Tierfotos aus Österreich – von Alpaka bis Ziesel
Ja, das Jahr 2020 war – gelinde gesagt – bescheiden. Und doch gab es eine Sache, die ich als gelungen bezeichnen kann: Ich habe mich stärker mit Tierfotografie beschäftigt und dabei viel gelernt. Durch das Daheimbleiben habe ich vor allem heimische Tiere vor die Linse gekriegt – aber auch jene in den steirischen Tierparks. Und nun nehme ich euch mit auf einen Streifzug durch Österreich mit ganz vielen Tierfotos aus der Wildnis und dem Zoo.
Tierfotografie – ein Einstieg
Zunächst einmal: Ich bin Amateurin. Das war ich Anfang des Jahres 2020 und auch Ende Dezember noch. In der Zwischenzeit habe ich aber immerhin ein bisschen was gelernt und geübt. Hauptsächlich habe ich aber tierischen Spaß gehabt, die Vier-, Zwei- und Keinbeiner vor die Linse zu kriegen.
Das heißt, dass die hier gezeigten Fotos, die alle aus meiner oder Harrys Hand stammen, jetzt nicht unbedingt preisverdächtig sind. Manche sind auch ganz banal. Ich hab nicht immer die große Kamera dabei und wie das bei Tieren so ist, bewegen sich die ungefragt oft ganz schön viel 😉 .
Zwei Dinge haben mich allerdings in der Tierfotografie ganz schön nach vorne gebracht: Der Kauf eines Teleobjektives – in meinem Fall ein Tamron 70-300mm – sowie das Absolvieren eines Fotokurses bei Lisa von Imprintmytravel (dazu später mehr). Während wir mehrere Stunden gemeinsam im Gras gelegen sind und Ziesel fotografiert haben, habe ich viel gelernt. Und dann nach Möglichkeit versucht, das Wissen anzuwenden.
Ein tierischer Streifzug durch Österreich
Nun zeige ich euch also meine tierfotografischen Errungenschaften. Wie gesagt, die Fotos entstammen meinen Amateurhänden und nicht immer hatte ich optimale Lichtbedingungen bzw. das richtige Objektiv dabei.
Da ich 2020 fast nur in Österreich unterwegs war, stammen die hier gezeigten Fotos zur Gänze aus meinem schönen Heimatland. Ich habe das zum Anlass genommen, diesen Beitrag über Tierfotos aus Österreich zu schreiben. Tierpark sei Dank, habe ich trotzdem zumindest einmal exotische Tiere vor die Linse gekriegt. Wo wir unterwegs waren und was 2020 alles für mich bereit gehalten hat, liest du in meinem Jahresrückblick.
Was da so am Boden kriecht
Habe ich schon erwähnt, dass mich die schnellen Bewegungen von Tieren manchmal fertig machen? Also zumindest, wenn ich hübsche Tierfotos schießen will. Dann überfordert mich die Kombination aus richtiger Belichtungszeit und der optimalen Bildkomposition schon mal.
Dieses Problem hat man bei den langsamsten Vertretern im Tierreich nicht. Schnecken sind für gewöhnlich nicht soooo wendig und geben einem genug Zeit, die passende Position zu finden. Einzig die Tatsache, dass sie oft am schlammigen Boden dahinkriechen, bereitet manchmal Schwierigkeiten. Entweder, man fotografiert sie von oben (nicht so super), legt sich in den Matsch (noch weniger super) oder bringt sie auf Höhe der Fotografin (Berührungsängste zuhause lassen).
Ein bisschen schwerer zu erwischen sind da schon die Echsen. Vor allem, weil sie sich im Normalfall recht gut verstecken zwischen Gras und Zweigen.
Ich hab mich dennoch gefreut, zwei eher seltene Exemplare an Lurchen spontan vor die Linse zu kriegen. Einmal bei einer Wanderung im Grazer Umland einen Feuersalamander, und einmal im Gesäuse einen Alpensalamander. Da die Tiere natürlich gerade dann am liebsten rauskommen, wenn es feucht ist, habe ich auch da auf das Niederlegen auf den Boden verzichtet.
Ebenfalls nicht leicht zu erwischen, weil fast unsichtbar, sind Frösche. Für zwei Fotos hat es dennoch gereicht: einmal ein schöner grüner Frosch im Zoo, einmal ein braunes Exemplar in einer Klamm. Den hab ich nur bemerkt, weil ich etwas hüpfen hörte. Generell kann man sich an Feuchtbiotopen aber als froschliebender Fotograf austoben – es quakt im Sommer andauernd.
Alles was Flügel hat, fliegt – meistens
Tiere, die Hobbyfotografen schnell mal vor Herausforderungen stellen, sind Vögel. Die meisten sind scheu, schnell sind sie auch und im Flug kaum zu erwischen. Und dann verstecken sie sich auch immer so gut.
Trotzdem haben wir ein paar Mal welche eingefangen – fotografisch, versteht sich. Ganz besonders entzückend sind natürlich die kleinen Singvögel, die so schön trällern und mit buntem Federkleid gesegnet sind. Aber auch große Exemplare haben es in meine Tierfotos – Sammlung geschafft! Österreich hat ja zum Glück eine Vielzahl an fliegenden Zeitgenossen zu bieten – vom kleinen Buchfink bis zum großen Storch.
Mit der Wasseramsel bin ich eigentlich auch schon in einer ganz neuen Vogelkategorie angelangt: Wasservögel. Es gibt ja einige gefiederte Zeitgenoss:innen, die ihr Leben am liebsten im und am Wasser verbringen. Auch solche habe ich fotografiert.
Und dann gibt es ja auch noch Vögel, die haben zwar Flügel, sind aber alles andere als Flugakrobaten. Sie verbringen ihr Leben dann doch lieber auf ihren zwei Beinen als in der Luft.
Wenn wir Flügel sagen, dann müssen wir aber auch Schmetterling sagen, oder? Solche haben wir einige entdeckt letztes Jahr. Ein kleiner Flattermann war dabei gar nicht scheu und hat gleich auf uns Platz genommen. Zu guter Letzt flog mir auch eine Hummel vor die Linse.
Kleine und große Majestäten
Mit Abstand am häufigsten habe ich mittelgroße bis große Säugetiere vor die Kamera gekriegt. Das hat mehrere Ursachen: Zoobesuche, Alpakawanderungen und Bergtouren. Fangen wir an:
Zunächst einmal habe ich mich in die Alpakas verliebt. Gemeinsam mit meiner Kollegin Janine von Gepackt&Los war ich zwei Mal mit steirischen Alpakas spazieren. Nicht nur, dass sie Tiere superflauschig und süß sind – sie können auch stur sein, wenn sie wollen. So wird eine Alpakawanderung schon mal zum witzigen Erlebnis. Fast noch mehr verliebt hab ich mich aber in das Lama Schimanski <3 .
Alpakas zählen ja zu den Nutztieren, weil man ihre weiche Wolle verarbeiten kann (es gibt auch nichts besseres als Alpakasocken). Ich habe aber auch Tierfotos von klassisch österreichischen Nutztieren gemacht: Kuh, Schaf, Schwein, Pferd und Ziege. Sogar ein Bison war dabei.
Ganz besonders majestätisch gebären sich die Löwen im Tierpark Herberstein, während die Braunbären im Bärenhof Berghausen pure Gemütlichkeit ausstrahlen. Neben den beiden großen Räubern konnte ich in den heimischen Zoos auch noch Tierfotos von Affen, Kamelen und Geparden schießen.
Ein Problem, dass sich dabei immer wieder zeigt: Gitter und Fenster vor den Gehegen. Manche sind so dicht bzw. doppelt angelegt, sodass man echt Mühe hat, diese nicht im Bild zu haben. Manchmal bleiben sie als diffuser Rand dennoch sichtbar, aber damit muss man leben. Dieser Umstand kann aber auch zu tollen Detailaufnahmen führen, wie etwa im Fall des schlafenden Bären:
Und dann gibt es noch jene fantastischen Wesen, die in den Bergen und Wäldern umherstreifen und vor deren Hörnern man gewaltigen Respekt haben muss. In meinem Fall sind das Steinbock und Hirsch.
Die Steinböcke des Grazer Berglandes genießen mittlerweile ja schon Kultstatus, da sie durch den strengen Schutz und den regen Wanderbetrieb sehr wenig Scheu zeigen. So kommt man ihnen auch beim Fotografieren unheimlich nah. Den nötigen Respektabstand sollte man dennoch einhalten.
Die Hirsche habe ich zugegebenermaßen nicht in freier Wildbahn fotografiert, sondern im Wildpark Untertauern. Dennoch haben wir hier Verhalten wie in der Wildnis zu sehen bekommen: Zwei Männchen haben einen lautstarken Kampf ausgetragen.
Was nagt denn da?
Meine heimliche Liebe gilt ja Nagetieren. Nachdem ich selbst jahrelang Meerschweinchen gehalten habe, komm ich davon vermutlich auch nicht mehr los. Zu knuffig sind die Tiere, wenn sie Grashalme hineinmümmeln, Männchen machen um an höher gelegene Blätter zu gelangen oder sich gegenseitig die letzte Blume wegfuttern.
Daher war mein absolutes Highlight dieses Jahr das Fotografieren der putzigen Ziesel, die in der Steppe rund um Wien leben. Manchmal vergisst man auf das Drücken des Auslöseknopfes an der Kamera, einfach weil sie so lustig sind. Und zutraulich noch dazu! Da kriegt man manchmal echt Probleme mit der Naheinstellgrenze 😉 .
Übrigens: wenn auch die knuffigen Ziesel fotografieren willst, dann kann ich dir den Fotoworkshop von Lisa von Imprintmytravel* absolut empfehlen! Es macht nicht nur Spaß, sondern du lernst dabei auch noch die wichtigsten Regeln der Tierfotografie.
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Auch sehr süß sind übrigens Kaninchen. Mir freut es immer besonders, wenn ich sie frei im Gras hoppeln sehe, denn genau so gehören sie gehalten (und nicht in viel zu engen Käfigen). Man glaubt ja gar nicht, wie schnell sie sein können und was für einen Bewegungsdrang sie haben. Das macht auch das Fotografieren nicht immer ganz leicht.
Ebenfalls unglaublich herzig sind verwandte der Ziesel, die Präriehunde. Im Tierpark Herberstein konnten wir Ende Mai die süßen Präriehundebabies bewundern, wie sie noch etwas tollpatschig rund um ihren Bau hoppeln und die Welt erobern wollen.
Tierfotos aus Österreich – Safari im Heimatland
Wenn gerade eine Pandemie keine Reisen in weit entfernte Länder zulässt, muss man trotzdem nicht auf abenteuerliche Tierfotos verzichten. Wir haben in Österreich nicht nur tolle Tierparks und Ausflugsziele mit Tieren, sondern auch viele fotogene Wild- und Nutztiere.
Wie immer in der Fotografie gilt: Augen auf und das nutzen, was da ist. Wie du oben gesehen hast, kann auch eine Schnecke ein tolles Motiv abgeben. Und einem Steinbock gegenüber zu stehen, lässt den Puls auch hochschnellen. Wir haben hier unzählige Tierarten, die festgehalten werden können. Mach dich doch selbst einmal auf die Suche nach Tieren in deiner Nähe, die du fotografieren kannst.
Zum Abschluss möchte ich dir noch meine Ausrüstung vorstellen.
Ganz nach dem Motto „Die beste Kamera ist die, die du gerade dabei hast“, ist meine kleine Profikompakte Canon G7XII* fast immer mit dabei. Sie hat eine Brennweite bis 100mm und damit schon ein leichtes Teleformat. Für Tiere, die sich in deiner Nähe aufhalten, passt das allemal.
Wenn ich allerdings im Vorhinein plane, Tierfotos zu schießen, packe ich gleich meine Spiegelreflexkamera und mein Teleobjektiv ein. In meinem Fall ist das eine Canon EOS 100D und das Tamron SP 70-300*. Die 100D gibt es aber kaum mehr wo zu kaufen, weil sie schon ein älteres Modell ist, die Canon EOS 4000D* ist aber ein sehr ähnliches, neueres Modell.
Nützlich für die Tierfotografie sind außerdem ein Stativ und eine Picknickdecke, wenn man mal am Boden liegen muss.
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Zu Österreich gibt´s hier noch was:
Das ist Barbara, eine reisesüchtige Psychologin. Sie liebt Sonne, Italien, gutes Essen und Wein. Und denkt gern über sich selbst und andere nach. Meistens mag sie sich ganz gern und plant ständig irgendwelche Reisen.