richtung Westen unternommen. Eigentlich hätte es rund um die Akamas Halbinsel bis zur Blauen Lagune gehen sollen, das war aber aufgrund des Windes und der Wellen aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Schade, denn gerade die Lagune hätten wir gerne gesehen – aber Naturgewalten sind nun mal stärker.
So tuckerten wir also an den Stränden und Buchten westlich von Paphos vorbei und hielten für einen Badestopp in der berühmten Coral Bay. Wir passierten dabei auch die vielen Meereshöhlen der Küste, die zwei Schiffswracks Demetrios II und Edro III und den Akamas Nationalpark, ehe das Schiff wieder kehrt machte und nach Paphos zurückfuhr. Bevor ich viele Worte über Details verliere, schau dir doch einfach die Bilder dazu an 🙂 :
Unterwegs waren wir von 10 bis 16 Uhr, es gab Snacks und Mittagessen in Form eines Buffets an Bord und die Getränke waren alle inklusive – egal ob Kaffee oder Gin Tonic.
7 | Kloster Hl. Neophytos
Wer in Paphos auf Zypern ist, sollte unbedingt einen Ausflug nach Tala wagen. Zum einen wegen der Katzen – dazu später mehr – , zum anderen wegen des Klosters des Hl. Neophytos. Bisher waren mir das Wort “Neophyten” bloß negativ im Gedächtnis, das hat sich hier geändert. Doch es hat nichts mit Pflanzen zu tun 🙂 .
Der Hl. Neophytos lebte im späten 12. Jahrhundert, also zur Zeit als Richard Löwenherz auf Zypern war, und hat zahlreiche historische Schriften verfasst. Bevor das Kloster gebaut wurde, lebte der Geistliche in den Höhlen in den Steinwänden, die “Enkleistra” genannt werden und gleichbedeutend mit einer Einsiedelei sind. Diese Höhlen kann man gegen ein kleines Entgelt besichtigen, was ich auch jedem empfehlen kann, denn sie sind mit wunderschönen byzantinischen Fresken verziert.
Die Kirche und das Kloster wurden im 15. Jahrhundert erbaut. Auch ein Kirchenmuseum befindet sich hier, das mit demselben Ticket wie jenem für die Höhlen besichtigt werden kann. Der Besuch des Geländes und der Kirche sind kostenlos. Übrigens wohnen hier auch einige Katzen, die von den Mönchen des Klosters liebevoll umsorgt werden.
8 | Besuch bei den Talacats
Wem die Katzen des Klosters nicht genug waren, der kann ein paar hundert Meter talwärts nochmal stehen bleiben und die Talacats besuchen. Dies ist eine Tierschutzeinrichtung, die sich für die Versorgung, Pflege, Kastration und Vermittlung von kranken und hilfsbedürftigen Katzen auf Zypern einsetzt. Und derer gibt es viele, immerhin sagt man, auf Zypern gäbe es mehr Katzen als menschliche Seelen.
Auf einem ehemaligen Parkplatz begannen 2011 Freiwillige sowie die Besitzer des Grundstücks, streunende Katzen (und derer gab es rund ums Kloster viele) zu füttern und medizinisch zu versorgen. 2013 konnte dank einer großen Spende das Gehege gebaut werden, durch das man heute spaziert und welches die Katzen schützt. Die kleinen Boxen wurden übrigens dem Kloster des Hl. Neophytos nachempfunden.
Als Besucherin und Besucher kann man tagsüber einfach hinein spazieren und die Katzen streicheln. Viele sind extrem zutraulich und man wird sofort von ihnen belagert – unsere Tochter hatte den Spaß ihres Lebens (der Kater zuhause rennt ja meistens vor ihr weg 😉 ). Man kann auch Futterspenden bringen (bitte beim Personal abgeben, nicht selbst füttern). Und was eigentlich selbstverständlich sein sollte – ich sage es trotzdem: Wenn man da ist, sollte man spätestens vorm Gehen ein paar Euros dort lassen. Hinweise zu Adoption und Spenden findest du auf der Homepage der Talacats.
9 | Kouklia: Markt und Tempel der Aphrodite
Wenn wir von Paphos sprechen, müssen wir natürlich auch über Kouklia sprechen. Das beschauliche Dorf hieß nämlich nicht immer so. Ab der Gründung des neuen Paphos am heutigen Hafen 321 v. Chr. nannte man Kouklia nämlich Palaia Paphos, also das “antike” bzw. “alte” Paphos. Der Königssitz war vor der Übersiedlung tatsächlich dort. Besiedelt wurde es in der späten Bronzezeit etwa um 1400 v. Chr.
Bereits im 12. Jhd. v. Chr. wurde dort ein schwarzer Stein verehrt, der auf dem mesopotamischen Kult der Göttin Ištar gründet. Später wurde daraus der Aphrodite-Kult – und der wurde nirgends so zelebriert wie hier, schließlich soll Aphrodite nur wenige Kilometer von Kouklia entfernt an Land gespült worden sein (dazu mehr unten). Der Tempel der Aphrodite war in der Antike ein beliebter Pilgerort, an dem der Göttin nicht nur Gaben wie Blumen oder Tauben gebracht wurden, sondern weil sie ja als Göttin der Liebe galt, auch Sex im Tempel zu ihren Ehren stattfand. Somit war das alte Paphos auf Zypern der wohl leidenschaftlichste Ort 😉 .
Heute sind diese Bräuche schon lange Geschichte. Auch wenn der Tempel noch gut 600-700 Jahre nach Verlegung des Ortes Paphos noch ein offizielles Heiligtum blieb, verfiel er nach dem 4. Jhd. n. Chr. Heute ist kaum mehr etwas zu sehen davon, bloß ein Teil des Bodens und der Grundriss. Der angebetete Stein allerdings kann im angrenzenden fränkischen Herrenhaus im Museum besichtigt werden. Die Stimmung hier ist aber nach wie vor zauberhaft.
Übrigens hatten wir Glück und waren genau zum Fest des Hl. Lukas (18.10.) in Kouklia, um uns den Aphrodite-Tempel anzusehen. Dabei verwandelte sich das Dort drei Tage lang in einen großen Markt mit allen Klimbim und Leckereien, die man sich vorstellen kann. Im Gegensatz zu damaligen Heiligenfesten blieben aber alle anständig!
10 | Petra tou Romiou: Felsen der Aphrodite
Bleiben wir beim Aphrodite-Kult: Wenn man schon in Kouklia ist, empfiehlt sich auch gleich ein Abstecher die paar Kilometer ans Meer, um sich Petra tou Romiou anzusehen. Wörtlich übersetzt heißt er “Felsen der Römer”, bezeichnet wird er aber als “Felsen der Aphrodite”. Glaubt man der griechischen Mythologie, soll Aphrodite hier an Land gespült worden sein, nachdem Kronos dem Uranos mit einer Sichel die Geschlechtsteile abschnitt, diese ins Meer fielen und aus dem entstehenden Schaum Aphrodite hochkam. Daher nennt man die Göttin auch “die Schaumgeborene”.
Ob die Felsen nun den Penis und die Hoden von Uranos darstellen sollen oder doch irgendeine andere Geschichte dahintersteckt, überlässt man am besten seiner Fantasie. Wer mag, darf sich aber dem Glauben hingeben, dass das Schwimmen um den großen Felsen ewiges Glück, Fruchtbarkeit und Schönheit bringt. Gesichert ist jedenfalls, dass Paphos auf Zypern das Zentrum des Aphrodite-Kults ist.
Erreichen kann man den Strand über die B6, der Weg dorthin ist gut beschrieben. Empfehlenswert ist ein Stop bei einer der Aussichtspunkte, um die Felsen auch von oben zu sehen. Der große Besucherparkplatz ist kostenlos, beim Café gibt’s Eis, Snacks und Getränke und über die Unterführung erreicht man den Strand gefahrlos.
11 | Foinikas: Verlassenes Dorf am Stausee
An den Flanken des Asprokremmos-Stausees, der ein wichtiges Süßwasserreservoir für die Gegend rund um Paphos auf Zypern ist, liegt Foinikas (manchmal auch Finikas genannt), ein verlassenes Dorf. Nicht nur die Geschichte seiner Aufgabe ist spannend, sondern auch seine Bedeutung im Mittelalter.
Gegen Ende des 12. Jahrhunderts fand Richard Löwenherz höchstpersönlich im Rahmen der Kreuzzüge seinen Weg nach Zypern. Er eroberte die Insel und verkaufte sie dann an den Templerorden. Diese wählten den Standort des heutigen Dorfes Foinikas aus taktischen Gründen als ihren Hauptsitz – es konnte nur über den Fluss erreicht werden, somit drohte kaum Gefahr für Überfälle aus Paphos oder Limassol. Die Templer errichteten eine Festung und einige Häuser, deren Ruinen heute noch für eine beeindruckende Kulisse sorgen.
Später machten Zucker- und Seidenhandel das Dorf reich, ehe es zunächst die Venezianer und später die Osmanen übernahmen. Leider zerstörten die Osmanen alle Unterlagen der Templer, sodass vieles, was man heute über die Templer auf Zypern (oder überhaupt) weiß, Spekulation ist. Foinikas wurde ab 1830 hauptsächlich von türkischen Einwohnern bewohnt, ehe sie aufgrund der Teilung Zyperns 1974 den griechischen Teil der Insel verlassen mussten. Somit verfiel das Dorf. Heute erreicht man es nur über eine ca. halbstündige, recht einfache Wanderung.
12 | Wandern in der Avakas-Schlucht
Eines der absoluten Must-Dos, wenn man rund um Paphos auf Zypern unterwegs ist, ist die Avakas-Schlucht. Sie ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten im Westen Zyperns und sehr beliebt. Dennoch war nicht so viel los, als wir in die Schlucht gewandert sind – zu unserem Glück.
Die Anfahrt zum Parkplatz ist bereits abenteuerlich und erfordert gute Nerven, da die Straße sehr holprig ist. Wir haben übrigens auch nicht ganz unten beim Kiosk und Eingang zur Schlucht geparkt, sondern 600m (ca. 10 Gehminuten) weiter oben. Für die Durchschreitung der Schlucht selbst haben wir hin- und zurück zwei Stunden gebraucht, wobei wir laut meiner Smartwatch aber nur 1h in Bewegung waren. Der Rest war Staunen und Fotostops.
Insgesamt haben wir knapp 7 km zurückgelegt. Geht der Weg zunächst nur an Gestrüpp und dem Rumpf eines 800 Jahre alten Olivenbaums vorbei, so werden die Felswände mit den Kilometern höher und enger, bis man dann in einer wirklich zauberhaften Kulisse steht. Diese Kulisse ist auf den meisten Fotos abgebildet die man sieht, wenn es um die Avakas-Schlucht geht – in Wahrheit ist das Stück nur wenige hundert Meter lang. Dann öffnen sich die Felswände wieder und der Weg wird anspruchsvoller. Man geht dann im Zick-Zack über Stock und Stein, wie man auf unserer aufgezeichneten Route gut erkennen kann.
Beim Hinweg hat unsere Tochter in der Trage am Rücken geschlafen. Als sie munter wurde, haben wir noch ein wenig die wilden Ziegen beobachtet, eine Trinkpause eingelegt und sind dann wieder zurück marschiert. Denn ich wusste: länger als eine Stunde bleibt sie mir wach nicht in der Trage sitzen. Wandern mit Kind folgt einfach eigenen Gesetzen. Den schönsten Teil der Schlucht haben wir aber ohnehin gesehen. Wer länger wandern will, kann einen ganzen Rundweg gehen.
13 | Am Strand in Paphos: Baden, Muscheln, Krebse
Was hätten wir auf Zypern getan, wenn nicht auch gebadet und geplanscht? Unser Hotel – das ich weiter unten noch vorstelle – lag direkt am Strand westlich von Paphos unweit der Königsgräber. Hier ist das Wasser klar und die Strände ein Mix aus Sand und Fels. Das Meer war Mitte Oktober noch recht warm, zumindest keineswegs kälter als der Pool des Hotels.
Für unsere zu dem Zeitpunkt 15 Monate alte Tochter war das Badevergnügen hier groß: Ein sanfter Einstieg ins Meer, natürliche Steinbecken und viele Krebse zum Beobachten. Wir waren täglich im Wasser, was mit zunehmendem Wind und den Wellen auch immer lustiger wurde. Das Baden und Muscheln suchen machte übrigens sehr müde, und so gab es – anders als daheim – am Nachmittag immer noch ein zweites Schläfchen für die Kleine (und in der Zeit auch Cocktails für die Eltern 😉 ). Weil unser Strand auch so perfekt für uns war, haben wir uns entgegen meines ursprünglichen Vorhabens auch kaum andere Strände angesehen. Blöd für diesen Artikel, weil ich nun nicht mit Strandtipps dienen kann, aber gut für unsere Entspannung als Familie!
Was es rund um Paphos sonst noch zu sehen gibt
Natürlich sind die aufgezählten Orte und Aktivitäten nicht alles, was es in Paphos auf Zypern zu sehen und erleben gibt. Wir hatten ja auch nur acht Tage auf der Insel. Daher habe ich noch weitere Ideen für Ausflugsziele zusammengesucht.
- Agia Kyriaki: frühchristliche Kirche mit Paulussäule direkt in Kato Paphos
- Antike Stadt Marion in Polis tis Chrysochous
- Agios Georgios in Pegaia
- Paphos Aphrodite Waterpark: Für größere Kinder mit vielen Rutschen
- Genesis Aphrodite Trail in Pissouri
- Die Bäder des Adonis mit Wasserfällen
- Kremiotis Wasserfall (eher im Frühjahr zu empfehlen)
- Ausflug in die Stadt Polis
- Aphrodite Nature Trail mit den Bädern der Aphrodite
Paphos Anreise und Unterkunft
Flug nach Paphos
Wir haben Paphos mit einem Linienflug aus Wien erreicht. Laut meinen Recherchen ist das Nonstop von Schwechat bis Paphos nur mit Ryanair möglich. Gezahlt haben wir dafür zu dritt (wobei unsere Tochter noch keine Vollzahlerin war) mit Aufgabegepäck 455€. Der Hinflug war an einem Sonntag. Wären wir auch am Sonntag darauf wieder zurückgeflogen, hätten wir gut 170€ mehr bezahlt. Also beschlossen wir, dieses Geld besser für eine Nacht mehr in Paphos auf Zypern zu investieren und erst am Montag retour zu fliegen. Da war das Flugzeug übrigens auch nur halbvoll.
Weiter ging es dann mit einem Mietwagen, den wir bereits von zuhause aus gebucht hatten. Die Kosten dafür beliefen sich auf 324€ zuzüglich den Kosten für den Kindersitz (70€). Als Autovermieter haben wir AbbyCar gewählt. Die Vermieter waren total nett, allerdings gab es zwei Hoppalas: Sie holten uns nicht zur vereinbarten Zeit am Flughafen ab (die Autovermietung ist ein paar Kilometer außerhalb) und unser gebuchtes Auto war nicht gleich verfügbar. Das erste Problem ließ sich mit einem Anruf und ein bisschen Wartezeit bei einem ersten Kaffee lösen, das zweite, indem sie uns zum Hotel fuhren und uns den Wagen (übrigens mit Upgrade) am nächsten Morgen dorthin brachten. Insofern war alles gut gegangen 🙂 .
Unsere Erfahrung mit dem Kefalos Beach Tourist Village
Beim Check-In im Hotel lief zum Glück alles reibungslos. Wir wählten das Kefalos Beach Tourist Village* zwischen dem Venus Beach und Lighthouse Beach für unsere 8 Nächte auf der Insel aus. Diese Anlage besteht aus vielen Häusern, in denen sich jeweils 6 Appartements befinden. In diesen gibt es eine Küche mit Wohnbereich und einen Balkon bzw. eine Terrasse. Wir hatten in unserem Appartement richtig viel Platz!
Man kann sich also durch die Küche komplett selbst versorgen oder aus den Optionen Frühstück, Halbpension oder All inclusive wählen. Eigentlich essen wir total gerne auswärts, haben uns bei dieser Reise aber aus Bequemlichkeitsgründen für die Halbpension entschieden. Das war mit der Kleinen tatsächlich sehr praktisch und das Essen (Buffet) im Hotel war richtig gut und international.
Das Kefalos Beach Tourist Village* verfügt über einen großen Pool und einen Kinderpool, liegt aber auch direkt am Strand mit frei verfügbaren Liegen. Es gibt einen kleinen Kinderspielplatz, einen kleinen Shop und einen Waschsalon. Alles in allem ging uns hier nix ab und wir empfehlen es sehr gern weiter.
*Affiliate Link. Dabei verweise ich auf Hotels, Dienstleistungen oder Produkte, von denen ich überzeugt bin, die mir selbst hilfreich sind und waren. Wenn du über den Link etwas kaufst, erhalte ich eine Provision.
Paphos auf Zypern – einfach ein Traum
Wenn du bis hierhin aufmerksam gelesen hast, dann kannst du mein Fazit unserer Reise nach Paphos im Herbst bereits erahnen. Uns hat es unglaublich gut gefallen, wir waren fasziniert von den kulturellen Möglichkeiten und der Landschaft. Einziges Manko: zu wenig Zeit! Wir haben es wirklich bereut, nicht länger geblieben zu sein, denn zwei Wochen hätten wir rund um Paphos gut rum gebracht.
Dann wären wir noch viel mehr durch die Altstadt von Paphos geschlendert, hätten öfters in kleinen Dörfern zyprischen Kaffee getrunken, noch viel mehr Katzen gestreichelt, noch mehr Ruinen angeschaut und hätten es vielleicht auch zu den ein oder anderen Wasserfällen oder Bädern geschafft. Dennoch: Wir haben einen guten Eindruck vom Westen Zyperns gekriegt und für mich ist klar: Wir kommen sicher wieder!
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