Bücher für Reisefans – Eine Portion Fernweh für Zuhause

Bücher für Reisefans – Eine Portion Fernweh für Zuhause

Menschen mit ständigem Fernweh kennen das: die Sehnsucht nach dem Lieblingsland, fremden Kulturen oder aufregenden Abenteuern. Eine der besten Möglichkeiten, sich ein Land nach Hause zu holen, ist zu lesen. Egal ob zum Fernweh stillen oder als Reisevorbereitung: Bücher sorgen für eine kleine Reise im Kopf. Ich habe hier eine große Sammlung an Bücher für Reisefans zusammengestellt.

Ich weiß ja nicht wie es dir geht, aber sobald ich ein paar Zeilen lese, tauche ich ab: in eine andere Welt, an einen anderen Ort. Besonders wenn es Bücher sind, in denen Orte eine besondere Rolle spielen, fühle ich mich wie auf einer kleinen Reise dorthin.

Aus diesem Grund ist Lesen für mich eines der besten Mittel, um mein Fernweh zu stillen. Besonders Bücher über Orte, an denen ich selbst schon war, lassen meine Erinnerung aufleben und tragen mich für ein paar Stunden weit weg. Geschichten hingegen von Ländern, in denen ich noch nicht war, wecken Sehnsucht und Lust, dorthin zu reisen.

Gerade in Zeiten, in denen man nicht reisen kann, helfen Bücher dabei, die Reiselust ein wenig zu befriedigen. Sie sorgen für eine kleine Reise im Kopf. Da ich unter ständigem Fernweh leide, lese ich dementsprechend viel quer über den Globus. Hier ist also meine große Auswahl an Reiseliteratur und Bücher für Reisefans.

Bücher über Reiseabenteuer lesen
Lesen und wegträumen

Zur Info: Die Links zu den Büchern sind Affiliate-Links. Durch einen Klick auf das Bild kommst du zum jeweiligen Buch.

Krimis, die an speziellen Orten spielen

Oh, was bin ich für ein Krimifan! Ehrlich, meine dunkle, morbide Seite in mir findet darin das ideale Ventil. Wenn nun also in Büchern gemordet wird und ein schlauer Kommissar oder eine Kommissarin das Verbrechen aufklärt, bin ich Feuer und Flamme.

Besonders liebe ich Krimis, die an speziellen Orten spielen, deren Eigenheiten dann auch in die Geschichte einfließen. Wenn Sprache, Speisen und Eigenarten der Menschen oder besondere Sehenswürdigkeiten in einen Krimi Eingang finden, so entzückt mich das doppelt. Ich stelle euch also meine Lieblingskrimis mit Ortsbezug vor.

Italien – Krimis

Commissario Montalbano – Andrea Camilleri

Wenn man mich nach meiner Lieblingskrimi-Reihe fragt, so kommt wie aus der Pistole geschossen: der Commissario Montalbano! Der Autor Andrea Camilleri – selbst Sizilianer – lässt darin seinen Commissario im Süden Siziliens Verbrechen aufklären. Natürlich kommen weder die Machenschaften der Mafia noch die gesellschaftlichen Strukturen Siziliens zu kurz. Mit dem Commissario Montalbano hat er außerdem eine Figur erschaffen, die man einfach gern haben muss. Kein Buch hat mir mehr über die Insel gelehrt als diese Reihe, die 22 Bände umfasst. Fans hoffen natürlich noch auf einen letzten Band, der Posthum erscheinen könnte.

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Commissario Brunetti – Donna Leon

Ein weiterer berühmter italienischer Kommissar ist Brunetti, der in Venedig lebt und arbeitet. Die Autorin und Wahlvenezianerin Donna Leon hat in ihrer Bücherreihe einen gutmütigen Familienvater und gefuchsten Kriminalistiker erschaffen, der immer wieder gegen Windmühlen kämpft: klerikale Strukturen, Gier und eine Politik, die die Bösen schützt. 28 Bücher zählt die Serie mittlerweile, das gibt genug Gelegenheit, Brunetti kennen zu lernen. Fun-Fact: Donna Leon hat die Bücher nie ins Italienische übersetzen lassen, damit sie in Venedig nicht bekannt wird uns so ungehindert die Menschen für ihre Geschichten beobachten kann.

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Die Hölle ist leer, die Teufel sind alle hier – Gerhard Roth

Ich gebe zu: es ist ein etwas verstörendes Buch. Der Protagonist ist nicht unbedingt ein Sympathieträger, und alles in allem ist es recht düster geschrieben. Dennoch entdeckt man in diesem Krimi mit den Figuren Venedig auf eine ganz andere Art und Weise. So kommt zum Beispiel das alte Krankenhaus am Lido zur Sprache, in dem sich all jene tummeln, die von der Gesellschaft vergessen werden. Ich persönlich würde es fast eher als Thriller bezeichnen, lesenswert fand ich es in jedem Fall!

Gardasee-Krimis – Alessandro Montano / Anke Syring / Roswitha Wildgans

Jetzt muss ich mal einige Werke zusammenfassen, sonst wird das hier zu lang 😉 . Die folgenden Krimis sind Bücher für Gardasee-Fans, die sich mit den Ermittlern auf Verbrecherjagd am Lago begeben wollen. Der Gardasee ist eben nicht nur bei Reisenden beliebt, sondern auch bei Autorinnen und Autoren.

Bei Alessandro Montano geht es ganz schön heftig zur Sache – die Krimis strotzen nur so vor Ereignissen und Tragödien. Mir persönlich hat der zweite Teil besser gefallen als der erste, aber gelesen sollte man Teil 1 trotzdem haben, um die Figuren kennen zu lernen.

Anke Syring lässt in ihrem spannenden Buch keinen Kommissar, sondern einen Journalisten den Fall aufklären. Die Figur ist interessant beschrieben und das Verbrechen fesselnd bis zum Schluss. Dass das Ganze in den Bergdörfern im Nordwesten des Gardasees spielt, hat mir ganz besonders gut gefallen.

In „Vino Rosso“ nimmt die Autorin Roswitha Wildgans uns ebenfalls mit in den Norden des Gardasees. In Limone trägt sich dabei ein Verbrechen zu, dessen Grundlage ein Musikinstrument ist. Ich hoffe, die Autorin bringt noch einen zweiten Fall raus – ich habe nach diesem Buch jedenfalls Lust auf mehr!

Österreich – Krimis

Man verzeihe mir jetzt bitte meinen Lokalpatriotismus, aber ich muss auch meine Heimat literarisch vorstellen 😉 . Diese Büche lese ich weniger aus Reiselust (ich bin ja eh schon da 😀 ) sondern aus purem Vergnügen. Wenn du aber von weiter her bist, so lass dich von den folgenden Krimis nach Südost-Österreich mitnehmen.

Graz-Krimis – Robert Preis

Ich habe bei wenigen Büchern den jeweils nächsten Teil so sehr herbei gesehnt wie bei den Graz-Krimis von Robert Preis. Der Journalist hat in seiner Reihe mit dem Inspektor Armin Trost eine Figur erschaffen, die ebenso schrullig wie genial ist. Preis lässt in seine Bücher unglaublich viele steirische Orte, Gebäude und Eigenheiten einfließen – von der Burgruine in Gösting bis zum Teufelssee in Wildalpen, von den Bauern bis zur Grazer Schicki-Micki-Gesellschaft. Eine gewisse Düsterheit lässt er sich dabei nicht nehmen – es sind Krimis, die Gänsehaut erzeugen.

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Steirer-Krimis – Claudia Rossbacher

Äußert erfolgreich sind die Steirer-Krimis von Claudia Rossbacher, deren Protagonistin LKA-Ermittlerin Sandra Mohr gemeinsam mit ihrem eigenwilligen Kollegen Sascha Bergmann steiermarkweit Mordfälle aufklärt. Und dies in bereits zehn Bänden. Dabei kommt weder das Privatleben der beiden Ermittler zu kurz, noch ein Einblick in den typisch steirischen Alltag, ohne dabei zu klischeehaft auszufallen. Ich freue mich schon auf Teil 11!

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Südburgenland-Krimis – Thomas Himmelbauer

Auch wenn das Südburgenland touristisch oft vergessen wird, so gibt es literarisch doch einiges her! Und das freut mich, denn dort hab ich meine Heimat. Als waschechte Südburgenländerin (was immer auch heißt, einen Mix der Kulturen in sich zu tragen) amüsiert mich die Figur Anton Geigensauer, die Thomas Himmelbauer geschaffen hat. Ein Wiener Inspektor, der im Südburgenland Wurzeln schlägt und hier die kniffligsten Mordfälle aufklärt – vier sind es mittlerweile. Dabei erfährt man viel über die Burgenlandkroaten, die Ungarn und den Bezirk Güssing im Allgemeinen.

Kopftuchmafia – Thomas Stipsits

Zugegeben: das Buch hat mich nicht ganz so vom Hocker gehauen. Stipsits ist ein großartiger Kabarettist, aber man merkt, dass das Schreiben von Romanen nicht sein Handwerk ist. Vom Stil her kann er mit den anderen nicht mithalten. Warum erwähne ich das Buch trotzdem? Weil es dennoch ganz amüsant ist und Einblick in eine Gemeinde der Burgenlandkroaten gibt: Stinatz. Ich kenne die Ortschaft ja ganz gut, weil mein Vater von dort stammt und ich viele Sommer hier verbracht habe. Stipsits schafft es ganz gut, die Stinatzer Seele leicht überspitzt, aber keineswegs übertrieben darzustellen. Die Mordaufklärung gibt’s obendrauf.

Deutschland-Krimis

Ja, auch von den Lieblingsnachbarn gibt es ganz tolle Krimis zu lesen! Ich kenne sie natürlich nicht alle, daher ist das jetzt nur eine ganz subjektive Auswahl, die ich aber als spannende Abend- und Urlaubslektüre empfehlen kann.

Küstenkrimis in Mecklenburg-Vorpommern – Ivo Pala

Kühl, kaltschnäuzig und direkt geht es in Ivo Palas „Fuchs und Haas“ – Krimis zu. Ich muss gestehen, dass ich das erste Buch nach 20 Seiten schon weglegen wollte, weil die Erzählung aus der Ich-Perspektive des Hauptkommissars Fuchs mit der plumpen Sprache der pommerschen Seenplatte sehr gewöhnungsbedürftig fand. Zum Glück habe ich mich durch gerungen, denn: genau das macht diese Krimis so besonders und unterhaltsam. Sie gewinnen auch mit jedem Band an Wert dazu. Schließlich will man ja auch wissen, wie es mit dem sympathischen Fuchs und seiner Kollegin Haas privat weitergeht.

Hier geht´s zu allem Küstenkrimis von Fuchs und Haas

Ostsee-Krimi – Hendrik Falkenberg

Hamburg, Kiel und auch Schweden – alle diese Orte kommen in den Ostsee-Krimis von Hendrik Falkenberg vor. Vor allem ist es aber die Düsterheit der Kriminalfälle, die den Reiz der Bücher ausmachen. Der Kommissar Hannes Niehaus ist dabei mit den tiefsten Abgründen der menschlichen Seele konfrontiert: Rache, Hass und Gier, geplanten Morden und hinterhältigen Entführungen. Dabei kommt aber auch der Einblick in Niehaus‘ Privatleben nicht zu kurz, weil sich seine Arbeit natürlich auch gefährlich auf diesen Lebensbereich auswirkt. In zehn Bänden kann man den Protagonisten lieben lernen und mit ihm die Fälle zu lösen versuchen.

Hier geht´s zu allen Ostseekrimis von Falkenberg

Die Inselkommissarin – Anna Johannsen

Lena Lorenzen löst auf Amrum Mordfälle, was den sechs Bänden der Krimiserie den Untertitel „Die Inselkommissarin“ einbringt. Neben Wind, rauher See und Leuchttürmen geht es dabei auch um die schmerzhafte Vergangenheit der Polizistin, die in ihrer Tante eine liebevolle Vertraute findet. Auch wenn ich selbst noch nie auf Amrum war, so schmeckt man beim Lesen doch die salzige Meeresluft.

Hier geht´s zu allen Büchern der Inselkommissarin 

Krimis aus dem Süden Europas

Abgesehen von Italien gibt es natürlich noch Bücher für Reisefans aus den anderen Ländern Südeuropas, die ich euch an Herz legen will. Denn auch in Griechenland, Spanien und Portugal werden fiktive Mordfälle gelöst.

Schmetterlingsschwester – Doris Köhl

Zwei Freundinnen auf Kreta: Was genauso ein schnulziger Liebesroman hätte werden können, ist in dem Fall ein unterhaltsamer, spannender Krimi. Eine Leiche, eine verzweifelte Schwester und der Kommissar Georgios Kalemakis sind die Hauptdarsteller der Geschichte, die an der Südküste Kretas um Matala herum spielt. Gekonnt beschrieben sind die Verstrickungen der Personen untereinander, die der Handlung das gewisse Etwas geben. Ein schöner deutsch-kretischer Krimi, der nicht nur die landschaftliche Schönheit der Insel hervorhebt, sondern auch die enge Verwobenheit der beiden Länder.

Lissabon-Krimis – Luis Sellan

Wenn man das alte Leben hinter sich lassen will, aber einfach nicht aus seiner Haut kann: so ergeht es dem Ermittler Henrik, der seinen Job in Deutschland aufgibt, um in Lissabon das Antiquariat seines Onkels weiter zu führen. Ein mysteriöser Fall weckt seine Spürnase und er versucht, mit einer Polizistin vor Ort Licht ins Dunkel zu bringen. Auch die Krimis von Luis Sellan haben mehrere Bände, in denen man die Entwicklung des deutschen Kommissars begleiten kann.

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Algarve-Krimis – Carolina Conrad

Von Lissabon in den Süden: Die Journalistin Anabela Silva, die in Deutschland aufgewachsen ist, kehrt in das Haus ihrer Eltern an die Algarve zurück. Durch ihren Beruf kann sie es einfach nicht lassen, ihre Nase in seltsam wirkende Angelegenheiten zu stecken. In beiden Bänden zeichnet die Autorin eine herzliche Hauptfigur heraus, die man in ihre Neugier gern begleitet. Dabei ist die touristische Verbauung der Algarve genauso Thema wie die reservierte, portugiesische Bevölkerung.

Barcelona-Krimis – Catalina Ferrara

Ganz ähnlich wie in den Lissabon-Krimis ist es auch in Barcelona ein beurlaubter deutscher Krimialkommissar, der es einfach nicht lassen kann. Sein Schwager von der örtlichen Polizei zieht ihn immer wieder in mysteriöse Fälle in der katalanischen Hauptstadt mit rein. Nach den drei Bänden hat man sicher keine Lust mehr auf spanischen Schinken, dafür aber ein differenziertes und authentisches Bild von Barcelona.

Andalusien-Krimis – Eduard Freundlinger

Es gibt so Geschichten, an denen merkt man, dass der Autor sein Handwerk versteht. Die drei Andalusien-Krimis des Salzburger Autors Eduard Freundlinger gehörten da definitiv dazu. Mit sprachlichem Geschick, unheimlich viel Spannung und einer komplexen, aber folgbaren Handlung begibt sich der Münchner Protagonist Kilian mit seiner spanischen Freundin Joana immer wieder im Gefahr. Dabei kommen die beiden aber auch schmutzigen Machenschaften auf die Spur. Die Bände sind die besten Krimis über Spanien, die mir je in die Hände gefallen sind.

Weitere Kriminelle Orte

Island-Krimis – Yrsa Sigurdardóttir

Was bin ich dankbar, dass mir mein Kollege vor einigen Monaten die Bücher von Yrsa Sigurdardóttir ans Herz gelegt hat! Ich selbst war zwar noch nie in Island, die Autorin nimmt einen aber gedanklich dorthin mit und zeigt die Schönheiten und menschlichen Abgründe der Insel im Norden. Sie spart nicht damit, auch historische Fakten einzubauen und hat mit der Anwältin Dorá eine sehr sympatische Protagonistin auf die Buchbühne gebracht.

Abenteuergeschichten

Ein weiteres Genre, das ich gerne lese, sind Abenteuergeschichten. Also Bücher von Reiselustigen für Reiselustige. Wenn Menschen bewegende und großartige Dinge erleben, während sie unterwegs sind, und ihre Reiseabenteuer dann in ein Buch packen, bin ich die erste, die es kauft!

Einfach, weil man mitgenommen wird, sich zumindest in Gedanken mit den Erzählerinnen und Erzählern auf unwegige Strecken begibt. Das Leben von diesen Geschichten weckt und stillt die Sehnsucht zugleich. Deswegen möchte ich dir hier meine liebsten Bücher über Abenteuer auf Reisen vorstellen.

Backpacking in Pakistan – Clemens Sehi & Anne Steinbach

Pakistan? Echt jetzt? Das war meine erste Reaktion, als ich von dem Buch hörte. Ich hab das Land bisher überhaupt nicht als Reiseland am Schirm gehabt. Und wenn man sich dem deutschen Paar literarisch auf die Socken macht, Pakistan zu entdecken, weiß man auch, warum es das eben nicht ist. Wenn eine Reise das Wort „Abenteuer“ verdient hat, dann diese. Denn was ist aufregender – und auch gefährlicher – als sich umgeben von Taliban, Maschinengewehren und Geheimdienst den Weg durch ein Land zu bahnen?

Couchsurfing im Iran – Stephan Orth

Nicht minder aufregend ist die Geschichte von Stephan Orth, der eigentlich schon mit dem Titel verrät, wie gefährlich er unterwegs war. Denn Couchsurfing ist im Iran per Gesetz verboten! Das hält die Iraner aber nicht davon ab, sich wie so oft darüber hinweg zu setzen. Man kann viel auf Papier schreiben, aber den Menschen dort nicht ihre herzlichste Eigenschaft nehmen: die Gastfreundschaft. Nach dem Lesen des Buches war mir klar: ich will auch in den Iran!

Wie ich vom Weg abkam, um nicht auf der Strecke zu bleiben – Eduard Freundlinger

Oben ist uns Freundlinger als Krimiautor begegnet, hier führe ich ihn nochmals als Autor seines eigenen Reiseabenteuers an. Während einer Lebenskrise hat sich der Salzburger auf den Jakobsweg aufgemacht, um sich selbst wieder zu finden. Dabei ist zwar im Berufsalltag viel liegen geblieben, aber er hat für sich selbst unglaublich viel gewonnen. Auch wenn es schon viele Jakobswegs-Bücher gibt, so fand ich dieses doch am unterhaltsamsten.

Picknick mit Bären – Bill Bryson

Wer auf schöne Berichte von Weitwanderwegen steht, wird dieses Buch lieben. Bill Bryson ist dabei mit seinem Freund Katz auf den Appalachian Trail unterwegs. Der englische Titel „A Walk in the Woods“ ist dabei treffender, weil um Bären geht es nicht wirklich. Dafür aber viel um die Flora und Fauna entlang des Trails – ein wenig biologisches Interesse muss man also schon mitbringen für diese Lektüre.

Ich bin dann mal weg – Hape Kerkeling

Kaum ein anderes deutschsprachiges Buch hat sich so lange an der Spitze der Bestsellerlisten gehalten wie dieses. Da ich bei Hypes immer sehr vorsichtig bin, hat es lange gedauert, bis ich das Buch dann tatsächlich mal gelesen hab. Und ich war gleich amüsiert! Der in Tagebuchform geschriebene Reisebericht über Hape Kerkelings Pilgerreise am Jakobsweg liest sich kurzweilig, man geht den Weg im Geiste mit.

Afrika hautnah: ein Land Cruiser, zwei Grenzgänger und ein Kontinent – Werner Beck

Werner Beck hat sich mit seiner Frau drei Jahre lang durch etliche Länder Afrikas begeben und einen Reisebericht mitgebracht, der es in sich hat! Ist aber auch irgendwie klar, bei so einem Abenteuer! Mit ihrem Geländewagen fuhren sie quer durch den Kontinent, immer im Austausch mit den Einheimischen. Mit diesem Buch gibt’s nicht nur Aufregung zum Mitfiebern, sondern auch viele Blickwinkel in die Gesellschaft.

Frühstück mit Elefanten – Gesa Neitzel

Lust auf Afrika? Auf Safari? Dann ist das Reisebuch von Gesa Neitzel genau das richtige für dich! Die deutsche hatte ihr Leben in Deutschland satt und sehnte sich nach Veränderung? Und so geht’s vom Großstadtdschungel in die gefährliche Wildnis, in der sie sich zur Rangerin ausbilden lässt. Und dabei nicht nur viel über Vogelstimmen und Wildtiere lernt, sondern auch über sich selbst.

Der große Trip: Tausend Meilen durch die Wildnis zu mir selbst – Cheryl Strayed

Dieses Buch ist ebenfalls ein Klassiker der Abenteuerliteratur und wurde auch schon verfilmt. Auch wenn man ihn gesehen hat, empfehle ich, das Buch zu lesen, da man damit noch viel tiefer in die Gedanken und Erlebnisse von Cheryl Strayed eintaucht, die nach einer Lebenskrise ohne jegliche Erfahrung den Pacific Coast Trail von Kalifornien bis in den Staat Washington geht. Eine wirklich bewegende Geschichte!

Sieben Jahre ewiger Frühling – Laura Roth

Mit einer Mär vom Auswanderglück räumt Laura Roth auf. Sieben harte Jahre haben ihr Mann und sie auf den Kanaren gelebt, ehe sie beschließen, wieder in ihre Heimat Deutschland zurück zu kehren. Nicht, weil es auf den Inseln nicht schön gewesen wäre. Aber die Arbeits- und Lebensbedingungen sind andere, und nicht immer leicht. Es ist kein Buch übers Reisen an sich, sondern übers Zurückkommen.

Reise durch einen einsamen Kontinent – Andreas Altmann

Wenn du gerne Menschenportraits aus fernen Ländern liest, dann wirst du dieses Reisebuch lieben! Andreas Altmann hat die Lebensgeschichten von Personen in Bolivien, Ecuador, Chile und Peru ausgeschrieben und verzaubert gleichermaßen wie er entzaubert. Er zeichnet ein Bild von einem herzlichen, aber auch gebeutelten Kontinent, in dem große Analysen über Systeme auf einzelne Schicksale herunter gebrochen werden.

Neues vom Nachbarn: 26 Länder, 26 Menschen – Oliver Lück

Als ich den Klappentext gelesen hatte, wusste ich: das ist ein Buch für mich! Als begeisterte Europareisende hat es mich gleich gefreut, Geschichten von unserem schönen Kontinent zu lesen. Oliver Lück war 20 Monate mit seinem VW-Bus in den verschiedenen Ländern Europas unterwegs und hat fantastische Berichte von den Menschen hier mitgebracht.

Vom Inder, der mit dem Fahrrad bis nach Schweden fuhr, um dort seine große Liebe wiederzufinden – Per J. Andersson

Wenn man den Titel liest, könnte man glauben, es handle sich um einen Liebesroman. Weit gefehlt! Das Buch beschreibt die wahre Geschichte von Pikay, einem bettelarmen Inder, der es mit Fleiß und Glück schafft, ein Stipendium für Kunst zu erhalten und in der Stadt dann die Schwedin Lotta kennen lernt. Die Sehnsucht nach ihr war so groß, dass er kurzerhand beschloss, mit dem Fahrrad von Indien nach Europa zu reisen, um Lotta wieder zu sehen. Ein berührender Einblick in das Leben in der niedrigsten Kaste in Indien und den Mut, etwas zu ändern.

Italienische Reise – Johann Wolfgang von Goethe

Was macht denn Goethe in dieser Aufzählung? Tja, nur wenige Leute wissen, dass er nicht nur Faust und Werther geschrieben hat, sondern auch gern gereist ist. Mit einer fast zweijährigen Italienreise hat er sich 1786 einen großen Traum erfüllt und seine Erfahrungen als Tagebucheinträge und Briefe für die Nachwelt erhalten. Gesammelt wurden diese Texte im Buch „Italienische Reise“. Für mich ist es eines der prägendsten Reisebücher überhaupt, immerhin bin ich seine Route 2018 selbst nachgereist!

Arkadien und Cornetti – eine Italienreise auf Goethes Spuren

Und weil mich dieses Nachreisen von Goethes Route so beeindruckt und auch verändert hat, hab ich auch selbst ein Buch darüber geschrieben. In „Arkadien und Cornetti“ bist du mir auf meiner zweimonatigen Italienreise unterwegs von Venedig bis Sizilien, von Neapel bis Mailand. Ich erzähle dir von aufregenden Autostopps und berührenden Sonnenuntergängen und auch das köstliche italienische Essen kommt im Buch nicht zu kurz.

Hier gibt’s noch mehr Infos zum Buch

 

Romane, die an speziellen Orten spielen

Neben Krimis die an verschiedenen Orten spielen und Reiseberichten gibt es noch eine weitere Kategorie an Büchern, die das Fernweh und Interesse an Ländern wecken oder stillen: Romane, an denen bestimmte Plätze eine Hauptrolle spielen. Oftmals dramatisch, manchmal verträumt und meistens fesselnd lesen sich diese Bücher, die ebenfalls Reisen im Kopf ermöglichen.

Der kretische Gast – Klaus Modick

Es gibt selten Bücher, die mich so fesseln und mir so gut in Erinnerung bleiben wie dieses hier. Es ist unter meinen allzeitigen Top Ten Büchern überhaupt. Der Roman beschäftigt sich mit der Zeit der Nazibesetzung auf Kreta im zweiten Weltkrieg und zeichnet eine fiktive Geschichte inmitten grausamer Wahrheiten. Als viele Jahre später ein junger Deutscher aufbricht, um Nachforschungen anzustellen, kommt er seinem Vater und den Gräueltaten auf die Spur.

Glühwürmchensommer – Gilles Paris

Eine magische Geschichte eines Kindes, dass einen Sommer an der Cotê d’Azur verbringt. Der neunjähirge Victor Beauregard versteht die Welt nicht wirklich. Seine Eltern sind getrennt, scheinen sich aber noch zu lieben. In den Ferien in Südfrankreich kommt er in Kontakt mit einem mysteriösen Zwillingspaar, einer alten Baronin und vielen Glühwürmchen. Zauberhaft zu lesen!

Nachtzug nach Lissabon – Pascal Mercier

Ehrlich gesagt ist das Buch nichts für Leserinnen und Leser, die kein offenes Ende mögen. Man begleitet in dem Buch den Professor Gregorius, der plötzlich genug vom bisherigen Leben hat, ein Stück seines Weges. Er bricht plötzlich auf und verlässt seine Heimat Bern mit dem Nachtzug in Richtung Lissabon, wo er sich auf die Spuren eines portugiesischen Autors begibt. Dabei kommen weder philosophische Überlegungen zu kurz, noch Einblicke in die portugiesische Geschichte.

Eat, Pray, Love – Elizabeth Gilbert

Den Klassiker kennen vermutlich viele als Film, in dem Julia Roberts die Rolle der Protagonistin Liz spielt. Diese bricht ihre Zelte in New York ab, um in Italien, Indien und auf Bali den Sinn des Lebens und ihre Lebensfreude wiederzufinden. Was nur wenige wissen: der Roman ist autobiografisch. Daher wäre er wohl eher unter den Abenteuergeschichten einzuordnen 😉 . Dennoch liest er sich durch die Schreibweise eher wie eine fiktiver Roman. Bezaubernd ist er jedenfalls!

Die Buchhandlung der Träume – Cristina di Canio

Mailand, wie es einmal war und nicht mehr ist – das sind Gedanken, die der alten Adele durch den Kopf gehen, während sie in der Buchhandlung von Nina herumsitzt. Nina versucht, ihr Leben zwischen Buchverschenkaktionen, fehlender Kundschaft und Liebesstress irgendwie im Lot zu halten. Adele fühlt sich verantwortlich, ihr dabei zu helfen, fühlt sich aber manchmal fehl am Platz. Über eine Geschichte, die am Ende überrascht und ein ganz anderes, alltägliches Bild von Mailand im Laufe der Jahre zeichnet.

Schwiegermutter all’Arrabbiata – Brigitte Jacobi

Henrike ist eine Deutsche, die vor einem Jobverlust steht. Weil ein Unglück nicht genug ist, wird auch noch ihr italienischer Freund zuhause entführt. Also packt sie sich zusammen und fährt mit ihrem Vater nach Kalabrien, wo sie sich mit einer resoluten Schwiegermamma arrangieren muss. Alles in allem ist das ein lustiger, leicht zu lesender Roman, der ein wenig Süditalien ins Wohnzimmer bringt.

Chaos in Verona: die wahre Geschichte von Romeo und Julia – Woesner Brothers

Ein etwas anderer Roman, der einfach nur lustig ist, ist jener von den Woesner Brothers. Die haben nämlich herausgefunden, wie das mit Romeo und Julia wirklich war und haben das Theaterstück kurzerhand umgeschrieben. Denn das mit der großen, unsterblichen Liebe stimmt so halt gar nicht. Wer das Buch gelesen hat, sieht das Hochstilisieren der Liebesgeschichte in Verona mit ganz anderen Augen 😉

Informative Bücher / Reiseführer

Manchmal sind Geschichten einfach nicht genug. Ich habe immer wieder mal das Bedürfnis, mir Informationen über Orte und Länder rein zu ziehen. So entstehen ganz viele Ideen für Ausflüge und Reisen. Deshalb möchte ich dir meine liebsten Informationsquellen vorstellen, die noch am ehesten in die Kategorie „Reiseführer“ passen – wenn auch nicht so wirklich. Denn diese Bücher lesen sich auch herrlich flüssig auf der Couch am Balkon, ohne überhaupt unterwegs zu sein.

111 Orte …

Ich kann gar nicht mehr zählen, wie viele Bücher ich von der „111 Orte“ – Reihe ich schon gelesen hab. Der unschlagbare Vorteil in diesem Format liegt für mich in der ansprechenden, knackigen Aufbereitung. Jede Sache, die man gesehen haben muss, hat eine eigene Doppelseite mit Erklärung, Foto und Zusatzinfo wie Anfahrt oder Öffnungszeiten. Es lässt sich sowohl als Informationsquelle wie auch als Inspiration verwenden, aber auch einfach nur zum Wegträumen. Mittlerweile wurde die Serie auch schon auf Ziele mit Kindern oder gruselige Orte ausgeweitet.

Hier gibt´s alle 111 Orte … Bücher

Fettnäpfchenführer

Bevor ich in ein Land fahre, lese ich unheimlich gerne einen Fettnäpfchenführer. Darin erklären Einheimische oder schon lang dort lebende Menschen, was man erwarten und machen soll – und was eben nicht. So ganz ohne Klischees kommen die Fettnäpfchenführer nicht aus, dennoch bieten sie einen praktischen Kompass für die Gepflogenheiten eines Landes, damit man die größten Fauxpas von Beginn an vermeidet.

Hier gibt es alle Fettnäpfchenführer

52 kleine und große Eskapaden

Die Eskapadenreihe von Dumont ist eine wahre Schatzkiste an Ausflugszielen. Besonders für jene, die in Städten wohnen, bieten diese Bücher eine große Sammlung an Ideen, um mal raus zu kommen. Wer etwa schon oft in Wien war und mal mehr will als Schönbrunn und Stephansdom, liest hier ganz viel über richtig coole Aktivitäten in und um die Stadt. Und durch die Anzahl 52 ist für jede Woche im Jahr was dabei 😉 .

Hier gibt´s alle Eskapaden

Gebrauchsanweisung für …

Ähnlich wie der Fettnäpfchenführer beschäftigen sich die Gebrauchsanweisungs – Bücher mit Sitten, Traditionen und Eigenheiten der Landsleute. Diese Serie gibt es sowohl für ganze Länder als auch für kleinere Regionen und Städte, aber auch für Aktivitäten wie Gärtnern oder Camping. Ich finde sie ganz unterhaltsam zu lesen und lerne meistens noch was dabei.

Hier geht´s zu allen Gebrauchsanweisung für … Büchern

99 x …

Auch die 99x – Reihe ist eine Fundgrube an Tipps und Ausflugszielen für eine bestimmte Region. Dabei geht es quer durch die Bank – von Naturspektakel bis zu kulinarischen Erlebnissen – aufregend zu. Der große Vorteil dieser Serie: es werden hauptsächlich Orte abseits der üblichen Hotspots vorgestellt. Wer also Inspirationen dazu sucht, was man am Urlaubsort entdecken kann, ist mir diesen Büchern gut beraten.

Hier gibt es alle 99x … Bücher 

Kriminelle Freizeitführer

Ich habs oben schon verraten: ich bin ganz großer Krimifan! Klar also, dass ich auch voll auf die kriminellen Freizeitführer steh, oder? In diesen Büchern findet man zu einer speziellen Region immer ein paar kriminelle Kurzgeschichten, die dann von Freizeittipps abgerundet werden. Man hat hier einfach alles beinander: Spannung und gleich die Infos zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Ausflugszielen. Macht definitiv Spaß zu lesen!

Hier gibt´s alle kriminellen Freizeitführer


So, ich hoffe, ich konnte dir ein paar Inspirationen zu den schönsten Reisebüchern und Literatur für Reisefans geben. Egal ob für die Reisevorbereitung, zum Nachträumen oder zum Fernweh stillen: Lesen geht immer.

Hast du noch Tipps für Bücher, die spezielle Orte behandeln und die man gelesen haben sollte? Verrate es mir gerne in den Kommentaren 🙂

Weiterlesen
  • Auch eine bunte Liste an Büchern zum Thema „Weltreise“ gibt es beim Flipflop – Blog
  • Auf Wandernd findest du nicht nur eine schöne Zusammenstellung an Büchern für Reiselustige, sondern auch einen eigenen Beitrag über Bücher für Wüstenfans und Orientreisende
  • Auf Puglia.plus gibt es eine schöne Zusammenfassung an Bücher über das Auswandern und Leben in Italien
  • Auch auf Reisebloggerin findest du ein paar Beiträge zu Büchern zu speziellen Orten wie Venedig oder Südafrika

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Bücher für Reisefans - Lesen und Fernweh stillen


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